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Jude Bellingham zu Real Madrid: Dortmund ist der große Verlierer des Deals

  • Aktualisiert: 08.06.2023
  • 16:17 Uhr
  • ran.de
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Jude Bellingham verlässt den BVB und schließt sich zur neuen Saison Real Madrid an. Wie Borussia Dortmund in einer Ad-Hoc-Meldung bestätigte, zahlen die Königlichen 103 Millionen Euro sofort. Auf den ersten Blick viel Geld. Doch der große Verlierer des Deals trägt Schwarz-Gelb. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

Mit nur 19 Jahren war Jude Bellingham bereits Leistungsträger und Führungsspieler beim BVB. In vier Spielen trug er in der abgelaufenen Saison sogar die Kapitänsbinde. Der Engländer avancierte in einer Zeit, in der Borussia Dortmund häufig für fehlende Mentalität kritisiert wurde, zu einer Identifikationsfigur bei den Fans.

Sein Abgang wird ein großes Loch hinterlassen. Allein deshalb ist der Vizemeister schon der große Verlierer des Transfers. Allerdings war dieser unausweichlich. Spieler mit der Qualität eines Bellinghams werden auch in Zukunft eher früher als später den Weg ins Ausland oder zum FC Bayern antreten.

Doch die Frage, die sich der BVB gefallen lassen muss, ist: Haben sie aus diesem Deal wirklich alles herausgeholt?

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BVB: Gute Verhandlungsposition bei Bellingham nicht genutzt

Auf den ersten Blick wirken 103 Millionen Euro eindrucksvoll. Zumal in Zukunft bis zu 30 Prozent Bonuszahlungen hinzukommen könnten.

Diese sind laut Mitteilung des BVB "abhängig vom Erreichen gewisser sportlicher Erfolge von Real Madrid und/oder sportlicher Erfolge bzw. Leistungen des Spielers bei Real Madrid im Zeitraum der nächsten sechs Saisons". Genauere Informationen gibt es nicht. Üblicherweise werden darunter aber ebenso leichter erreichbare Vereinbarungen wie schwerer erreichbare sein.

Bellinghams Vertrag lief in Dortmund noch bis 2025. Eine Ausstiegsklausel gab es dem Vernehmen nach nicht. Die Verhandlungsposition des BVB war also gut.

Für einen der begehrtesten Spieler Europas hätte man durchaus mehr Geld einnehmen können, vielleicht müssen. Auf einem überhitzten Markt, auf dem mittlerweile jeder einen zweistelligen Millionenbetrag einbringen kann, der zwei Pässe geradeaus spielt, sind 103 Millionen Euro als Sofortzahlung mindestens einen Ticken zu wenig.

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BVB bestätigt: Bellingham vor Wechsel nach Madrid

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Zumal sich der BVB nicht nur um direkten Ersatz bemühen muss, sondern auch zahlreiche andere Baustellen in Defensive und Offensive zu schließen hat. Der Verkauf von Bellingham wird auf der Suche nicht helfen. Die Klubs der Transferziele werden darauf verweisen, dass Dortmund gerade viel Geld eingenommen habe und dementsprechend das Preisschild anpassen.

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BVB: Das Bellingham-Geld ist schnell ausgegeben

Wie sehr das in die Hose gehen kann, zeigten die letzten großen Verkäufe. Für Jadon Sancho kassierte die Borussia 85 Millionen Euro. Als Ersatz kam Donyell Malen (30 Millionen Euro), der trotz ordentlichen Saisonendspurts bisher eher mittelmäßige Zahlen liefert. Als Christian Pulisic für 64 Millionen Euro zum FC Chelsea wechselte, reinvestierte der BVB das Geld unter anderem in Thomas Delaney (20 Millionen Euro). Keine große Erfolgsgeschichte.

Den bisher größten Deal tütete der BVB beim Abgang von Ousmane Dembele ein: 140 Millionen Euro brachte der Verkauf des Franzosen. Von dem Geld kamen immerhin Jadon Sancho (rund 20 Millionen Euro) und Manuel Akanji (21,5 Millionen Euro) - aber eben auch Andriy Yarmolenko (25 Millionen Euro) und Maximilian Philipp (20 Millionen Euro).

Das Muster beim Blick in die Vergangenheit ist relativ klar: Wurde viel Geld eingenommen, hat der BVB viele Spieler gekauft, die zwischen 20 und 40 Millionen Euro gekostet haben. Darunter einige Flops, zu denen auch André Schürrle (30 Millionen Euro) und Nico Schulz (25,5 Millionen Euro) zählten.

Mit großer Streuung gelang es häufig, den nächsten Volltreffer zu landen. Kommen vier oder fünf Spieler für rund 125 bis 150 Millionen Euro, wird schon der nächste Star dabei sein.

Mit den 103 Bellingham-Millionen könnte es schwer werden, dieses auf allen Ebenen große Loch zu schließen, das der Mittelfeldspieler hinterlässt - und den Kader darüber hinaus noch weiter zu verstärken. Zumindest muss die Trefferquote stimmen. 103 Millionen Euro sind schnell ausgegeben und auch schnell falsch ausgegeben.

Einnahmen sind für den BVB naturgemäß Chance und Risiko zugleich. Je weniger man mit den Verkäufen der absoluten Topspieler aber einnimmt, desto größer wird das Risiko, dass man Saisons wie die letzte wiederholen kann.

Das macht Dortmund zum Verlierer dieses Transfers.


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