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Der HSV und die Mission Wiederaufstieg

So plant der Hamburger SV für Liga zwei

  • Veröffentlicht: 09.03.2018
  • 21:12 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© Imago
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Die Hoffnung auf den Klassenerhalt bewegt sich beim Hamburger SV nahe dem Nullpunkt. Der erste Abstieg der Vereinsgeschichte dürfte bevorstehen. Nach dem Führungswechsel laufen die Planungen für die 2. Liga auf Hochtouren. ran.de hat sich umgehört, wie der HSV im Fußball-Unterhaus aufgestellt sein könnte, und beantwortet die wichtigsten Fragen.

München/Hamburg - Der Hamburger SV wankt der 2. Liga entgegen. An eine Rettung glaubt fast niemand mehr. Der Führungswechsel ist in vollem Gange. Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt wurden freigestellt. Finanzvorstand Frank Wettstein übernahm die operative Führung. Zudem wurde Vereinspräsident Bernd Hoffmann zum Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt und sucht aktuell nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden und einem Sport-Vorstand.

Zusammen wird hinter den Kulissen für den Worst Case geplant. ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Keinen Kontakt zu Wolfsburg und Hamburg: Jörg Schmadtke
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Schmadtke dementiert Kontakt zu Wolfsburg und HSV

Jörg Schmadtke hat Kontakte zu den beiden abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg und Hamburger SV erneut dementiert.

  • 02.03.2018
  • 22:26 Uhr

Bekommt der HSV überhaupt eine Lizenz für die 2. Liga?

Auch wenn in den sozialen Medien viel darüber spekuliert wird, gibt es keine Anzeichen, die gegen eine Lizenz sprechen. Vereins-Boss Frank Wettstein rechnet mit keinen Problemen bei der Lizenzvergabe. Der HSV hat zwar über 100 Millionen Euro Schulden. Jedoch fällt darunter auch der Stadionkredit und ein erfolgsabhängiger Kredit von Investor Klaus-Michael-Kühne. Letzteren muss der HSV mit hoher Wahrscheinlichkeit nie zurückzahlen.

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Mit welchem Etat geht der HSV in die 2. Liga?

Laut Informationen der "Sport Bild" rechnet der HSV im Unterhaus mit Einnahmen von 85 Millionen Euro. Zum Vergleich: Für die laufende Spielzeit plante der HSV mit Umsätzen von 129 Millionen Euro.

Der Spieleretat wird von derzeit 55 auf etwa 33 Millionen Euro heruntergefahren. Daher müssen viele Spieler abgegeben werden. Das Gehalt der beim HSV verbleibenden Spieler reduziert sich in der 2. Liga um schätzungsweise 30 bis 40 Prozent.

Mit einem Etat von 33 Millionen Euro wäre der HSV noch immer ein Krösus in der 2. Liga. Andere Vereine bewegen sich zwischen acht und 15 Millionen Euro. 

Wann muss Trainer Bernd Hollerbach gehen?

Nach dem Aus von Bruchhagen und Todt ist Bernd Hollerbach der nächste Wackel-Kandidat. Nach sechs Spielen ist er als HSV-Trainer noch immer sieglos. Frank Wettstein sagte, er halte einen Trainerwechsel "Stand heute" nicht für möglich. Doch der HSV hat diese Woche bewiesen, wie schnell sich der Wind drehen kann.

Der Vertrag von Hollerbach gilt zwar auch für die 2. Liga. Jedoch dürfte er bei einem Abstieg kaum zu halten sein. Spätestens zum Saisonende wäre seine Zeit beim HSV abgelaufen.  

Oder vielleicht sogar noch früher? Wenn der HSV am Samstag beim FC Bayern wieder eine herbe Klatsche kassiert, die Konkurrenten im Abstiegskampf aber ebenfalls verlieren, sodass noch eine Rest-Hoffnung auf die Rettung besteht, wäre eine Entlassung in der kommenden Woche ein realistisches Szenario.  

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Wer wird der neue Vorstandsvorsitzende und Sport-Vorstand?

Darüber dürfte noch einige Zeit spekuliert werden. Präsident Bernd Hoffmann hatte angekündigt, dass es keinen Schnellschuss geben wird. Horst Heldt und Jörg Schmadtke gelten schon länger als mögliche Kandidaten. Jedoch gibt es bislang keine ernsthaften Anzeichen dafür. Laut Medienberichten sind Jonas Boldt (Manager Bayer Leverkusen) und Ralf Becker (Geschäftsführer Sport Holstein Kiel) heißere Kandidaten.

Ein möglicher Vorstandsvorsitzende wäre laut der "Sport Bild" Michael Meeske, der aktuell im Vorstand des 1. FC Nürnberg sitzt.

Vorstellbar wäre auch, dass Frank Wettstein seine Funktion als Vereinsboss dauerhaft behält oder dass Präsident Bernd Hoffmann die Funktion einnimmt. Beide bestreiten allerdings entsprechende Planungen.  

Welche Spieler werden den HSV verlassen?

Die meisten. Der HSV muss Transfererlöse erzielen und zudem einige Großverdiener von der Gehaltsliste bekommen. Kyriakos Papadopoulos, Walace, Douglas Santos, Filip Kostic und Gideon Jung zählen zu den Spielern, die vermutlich gut zu verkaufen sind.

Gerne würde der HSV wohl auch den sehr verletzungsanfälligen Albin Ekdal loswerden. Hier bleibt allerdings abzuwarten, ob wirklich ein Verein sein hohes Gehalt übernehmen möchte. Selbiges gilt für den glücklosen Stürmer Bobby Wood und den verliehenen Pierre-Michel Lasogga.

Die Spieler mit auslaufenden Verträgen (Dennis Diekmeier, Gotoku Sakai, Nicolai Müller etc.) werden voraussichtlich alle gehen.

Was wird aus Jann-Fiete Arp?

Der 18-Jährige hat seinen im Jahre 2019 auslaufenden Vertrag beim HSV bislang nicht verlängert. Mit ihm könnte der HSV im Sommer noch einmal richtig Kasse machen. Laut der "Sport Bild" ist Tottenham Hotspur stark an ihm interessiert, laut der "Hamburger Morgenpost" auch der FC Bayern München. Das wären verlockende Angebote.

Andererseits steckt Arp momentan in einem Formtief. Bei einem Top-Verein hat er kaum Chancen auf Einsätze. Und bevor er zu einem Mittelklasse-Verein geht, könnte Arp durchaus bei seinem Heimatverein bleiben wollen.

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Wie viele Zuschauer kommen in der 2. Liga zum HSV?

Das Beispiel VfB Stuttgart beweist, dass ein Abstieg nicht zwingend zu einem Zuschauereinbruch führen muss. Jedoch lässt der aktuelle Zuschauerrückgang beim HSV erahnen, dass das Hamburger Publikum sich durchaus von Ergebnissen leiten lässt.

Tendenz: Sollte der HSV gut in die 2. Liga starten und Hoffnungen auf den Wiederaufstieg machen, ist ein Zuschauerschnitt von mehr als 40.000 realistisch. Bei einem schlechten Saisonverlauf allerdings droht ein halbleeres Stadion.

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Was wird aus den Mitarbeitern?

Genau diese Frage stellen sich die Mitarbeiter momentan auch. Etwa 250 Arbeitnehmer sind rund um die Bundesliga-Mannschaft angestellt. Bruchhagen hatte auf einer Versammlung gesagt, es werde im Falle des Abstiegs keine großen Einschnitte geben. Ob das sein Nachfolger genauso sehen wird, bleibt abzuwarten. Insider bezweifeln, dass der HSV auf Entlassungen verzichten kann.   

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Was wird aus der Stadionuhr und dem Dino?

Die Stadionuhr dürfte abmontiert werden. Maskottchen "Dino Herrmann" könnte den Abstieg überleben. Die Marketing-Abteilung soll beauftragt worden sein, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten. Man darf also gespannt sein.

Wird Kühne noch einmal investieren?

Investor Kühne hat schon mehrmals angekündigt, nicht mehr in den HSV investieren zu wollen – und tat es letztendlich doch. Was für ein erneutes Engagement spricht: Präsident Bernd Hoffmann soll ein gutes Verhältnis zu Kühne haben. Er war es, der Kühne im Jahre 2010 überhaupt erst in den Verein integriert hat.

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