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Bald 2. Liga? Der HSV-Absturz in Bildern


                <strong>Abschiedsrunde für den Dino?</strong><br>
                Der erstmalige Abstieg in die 2. Bundesliga ist kaum noch zu vermeiden. Der Hamburger SV hat sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Nur ein Sieg gegen den Tabellen-16., den 1. FSV Mainz 05, würde für einen Hoffnungsschimmer sorgen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als der HSV zu den Spitzenmannschaften Deutschlands, teilweise sogar Europas, gehörte. ran.de zeigt den Niedergang des HSV in Bildern.
Abschiedsrunde für den Dino?
Der erstmalige Abstieg in die 2. Bundesliga ist kaum noch zu vermeiden. Der Hamburger SV hat sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Nur ein Sieg gegen den Tabellen-16., den 1. FSV Mainz 05, würde für einen Hoffnungsschimmer sorgen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als der HSV zu den Spitzenmannschaften Deutschlands, teilweise sogar Europas, gehörte. ran.de zeigt den Niedergang des HSV in Bildern.
© imago/Revierfoto

                <strong>HSV wollte mit Real Madrid konkurrieren</strong><br>
                Es war im Jahre 2005, als der damalige Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann große Ziele verkündete. "Wir wollen in fünf Jahren in die Top 20, wir wollen in zehn Jahren in die Top 10 von Europa. Der HSV gehört dorthin, wo heute Real, Lyon, Juve, Chelsea, Porto und Panathinaikos sind." Die euphorischen HSV-Anhänger klatschten begeistert.
HSV wollte mit Real Madrid konkurrieren
Es war im Jahre 2005, als der damalige Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann große Ziele verkündete. "Wir wollen in fünf Jahren in die Top 20, wir wollen in zehn Jahren in die Top 10 von Europa. Der HSV gehört dorthin, wo heute Real, Lyon, Juve, Chelsea, Porto und Panathinaikos sind." Die euphorischen HSV-Anhänger klatschten begeistert.
© Imago

                <strong>Der Sprung in die Top 20</strong><br>
                Auch wenn das heute kaum noch einer glauben mag: Der Sprung in die Top 20 von Europa gelang dem HSV tatsächlich. In der Saison 2006/2007 spielte der HSV in der Champions League. Top-Spieler wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong und später sogar Ruud van Nistelrooy (Foto) kamen nach Hamburg. Innerhalb von nicht einmal fünf Jahren verbesserte sich der HSV im UEFA-Ranking von Position 143 auf Position 13, wo er im Jahre 2009 stand.
Der Sprung in die Top 20
Auch wenn das heute kaum noch einer glauben mag: Der Sprung in die Top 20 von Europa gelang dem HSV tatsächlich. In der Saison 2006/2007 spielte der HSV in der Champions League. Top-Spieler wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong und später sogar Ruud van Nistelrooy (Foto) kamen nach Hamburg. Innerhalb von nicht einmal fünf Jahren verbesserte sich der HSV im UEFA-Ranking von Position 143 auf Position 13, wo er im Jahre 2009 stand.
© imago sportfotodienst

                <strong>Das Werder-Trauma</strong><br>
                Ausgerechnet der Erzfeind SV Werder Bremen verpasste dem Hamburger SV den ersten großen Dämpfer. Die Saison 2008/2009 war eigentlich die beste Saison seit 26 Jahren. Der HSV erreichte im DFB-Pokal und in der Europa League das Halbfinale. In beiden Wettbewerben war Werder Bremen der Halbfinal-Gegner. Beide Male unterlag der HSV. Bernd Hoffmann wählte danach drastische Worte: "Dieses Trauma wird aus der Klubgeschichte nicht mehr zu tilgen sein."
Das Werder-Trauma
Ausgerechnet der Erzfeind SV Werder Bremen verpasste dem Hamburger SV den ersten großen Dämpfer. Die Saison 2008/2009 war eigentlich die beste Saison seit 26 Jahren. Der HSV erreichte im DFB-Pokal und in der Europa League das Halbfinale. In beiden Wettbewerben war Werder Bremen der Halbfinal-Gegner. Beide Male unterlag der HSV. Bernd Hoffmann wählte danach drastische Worte: "Dieses Trauma wird aus der Klubgeschichte nicht mehr zu tilgen sein."
© imago/Laci Perenyi

                <strong>Trainer weg, Sportdirektor weg </strong><br>
                Kurz nach dem Werder-Trauma nahm die Fluktuation ihren Lauf. Trainer Martin Jol (Foto links) vermisste Signale, dass man mit ihm langfristig zusammenarbeiten wolle. Also verließ er den HSV in Richtung Ajax Amsterdam. Zudem gab es einen Krach zwischen Hoffmann und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer (Foto rechts). Beiersdorfer löste seinen Vertrag daraufhin auf. Der HSV fand auf die Schnelle keinen neuen Sportdirektor, weshalb Hoffmann den Job trotz fehlender Kompetenz in Personalunion gleich miterledigte. Rückblickend bezeichnet Hoffmann dies als großen Fehler. Seine Kaderplanung geriet in die Kritik.
Trainer weg, Sportdirektor weg
Kurz nach dem Werder-Trauma nahm die Fluktuation ihren Lauf. Trainer Martin Jol (Foto links) vermisste Signale, dass man mit ihm langfristig zusammenarbeiten wolle. Also verließ er den HSV in Richtung Ajax Amsterdam. Zudem gab es einen Krach zwischen Hoffmann und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer (Foto rechts). Beiersdorfer löste seinen Vertrag daraufhin auf. Der HSV fand auf die Schnelle keinen neuen Sportdirektor, weshalb Hoffmann den Job trotz fehlender Kompetenz in Personalunion gleich miterledigte. Rückblickend bezeichnet Hoffmann dies als großen Fehler. Seine Kaderplanung geriet in die Kritik.
© imago sportfotodienst

                <strong>Finale daheim knapp verpasst, Abschied aus Europa</strong><br>
                Es war der große Traum des HSV, das Europa-League-Finale 2010 im eigenen Stadion zu bestreiten. Im Halbfinale scheiterte der HSV jedoch unglücklich am FC Fulham. Damit nicht genug: Der HSV verpasste in der Bundesliga erstmals seit vier Jahren die Qualifikation für das internationale Geschäft – und kehrte bis heute nie wieder zurück.
Finale daheim knapp verpasst, Abschied aus Europa
Es war der große Traum des HSV, das Europa-League-Finale 2010 im eigenen Stadion zu bestreiten. Im Halbfinale scheiterte der HSV jedoch unglücklich am FC Fulham. Damit nicht genug: Der HSV verpasste in der Bundesliga erstmals seit vier Jahren die Qualifikation für das internationale Geschäft – und kehrte bis heute nie wieder zurück.
© imago sportfotodienst

                <strong>Der Sparkurs</strong><br>
                Fehlen die Einnahmen aus dem internationalen Fußball, muss eben gespart werden. Das war jedenfalls das Motto von Vereinsboss Carl-Edgar Jarchow (Foto), der im März 2011 den Posten vom dem abgesetzten Bernd Hoffmann übernahm. Genau hier gehen die Meinungen auseinander. Während Hoffmann heute noch behauptet, er habe den HSV in einem wirtschaftlich guten Zustand übergeben, sagt Jarchow: "Die Lage war alles andere als erfreulich. Mir wurde von der Finanzabteilung 2011 gesagt: Wenn wir nicht entscheidend umsteuern, bekommen wir spätestens im Sommer Liquiditätsprobleme." Er verordnete dem HSV einen Sparkurs.
Der Sparkurs
Fehlen die Einnahmen aus dem internationalen Fußball, muss eben gespart werden. Das war jedenfalls das Motto von Vereinsboss Carl-Edgar Jarchow (Foto), der im März 2011 den Posten vom dem abgesetzten Bernd Hoffmann übernahm. Genau hier gehen die Meinungen auseinander. Während Hoffmann heute noch behauptet, er habe den HSV in einem wirtschaftlich guten Zustand übergeben, sagt Jarchow: "Die Lage war alles andere als erfreulich. Mir wurde von der Finanzabteilung 2011 gesagt: Wenn wir nicht entscheidend umsteuern, bekommen wir spätestens im Sommer Liquiditätsprobleme." Er verordnete dem HSV einen Sparkurs.
© imago sportfotodienst

                <strong>Der Umbruch im Kader</strong><br>
                Unter der Führung von Jarchow erfolgte ein radikaler Umbruch. Etablierte Spieler wie Piotr Trochowski, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy, Frank Rost und Collin Benjamin gingen. Dafür brachte der neue Sportchef Frank Arnesen (Foto) junge Talente vom FC Chelsea mit. Diese funktionierten allerdings nicht auf Anhieb. Der HSV landete in der Saison 2011/2012 erstmals seit vielen Jahren wieder im Abstiegskampf – und kam da nie wieder so richtig heraus.
Der Umbruch im Kader
Unter der Führung von Jarchow erfolgte ein radikaler Umbruch. Etablierte Spieler wie Piotr Trochowski, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy, Frank Rost und Collin Benjamin gingen. Dafür brachte der neue Sportchef Frank Arnesen (Foto) junge Talente vom FC Chelsea mit. Diese funktionierten allerdings nicht auf Anhieb. Der HSV landete in der Saison 2011/2012 erstmals seit vielen Jahren wieder im Abstiegskampf – und kam da nie wieder so richtig heraus.
© imago sportfotodienst

                <strong>Neue Schulden</strong><br>
                Allzu wirksam war der Sparkus von Jarchow ohnehin eher nicht. Es wurden weiter neue Schulden gemacht. Ein Paradebeispiel ist die Fan-Anleihe aus dem Jahre 2012: Der HSV nahm insgesamt 17,5 Millionen Euro auf, um damit das Nachwuchs-Leistungszentrum finanzieren zu können. Letztendlich aber floss das Geld hauptsächlich in das laufende Geschäft. Nur weil der Unternehmer Alexander Otto zehn Millionen Euro an den HSV spendete, konnte der HSV den Campus errichten. Die Schuldenlast bleibt: Im September 2019 muss der HSV die Anleihe inkl. 6 Prozent Zinsen zurückzahlen.
Neue Schulden
Allzu wirksam war der Sparkus von Jarchow ohnehin eher nicht. Es wurden weiter neue Schulden gemacht. Ein Paradebeispiel ist die Fan-Anleihe aus dem Jahre 2012: Der HSV nahm insgesamt 17,5 Millionen Euro auf, um damit das Nachwuchs-Leistungszentrum finanzieren zu können. Letztendlich aber floss das Geld hauptsächlich in das laufende Geschäft. Nur weil der Unternehmer Alexander Otto zehn Millionen Euro an den HSV spendete, konnte der HSV den Campus errichten. Die Schuldenlast bleibt: Im September 2019 muss der HSV die Anleihe inkl. 6 Prozent Zinsen zurückzahlen.
© imago/Michael Schwarz

                <strong>Kühne-Millionen</strong><br>
                Investor Klaus-Michael Kühne (Foto) pumpte viele Millionen in den HSV. Er gab nicht nur Geld für Transfers, sondern stopfte auch Finanzlöcher. Der ehemalige HSV-Präsident Jens Meier sagt: "Ohne Herrn Kühne wäre der HSV lange pleite gewesen." Den HSV drückt eine Schuldenlast von 105,5 Millionen Euro (Stand Oktober 2017). Auch wenn ein Großteil davon Verbindlichkeiten für das Stadion und erfolgsabhängige Kredite bei Kühne sind (die der HSV wohl nie zurückzahlen muss), ist die finanzielle Situation dramatisch.
Kühne-Millionen
Investor Klaus-Michael Kühne (Foto) pumpte viele Millionen in den HSV. Er gab nicht nur Geld für Transfers, sondern stopfte auch Finanzlöcher. Der ehemalige HSV-Präsident Jens Meier sagt: "Ohne Herrn Kühne wäre der HSV lange pleite gewesen." Den HSV drückt eine Schuldenlast von 105,5 Millionen Euro (Stand Oktober 2017). Auch wenn ein Großteil davon Verbindlichkeiten für das Stadion und erfolgsabhängige Kredite bei Kühne sind (die der HSV wohl nie zurückzahlen muss), ist die finanzielle Situation dramatisch.
© imago/Oliver Ruhnke

                <strong>Trainerwechsel und Abstiegskampf </strong><br>
                Sportdirektor gaben sich die Klinke in die Hand, Trainer wurden teilweise mehrmals im Jahr ausgetauscht. Alleine seit Sommer 2013 gab es beim HSV acht Cheftrainer (Interimslösungen nicht mit eingerechnet). Jahr für Jahr spielte der HSV gegen den Abstieg. 2014 und 2015 gelang der Klassenerhalt erst in der Relegation, 2017 am letzten Spieltag durch einen Siegtreffer in der 88. Minute. Ob das Wunder noch einmal gelingt?
Trainerwechsel und Abstiegskampf
Sportdirektor gaben sich die Klinke in die Hand, Trainer wurden teilweise mehrmals im Jahr ausgetauscht. Alleine seit Sommer 2013 gab es beim HSV acht Cheftrainer (Interimslösungen nicht mit eingerechnet). Jahr für Jahr spielte der HSV gegen den Abstieg. 2014 und 2015 gelang der Klassenerhalt erst in der Relegation, 2017 am letzten Spieltag durch einen Siegtreffer in der 88. Minute. Ob das Wunder noch einmal gelingt?
© imago/Sven Simon

                <strong>Hoffmann ist zurück – Real Madrid ist kein Thema mehr</strong><br>
                Bernd Hoffmann ist mittlerweile wieder zurück beim HSV, diesmal als Präsident. Anders als im Jahre 2005 wagt er heute keine Vergleiche zu Real Madrid. Stattdessen erinnert er daran, man müsse wieder auf Augenhöhe mit Schalke und Mönchengladbach gelangen – das wird schwer genug.  
Hoffmann ist zurück – Real Madrid ist kein Thema mehr
Bernd Hoffmann ist mittlerweile wieder zurück beim HSV, diesmal als Präsident. Anders als im Jahre 2005 wagt er heute keine Vergleiche zu Real Madrid. Stattdessen erinnert er daran, man müsse wieder auf Augenhöhe mit Schalke und Mönchengladbach gelangen – das wird schwer genug.  
© imago/Oliver Ruhnke

                <strong>Abschiedsrunde für den Dino?</strong><br>
                Der erstmalige Abstieg in die 2. Bundesliga ist kaum noch zu vermeiden. Der Hamburger SV hat sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Nur ein Sieg gegen den Tabellen-16., den 1. FSV Mainz 05, würde für einen Hoffnungsschimmer sorgen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als der HSV zu den Spitzenmannschaften Deutschlands, teilweise sogar Europas, gehörte. ran.de zeigt den Niedergang des HSV in Bildern.

                <strong>HSV wollte mit Real Madrid konkurrieren</strong><br>
                Es war im Jahre 2005, als der damalige Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann große Ziele verkündete. "Wir wollen in fünf Jahren in die Top 20, wir wollen in zehn Jahren in die Top 10 von Europa. Der HSV gehört dorthin, wo heute Real, Lyon, Juve, Chelsea, Porto und Panathinaikos sind." Die euphorischen HSV-Anhänger klatschten begeistert.

                <strong>Der Sprung in die Top 20</strong><br>
                Auch wenn das heute kaum noch einer glauben mag: Der Sprung in die Top 20 von Europa gelang dem HSV tatsächlich. In der Saison 2006/2007 spielte der HSV in der Champions League. Top-Spieler wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong und später sogar Ruud van Nistelrooy (Foto) kamen nach Hamburg. Innerhalb von nicht einmal fünf Jahren verbesserte sich der HSV im UEFA-Ranking von Position 143 auf Position 13, wo er im Jahre 2009 stand.

                <strong>Das Werder-Trauma</strong><br>
                Ausgerechnet der Erzfeind SV Werder Bremen verpasste dem Hamburger SV den ersten großen Dämpfer. Die Saison 2008/2009 war eigentlich die beste Saison seit 26 Jahren. Der HSV erreichte im DFB-Pokal und in der Europa League das Halbfinale. In beiden Wettbewerben war Werder Bremen der Halbfinal-Gegner. Beide Male unterlag der HSV. Bernd Hoffmann wählte danach drastische Worte: "Dieses Trauma wird aus der Klubgeschichte nicht mehr zu tilgen sein."

                <strong>Trainer weg, Sportdirektor weg </strong><br>
                Kurz nach dem Werder-Trauma nahm die Fluktuation ihren Lauf. Trainer Martin Jol (Foto links) vermisste Signale, dass man mit ihm langfristig zusammenarbeiten wolle. Also verließ er den HSV in Richtung Ajax Amsterdam. Zudem gab es einen Krach zwischen Hoffmann und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer (Foto rechts). Beiersdorfer löste seinen Vertrag daraufhin auf. Der HSV fand auf die Schnelle keinen neuen Sportdirektor, weshalb Hoffmann den Job trotz fehlender Kompetenz in Personalunion gleich miterledigte. Rückblickend bezeichnet Hoffmann dies als großen Fehler. Seine Kaderplanung geriet in die Kritik.

                <strong>Finale daheim knapp verpasst, Abschied aus Europa</strong><br>
                Es war der große Traum des HSV, das Europa-League-Finale 2010 im eigenen Stadion zu bestreiten. Im Halbfinale scheiterte der HSV jedoch unglücklich am FC Fulham. Damit nicht genug: Der HSV verpasste in der Bundesliga erstmals seit vier Jahren die Qualifikation für das internationale Geschäft – und kehrte bis heute nie wieder zurück.

                <strong>Der Sparkurs</strong><br>
                Fehlen die Einnahmen aus dem internationalen Fußball, muss eben gespart werden. Das war jedenfalls das Motto von Vereinsboss Carl-Edgar Jarchow (Foto), der im März 2011 den Posten vom dem abgesetzten Bernd Hoffmann übernahm. Genau hier gehen die Meinungen auseinander. Während Hoffmann heute noch behauptet, er habe den HSV in einem wirtschaftlich guten Zustand übergeben, sagt Jarchow: "Die Lage war alles andere als erfreulich. Mir wurde von der Finanzabteilung 2011 gesagt: Wenn wir nicht entscheidend umsteuern, bekommen wir spätestens im Sommer Liquiditätsprobleme." Er verordnete dem HSV einen Sparkurs.

                <strong>Der Umbruch im Kader</strong><br>
                Unter der Führung von Jarchow erfolgte ein radikaler Umbruch. Etablierte Spieler wie Piotr Trochowski, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy, Frank Rost und Collin Benjamin gingen. Dafür brachte der neue Sportchef Frank Arnesen (Foto) junge Talente vom FC Chelsea mit. Diese funktionierten allerdings nicht auf Anhieb. Der HSV landete in der Saison 2011/2012 erstmals seit vielen Jahren wieder im Abstiegskampf – und kam da nie wieder so richtig heraus.

                <strong>Neue Schulden</strong><br>
                Allzu wirksam war der Sparkus von Jarchow ohnehin eher nicht. Es wurden weiter neue Schulden gemacht. Ein Paradebeispiel ist die Fan-Anleihe aus dem Jahre 2012: Der HSV nahm insgesamt 17,5 Millionen Euro auf, um damit das Nachwuchs-Leistungszentrum finanzieren zu können. Letztendlich aber floss das Geld hauptsächlich in das laufende Geschäft. Nur weil der Unternehmer Alexander Otto zehn Millionen Euro an den HSV spendete, konnte der HSV den Campus errichten. Die Schuldenlast bleibt: Im September 2019 muss der HSV die Anleihe inkl. 6 Prozent Zinsen zurückzahlen.

                <strong>Kühne-Millionen</strong><br>
                Investor Klaus-Michael Kühne (Foto) pumpte viele Millionen in den HSV. Er gab nicht nur Geld für Transfers, sondern stopfte auch Finanzlöcher. Der ehemalige HSV-Präsident Jens Meier sagt: "Ohne Herrn Kühne wäre der HSV lange pleite gewesen." Den HSV drückt eine Schuldenlast von 105,5 Millionen Euro (Stand Oktober 2017). Auch wenn ein Großteil davon Verbindlichkeiten für das Stadion und erfolgsabhängige Kredite bei Kühne sind (die der HSV wohl nie zurückzahlen muss), ist die finanzielle Situation dramatisch.

                <strong>Trainerwechsel und Abstiegskampf </strong><br>
                Sportdirektor gaben sich die Klinke in die Hand, Trainer wurden teilweise mehrmals im Jahr ausgetauscht. Alleine seit Sommer 2013 gab es beim HSV acht Cheftrainer (Interimslösungen nicht mit eingerechnet). Jahr für Jahr spielte der HSV gegen den Abstieg. 2014 und 2015 gelang der Klassenerhalt erst in der Relegation, 2017 am letzten Spieltag durch einen Siegtreffer in der 88. Minute. Ob das Wunder noch einmal gelingt?

                <strong>Hoffmann ist zurück – Real Madrid ist kein Thema mehr</strong><br>
                Bernd Hoffmann ist mittlerweile wieder zurück beim HSV, diesmal als Präsident. Anders als im Jahre 2005 wagt er heute keine Vergleiche zu Real Madrid. Stattdessen erinnert er daran, man müsse wieder auf Augenhöhe mit Schalke und Mönchengladbach gelangen – das wird schwer genug.  

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