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Duell mit Heidenheim

Vor der Bundesliga-Relegation: Werder-Coach Florian Kohfeldt unter Druck

  • Aktualisiert: 02.07.2020
  • 10:42 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago
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Werder-Coach Florian Kohfeldt erlebt mit den Bremern eine schwierige Saison, doch nun könnte er über die Relegation die Klasse halten. Doch Kohfeldt spürt den Druck.

Bremen / München - Als das erste Etappenziel erreicht war, atmete Florian Kohfeldt tief durch.

Sein SV Werder Bremen hatte mit einem fulminanten 6:1-Sieg über den 1. FC Köln und dank der gleichzeitigen Niederlage von Fortuna Düsseldorf bei Union Berlin auf den letzten Drücker den Relegationsplatz gesichert.

Nun steht das Hinspiel der Relegation gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim auf dem Programm, die vorletzte Etappe einer Saison, die auch Kohfeldt alles abverlangt hat.

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Sein Team bot im Verlauf der Bundesligasaison teilweise haarsträubende Leistungen und auch Kohfeldt stand vor dem Aus. Vor der wichtigen Partie gegen Paderborn vor einigen Wochen, vermied Werder-Geschäftsführer Frank Baumann ein klares Bekenntnis zu Kohfeldt.

"Wir haben jetzt den vollen Fokus auf das Spiel in Paderborn und den Klassenerhalt. Alles Weitere klären wir nach der Saison." Doch nah am Abgrund lieferten Werder und Kohfeldt im Schlussspurt der Bundesliga-Saison ab.

Sogar ein zwischenzeitlicher Medienbericht, der den Werder-Coach mit der TSG 1899 Hoffenheim in Verbindung brachte, sorgte für kein Störfeuer. Doch am 33. Spieltag schienen alle Mühen umsonst.

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Kohfeldt frustriert nach Mainz-Pleite

In Mainz gab es eine 1:3-Pleite und auch der sonst so coole Kohfeldt war anschließend niedergeschlagen. "Wir brauchen das Spiel heute nicht großartig analysieren, es war möglich, hier zu gewinnen. Wir hatten Chancen und genug Möglichkeiten die Gegentore zu verhindern. Das ist uns nicht gelungen", gab er auf der Pressekonferenz frustriert zu Protokoll.

Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits zahlreiche ehemalige Werder-Spieler seine Entlassung gefordert. Allen voran Rune Bratseth. Der Norweger meinte, dass Werder keine schlechte Mannschaft habe. Aber man sehe in den Gesichtern der Spieler, "dass sie einfach Angst haben. Die große Frage ist deshalb: Glauben die Spieler noch daran? Und glaubt der Trainer selbst wirklich noch daran?".

Zuvor hatte Bratseth bereits in seiner Funktion als TV-Experte nach der Pleite gegen Bayer Leverkusen in Richtung Kohfeldt festgestellt: "Das sollte sein letztes Spiel gewesen sein." Doch es kam anders, auch weil Kohfeldt ganz besonders in Bremen verwurzelt ist.

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Kohfeldt war früher Torwart bei Werder

Einst als Torwart bei der dritten Mannschaft tätig, stieg Kohfeldt im Trainerbereich des Werder-Kosmos sukzessive auf. Parallel zu seinem Studium fungierte er als Nachwuchstrainer bei den Norddeutschen, bevor er gemeinsam mit Torsten Frings die Trainerausbildung absolvierte – beide waren damals Co-Trainer von Viktor Skripnik bei der Werder-U23.

Kohfeldt schloss den Kurs als Jahrgangsbester ab, obwohl er zwischenzeitlich mit Skripnik für das Bundesligateam verantwortlich war. 2016 übernahm er schließlich nach Skripniks Entlassung die U23 der Bremer als Cheftrainer und im Oktober 2017 dann die Profimannschaft, zunächst als Interimslösung. Doch nach einem Spiel sprach ihm Geschäftsführer Baumann das Vertrauen aus, seither ist Kohfeldt in der Hansestadt auf der Trainerbank gesetzt – ungeachtet aller Widrigkeiten.

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Seine Arbeit in den vergangenen Jahren sorgte dafür, dass er auch unter anderem mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wurde, oder nun Hoffenheim. Aber bislang blieb Kohfeldt den Bremern treu und umgekehrt ebenfalls.

Doch sollte die Relegation nicht mit dem Klassenerhalt enden, ist ein Abschied wohl nicht ausgeschlossen. Denn gegen Heidenheim muss der 37-Jährige seinem Team verinnerlichen, dass es befreit aufspielen kann, obwohl sie alles in der eigenen Hand haben.

Denn Kohfeldts Werder war bislang am stärksten, wenn sie jeder bereits abgeschrieben hatte, wie eben vor dem 34. Spieltag. Doch nun gegen Heidenheim geht Bremen zunächst als Favorit ins Spiel.

"Anspannung sehr, sehr hoch"

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"Ich würde es nicht Angst vor dem Gewinnen nennen", meinte Kohfeldt, "aber es gab viele Momente in der Saison, in der das passiert ist. Aber das war vor der Corona-Pause." Inzwischen sei der Kader wieder nahezu vollständig und die Spieler seien fit, so Kohfeldt.

Der Trainer ist bereits "All in" und möchte diese Einstellung auch an seine Spieler weitergeben, wie er vor der Relegation verriet. Dabei gab er auch Einblicke in sein Seelenleben: "Die Anspannung ist sehr, sehr hoch. Noch höher als in den letzten Wochen."

Noch zwei Mal höchste Konzentration, dann ist auch für Kohfeldt die Saison vorbei. Ein positiver Ausgang könnte ihn dabei noch mehr ins Rampenlicht katapultieren, während ein Abstieg wohl auch seine Karriere ins Stocken bringen würde.

So hilft vor der Relegation nur eines: durchatmen.

Markus Bosch

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