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Klare Sache im direkten Duell

Champions League: Inter Mailands Finaleinzug sollte dem FC Bayern München Mut machen - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 17.05.2023
  • 12:22 Uhr
  • ran.de
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Inter Mailand steht erstmals seit 2010 im Champions-League-Finale - ein Erfolg, der den "Nerazzurri" vor der Saison kaum jemand zugetraut hätte. Zur Wahrheit gehört aber auch: Den ganz großen Brocken sind die Italiener aus dem Weg gegangen. Und der FC Bayern sollte ebenfalls daraus seine Schlüsse ziehen. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Inter Mailand ist zurück! Erstmals seit 2010 stehen die "Nerazzurri" wieder im Finale der Champions League. Dort wartet entweder Manchester City oder Real Madrid. Aber egal, gegen wen es am 10. Juni in Istanbul geht: Inter ist Außenseiter. Und das nicht ohne Grund.

Denn zu behaupten, Inter wäre mindestens die zweitbeste Mannschaft Europas, ginge wohl weit an der Realität vorbei. Ja, das Team um den deutschen Nationalspieler Robin Gosens spielt eine starke Champions-League-Saison. Aber die Auslosung hätte auch kaum besser laufen können.

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Im Achtelfinale der FC Porto, im Viertelfinale Benfica Lissabon, im Halbfinale Milan - es hat schon kompliziertere Wege ins Endspiel gegeben. Man blicke nur auf die andere Seite des aktuellen Turnierbaums.

Dort trafen in den Viertelfinals Real auf Chelsea und City auf den FC Bayern München. Dass von diesen vier Mannschaften genauso viele ins Finale kommen wie aus dem Quartett Benfica, Milan, Napoli und Inter, ist schon bemerkenswert.

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  • 12:22 Uhr

FC Bayern besiegte Inter - und wurde vom Losglück verlassen

Gerade die Bayern sollten aber eine wichtige Erkenntnis aus diesem Final-Einzug von Inter ziehen. Nämlich, dass mit ein wenig mehr Losglück alles drin gewesen wäre. In der Gruppenphase ließen die Münchner dem jüngsten Finalisten zweimal keine Chance und gewannen beide Spiele gegen Inter ungefährdet.

Den Münchnern fehlte bei den Auslosungen aber gleich zweimal jener Dusel, der sie in der Vergangenheit immer wieder begleitet hat. Als "Belohnung" für eine makellose Gruppenphase wurde ihnen im Achtelfinale Paris Saint-Germain serviert, Inter bekam mit Porto den wohl einfachsten Gruppensieger.

Im Viertelfinale, als komplett frei gelost werden konnte, zogen die Bayern Manchester City, Inter bekam Benfica. So kann es manchmal gehen und das macht den Reiz des Europapokals auch aus.

In den nationalen Meisterschaften setzt sich am Ende einer Saison immer die beste Mannschaft durch, in Pokalwettbewerben jedoch entscheidet eine Mischung aus Losglück und Tagesform. Kleinigkeiten können große Folgen haben, denn einmal ausgeschieden, ist es vorbei. Man muss fast ein Jahr warten, um den nächsten Anlauf zu starten.

Und genau deshalb wäre es fatal, eine Saison in der Champions League wie mit Scheuklappen vor den Augen nur steril anhand der erreichten Runde zu bewerten.

Haben die Bayern bei genauerem Hinsehen wirklich eine schlechtere Champions-League-Saison als Inter gespielt? Die Statistiken und Preisgelder sagen: ja. Die Gegner und die beiden direkten Duelle sagen: nicht unbedingt.

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Champions League ist nicht planbar

Und so sollten die Verantwortlichen an der Säbener Straße und auch jene anderer ambitionierter und selbsternannter Großklubs vom Ziel abrücken, eine Saison als verloren anzusehen, wenn in der Champions League mal nicht der Einzug ins Halbfinale gelingt.

Auf dem Transfermarkt folgt oftmals blinder Aktionismus, der allerdings keine Garantien bringt. Denn dieser Wettbewerb ist nicht planbar wie eine Meisterschaft, zumindest nicht ab der K.o.-Runde.

Wäre alles anders gelaufen, wenn die Bayern ihre Gruppe nicht gewonnen, sondern auf dem zweiten Platz beendet hätten? Wer weiß, möglicherweise hätte Julian Nagelsmann seinen Job schon viel früher verloren. Denn die Erfolge in der Königsklasse waren sein größter Trumpf.

Und Inter? Dort stand Simone Inzaghi im Saisonverlauf schon häufiger in der Kritik, weil die Ergebnisse in der Liga zu schwankend waren. Die Champions League aber hat ihn immer wieder gerettet. Und jetzt steht er im Finale.

Das ist es, was die Fans am Fußball lieben: ein letztes Stück Unvorhersehbarkeit in einem an Überraschungen immer ärmeren Sport. Inter im Finale - erstmals seit 13 Jahren - ist eine nette Abwechslung, die Spaß macht.

Dass sie im Finale womöglich chancenlos sind? Egal. Inter ist zurück - und macht vielen anderen Klubs Hoffnung. Denn manchmal reicht neben einer guten Leistung auch ein wenig Losglück, um ins Finale zu kommen. Und das könnte jeden ereilen.


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