Hochfest der Fußballkultur

München – Sie sind gerngesehene Menschen. Offen, meist freundlich und haben immer einen Spruch auf den Lippen. Sogar als Gegner stehen Schotten hoch im Kurs.

Nicht nur der FC Kopenhagen bedankte sich jetzt bei der Celtic-Anhängerschaft. Selbst die dänische Polizei brachte ihre Anerkennung zum Ausdruck.

Die Polizei lässt grüßen

Das Ergebnis war nicht entscheidend an diesem Abend – das Spiel zwischen dem FC Kopenhagen und Celtic Glasgow in der Zwischenrunde der Europa League endete 1:1 unentschieden. Sondern die Tatsache, dass sich die Celtic-Fans einmal mehr zu benehmen wussten. Mehr noch als das: Sie feierten ihren Sport.

Fiesta Scotia

Am Ende eines über weite Strecken ausgeglichenen Matches hatte der schottische Champion Glück – Schlussmann Fraser Forster entschärfte einen Strafstoß in der 79. Minute.

Fast wie der wohlverdiente Lohn der grün-weißen Supporter wirkte das, schließlich hatten diese bereits während der Halbzeitpause die pure Lust am Fußball zelebriert, wie es sie so vielleicht nur auf der Insel gibt.

Sing when you're winning

Eigentlich mag man sich nur wünschen, dass möglichst viele europäische Vereine einmal die Gelegenheit bekommen, ein schottisches Team zu empfangen. Damit ihre Anhänger ein Gefühl dafür bekommen, was im Sport möglich ist. Unabhängig von Sieg oder Niederlage.

Ob in Italien, wo kürzlich ein gegnerischer Fan mit dem Auto überfahren wurde und starb. Oder in Spanien – hier lieferten sich Fans in Valencia Ende Januar Straßenschlachten mit der Polizei.

Jenen Fehlgeleiteten stehen diese singenden Männer gegenüber. Als stolze Vorbilder, als Gegenentwurf zu allem, was den Sport für seine Zwecke missbrauchen will. So sollte Fußball sein: einfach ein bisschen schottischer.

Christian Lamping

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