DFB-Pokal
ranSicht: Bundesliga-Klubs, bitte lernt von Gladbach!
- Aktualisiert: 28.10.2021
- 12:23 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Borussia Mönchengladbach hat bewiesen, wie man den Bayern das Leben schwer machen kann. ran-Autor Oliver Jensen hofft, dass andere Bundesliga-Klubs sich dies zum Vorbild nehmen.
München - Es gibt Mannschaften, die geben sich praktisch schon vor Anpfiff dem FC Bayern München geschlagen. Statt Fußball zu spielen, wird einfach nur gemauert. Fast so als würde das einzige Ziel darin bestehen, ein Fiasko zu vermeiden.
Borussia Mönchengladbach hat bewiesen, dass es auch anders geht.
Jonas Hofmann kündigte bereits vor dem Spiel die Marschrichtung an: "Wenn man nur defensiv arbeitet und die Bayern spielen lässt, ist es oftmals nur eine Frage der Zeit, bis der Ball ins Tor fällt."
Pressing und Gegenpressing - die Bayern mit den eigenen Waffen geschlagen
Das Motto: Nur wer die Bayern tief in der eigenen Hälfte unter Druck setzt, kann Fehler provozieren. Pressing und Gegenpressing waren Schlüsselfaktoren des historischen Pokal-Triumphes.
Das beste Beispiel war das 1:0. Anstatt dass alle Gladbacher nach dem Ballverlust im gegnerischen Drittel sofort den Rückwärtsgang einlegen, wurde der ballführende Spieler sofort attackiert. Die Folgen waren ein schlampiger Querpass von Alphonso Davies, der Ballgewinn und das Tor.
"Gegen den Ball haben wir sehr aggressiv gespielt und die Räume, die sie uns gegeben haben, gefunden", erklärte Torwart Yann Sommer. Auch die Treffer zum 4:0 und 5:0 resultierten daraus, dass hellwache Gladbacher die (diesmal) fehlerhaften Münchner unter Druck setzten.
Kurzum: Die Gladbacher taten das, was sonst die Bayern machen - den Gegner gar nicht erst zum Atmen kommen lassen. Sie schlugen den Gegner mit dessen eigenen Waffen.
Nun dürfte jedem klar sein, dass dieses historische Pokalspiel eine Ausnahme gewesen ist. Nicht immer agieren die Münchner so fehlerhaft.
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Selbst die Bayern haben schlechte Tage
In Normalform sind die starken Individualisten dazu in der Lage, die pressenden Gegenspieler mit einem schnellen Kurzpassspiel zu überwinden und die dadurch entstehenden Räume selber für effektive Angriffe zu nutzen.
Wie gesagt: in Normalform.
Aber selbst das hochbezahlte Star-Ensemble der Bayern befindet sich nicht immer in Normalform. Auch diese Ausnahmekönner haben schlechte Tage und machen Fehler. Auch sie geraten ins Grübeln, wenn alles gegen sie läuft. Auch sie erwischen durchaus einmal einen Tag, an dem der Ball einfach nicht ins Tor gehen mag.
Allerdings braucht es den Mut, den Bayern das Leben schwer zu machen und dabei auch Risiken einzugehen.
So bleibt die Hoffnung, dass die anderen Bundesligavereine sich Gladbach zum Vorbild nehmen und aus diesem Abend lernen.
Wer weiß: Vielleicht gibt es dann eines Tages auch wieder eine spannende Meisterschaft.
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