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Sportliche Talfahrt der Löwen - Ehemalige Mitspieler wüten

Sascha Mölders bei 1860 München suspendiert: Die Gründe für den großen Knall

  • Aktualisiert: 07.12.2021
  • 21:57 Uhr
  • ran.de / Stefan Kumberger
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© Imago Images
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Der Münchner Stadtteil Giesing ist nicht nur die Heimat der Löwen – hier war oftmals auch das Chaos zu Hause. Nach einer langen Phase relativer Ruhe ist jetzt wieder Feuer unterm Dach. Im Mittelpunkt: Vereins-Ikone Sascha Mölders. Die Hintergründe. 

München - Wem es in den letzten Monaten an der Grünwalder Straße zu ruhig war, dürfte jetzt erleichtert aufatmen: Der TSV 1860 ist weiterhin der TSV 1860.  

Ein hochemotionaler Verein, bei dem Probleme zumeist öffentlich ausgetragen werden. So auch diesmal, denn im Fokus steht kein geringerer als Sascha Mölders. 

Der Mann, in den letzten Jahren genau das verkörperte, was man in München-Giesing sein muss: Ein harter Arbeiter mit dem Herzen auf der Zunge, leidensfähig, engagiert und – im positiven Sinne – ein wenig verrückt.  

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Mölders-Suspendierung lässt Netz ausflippen

Wurstsemmeln-Krise? Netz belächelt Mölders-Aus

Aus heiterem Himmel wird Löwen-Kapitän Sascha Mölders suspendiert. Nicht nur bei den Fans sorgt dies für ein lautes Echo. Im Netz bleiben hämische Kommentare nicht aus. ran hat die Reaktionen zusammengefasst.

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  • 07.12.2021
  • 00:37 Uhr

Doch auf all diese Fähigkeiten will Löwen-Trainer Michael Köllner ab sofort verzichten. Er hat Mölders suspendiert, der Stürmer darf nur noch individuell trainieren.  

Ein Knall aus dem Nichts. 

"Liebe Löwenfans, heute war ich am Trainingsgelände und mir wurde mitgeteilt, dass ich nicht mehr zum Training erscheinen soll bzw. individuell trainieren soll, weil der Trainer es so wünscht. Als Kapitän wünsche ich der Mannschaft nur das Beste. Ich bin schockiert. Blau-weiße Grüße, Euer Sascha", so reagierte Mölders selbst am Montagnachmittag bei Instagram auf seinen Rausschmiss und erntete sogleich viel Zuspruch.  

Ehemaliger TSV-Profis zeigen sich fassungslos 

Ex-Löwen wie Markus Schwabl und Aaron Berzel zeigten sich fassungslos. Der mittlerweile für Viktoria Köln spielende Verteidiger verkündete sogar unmissverständlich: "Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf. Da sollten eher andere Leute den Hut nehmen". 

Fans, Wegbegleiter, Freunde – sie stehen zu Sascha Mölders, doch es gibt durchaus Gründe für die Suspendierung. Der Verein teilte mit, es seien sportliche. Mölders sei nicht fit genug.  

Die Zahlen sprechen genau diese Sprache: Wie die gesamte Mannschaft ist Mölders in ein Leistungstief gefallen. Nur fünf Tore in 18 Ligaspielen. In der letzten Saison erzielte er in 37 Partien noch 22 Treffer – Werte, die man auch in dieser Spielzeit erwartet hatte und Mölders auch liefern wollte. Schließlich hatte er vor der Saison den Aufstieg in die zweite Liga als Ziel verkündet. 

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Folge 28 26.07.21

Kult-Kicker Sascha Mölders über die Wampe von Giesing

Die ran Bundesliga-Webshow versorgt euch regelmäßig mit aktuellen Themen aus dem deutschen Fußball-Oberhaus. Heute zu Gast: Sascha Mölders.

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Nicht nur Mölders liefert schwache Leistungen ab 

Doch ist ein solcher Leistungsabfall, der – wie beschrieben – die ganze Mannschaft betrifft, wirklich ein Grund, den Kapitän zu suspendieren?  

"Da muss etwas Tiefgründiges passiert sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Michael Köllner mit all seiner Erfahrung einen Spieler ohne wirklichen Grund suspendiert", sagt Ex-Löwen-Keeper Michael Hofmann zu ran.  

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Mannschaft ist in zwei Lager gespalten 

Und tatsächlich scheinen sich viele Konflikte innerhalb der Mannschaft genau an Mölders zu entzünden. Aus dem Verein ist zu hören, dass sich unter den Spielern zwei Lager gebildet haben – pro und contra Sascha Mölders. Während er für die einen weiterhin der Leader ist, gingen manche Mitspieler auf Distanz, bissen sich öffentlich aber auf die Zunge.  

Schließlich mussten Trainer Köllner und Sportchef Günther Gorenzel reagieren. Letzterer steht aufgrund der aktuellen Situation selbst in der Kritik und kämpft um eine Vertragsverlängerung, während Köllner von Präsident Robert Reisinger und Investor Hasan Ismaik demonstrativ der Rücken gestärkt wurde. 

Fakt ist: Dass Mölders sich außerhalb des Platzes weiterhin als "Wampe von Giesing" vermarktet und an seinem Status als Vereins-Ikone feilt, gleichzeitig aber seine Leistungen nicht mehr stimmen, stößt vielen sauer auf. Dazu seine Rolle als Experte bei "DAZN" und Kolumnist beim "Kicker". Für manchen Beobachter einfach zu viel des Guten.

Benny Lauth warnte früh 

Es scheint genau das eingetreten zu sein, wovor Ex-Löwen-Torjäger Benny Lauth im Mai bei ran gewarnt hatte, als Mölders mit flotten Sprüchen auffiel:  "Bei 22 Saisontoren finden das natürlich alle gut, wenn es aber anders wäre und Mölders keine Tore schießen und trotzdem seine Sprüche raushauen würde, könnte das seinem Image auch schaden." 

Ein Sponsor beschwerte sich über Mölders 

Lauth hatte offenbar eine Vorahnung, doch nicht nur sportlich verspielte Mölders intern Kredit. Auch außerhalb des Platzes fiel es den Verantwortlichen des TSV immer schwerer, den eigensinnigen Stürmer zu steuern. Ein Sponsor beschwerte sich im Sommer sogar beim Verein über das zu sorglose Verhalten des 36-Jährigen. Der Klub ermahnte Mölders damals, bei öffentlichen Auftritten doch bitte auch die Interessen der Sponsoren im Hinterkopf zu behalten. 

"Letzten Endes geht es doch immer um das Thema Respekt. Der Verein steht immer über allem und niemand kann für sich eine Extrawurst beanspruchen", sagt Michael Hofmann heute. Gleichzeitig versteht er aber nicht, warum das Thema jetzt nach der 2:5-Niederlage gegen Magdeburg ausgefochten wird. 

"Da hätte man sich die Unruhe sparen und die Probleme intern in der Winterpause ansprechen können. Es sind schließlich nur noch zwei Spiele", sagt Hofmann.  

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Mölders will vorerst schweigen 

Ob es jetzt zu einem klärenden Gespräch kommen wird, ist allerdings fraglich. Nach Informationen von ran traf die Entscheidung Mölders tatsächlich völlig überraschend. Der 36-Jährige ließ auf Anfrage mitteilen, dass er sich nach seinem emotionalen Instagram-Post vorerst nicht mehr öffentlich äußern möchte. 

Sicher ist nur eins: Bei einem Verein wie dem TSV 1860 München kann das nicht das letzte Kapitel gewesen sein. 

Stefan Kumberger 

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