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Katastrophales Zeichen

Cristiano Ronaldo gehört nicht mehr in die portugiesische Nationalmannschaft - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 22.03.2023
  • 08:23 Uhr
  • ran.de
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Cristiano Ronaldo gehört zum Kader Portugals für die anstehenden Spiele in der EM-Qualifikation. Damit verpasst der neue Nationaltrainer Roberto Martinez die Chance auf einen echten Neuanfang. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Vorneweg: Cristiano Ronaldo ist einer der besten Fußballer der Geschichte und neben Lionel Messi der prägende Spieler der vergangenen 15 Jahre. Seine Erfolge haben Maßstäbe gesetzt, er selbst hat Rekorde aufgestellt, die unerreichbar schienen.

Doch kein noch so großer Fußballer kann die Zeit verlangsamen oder anhalten. Jede Karriere hat ein Ende, auch jene von "CR7". Dass er vom neuen portugiesischen Nationaltrainer Roberto Martinez erneut für die Nationalmannschaft berufen wurde und die EM-Qualifikation bestreitet, ist ein schwerer Fehler - aus mehreren Gründen.

Die WM in Katar hat bereits gezeigt, dass Ronaldo auf höchstem Niveau nicht mehr mithalten kann. Schon zuvor bei Manchester United wirkte er nur noch wie ein Schatten früherer Tage, sein Wechsel nach Saudi-Arabien nach der WM war der endgültige Abschied vom Spitzenfußball.

Das alles ist nicht verwerflich, er kann wechseln, wohin er will. Aber was ist das für ein Zeichen an den portugiesischen Fußball, wenn man offenbar glaubt, weiterhin von den Qualitäten eines alternden Superstars abhängig zu sein, dessen beste Jahre einfach vorbei sind und der in einer unterdurchschnittlichen Liga spielt?

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Ronaldos Ego stand lange genug im Weg

Goncalo Ramos hat bei der WM gegen die Schweiz mit seinem Dreierpack ein beeindruckendes Spiel gezeigt und mischt mit Benfica Lissabon aktuell den europäischen Fußball auf. Ramos, Joao Felix, Rafael Leao, Diogo Jota - Portugal hat ein riesiges Portfolio an herausragenden Offensivspielern, die die Zukunft bestimmen werden. 

Dafür muss man aber auch mal gewillt sein, die Zukunft einzuläuten. All diese talentierten Spieler mussten über Jahre hinter dem Ego Ronaldos zurückstecken, was so lange richtig war, wie Ronaldo auf dem Niveau performt hat, das ihn zu einem Superstar gemacht hat. In seinen besten Tagen hat er Portugal getragen. Doch jetzt schreiben wir das Jahr 2023.

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Nach jeder WM beginnt ein neuer Zyklus, bei Portugal geht dieser einher mit einem Wechsel auf der Trainerbank. Fernando Santos ist weg, Martinez soll eine neue Ära einläuten. Es wäre die beste Gelegenheit gewesen, das Kapitel Ronaldo zu beenden und den Blick nach vorne zu richten. Doch was macht Martinez? Er hält demütig an einem Relikt der Vergangenheit fest.

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Ronaldos Nominierung ist ein Armutszeugnis

Was erhofft er sich davon? Traut er sich nicht, Ronaldo zu sagen, dass seine Zeit vorbei ist? Ist sein Respekt zu groß? Oder glaubt er tatsächlich, Ronaldo kann seinem Team sportlich noch etwas geben?

Zumindest klang es beim Spanier so. "Ein Spieler wie Cristiano kann viel Erfahrung reinbringen, er ist eine sehr wichtige Figur für die Mannschaft." Er denke zudem, "dass Cristiano die Möglichkeit hat, der Mannschaft zu helfen". Meint er das wirklich ernst? Dann ist das ein Armutszeugnis für den neuen Nationaltrainer und ein katastrophales Zeichen an die übrigen Spieler in dieser hochklassig besetzten Mannschaft.

Natürlich hätte es ein Spieler wie Cristiano Ronaldo nach all seinen Verdiensten nicht verdient, die Nationalmannschaft durch die Hintertür zu verlassen. Ein Abschiedsspiel vor heimischem Publikum wäre genau der richtige Weg gewesen, um eine Legende wie ihn zu ehren.

Doch wenn man Martinez hört, weiß man, dass es darum nicht geht. Sonst hätte man das kommende Heimspiel gegen Fußballzwerg Liechtenstein sicherlich anders beworben. Kann "CR7" gegen Liechtenstein treffen? Ja. Aber alle anderen auch. Kann Ronaldo noch gegen die großen Mannschaften Spiele entscheiden? Nein, sicher nicht. Und Ramos, Felix, Leao und Co.? Vermutlich ja.

Martinez sieht einen sportlichen Mehrwert bei Ronaldo, aber den gibt es nicht mehr. Das sollten wir alle einsehen, auch wenn es wehtut. Denn auch ein Cristiano Ronaldo kann die Zeit nicht aufhalten.


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