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Playoffs in der MLS gestartet

Elfmeter-Thriller made in USA: Torwart fliegt wegen VAR - sein Team jubelt zweimal zu früh

  • Aktualisiert: 22.11.2020
  • 17:51 Uhr
  • ran.de
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© imago
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Elfmeterschießen sind ja bekanntlich nichts für schwache Nerven. Für das Duell zwischen Orlando City und den New York City FC gilt das aber gleich doppelt und dreifach. Vorhang auf zum verrücktesten Shootout des Jahres. Inklusive VAR-Einsatz, zweimal verfrühtem Jubel und einem Verteidiger als Katze zwischen den Pfosten.

Orlando/München - In den USA kann es in diesem Jahr schonmal etwas länger dauern, bis der Sieger feststeht. Das gilt nicht nur für die Präsidentschaftswahl. Denn zum Auftakt der Playoffs in der Major League Soccer trieben es Orlando City und der New York City FC in ihrem Duell auf die Spitze.

Allein das Elfmeterschießen, das die Gastgeber mit 6:5 für sich entschieden, dauerte fast 22 Minuten. Und brachte auf Seiten des Teams aus Florida auch einen tragischen Helden hervor.

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Zwei frühe Treffer und eine späte Rote Karte

Aber der Reihe nach: Schon nach acht Minuten stand es nach einem verwandelten Elfmeter von Europameister Nani und einem Treffer von New Yorks Luxemburger Maxime Chanot 1:1. Weitere Tore fielen nicht mehr, weder in der regulären Spielzeit noch in der Verlängerung.

Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass Orlando ab der 87. Minute in Unterzahl spielte, da sich der Brasilianer Ruan die Rote Karte einhandelte. Doch das alles war eben nur Vorgeplänkel für ein Elfmeterschießen, das wohl keiner der Beteiligten jemals vergessen wird.

Zwei Argentinier scheitern vom Punkt

Greifen wir aber noch nicht zu weit vor. Gleich den ersten Versuch setzte Maximilano Moralez an die Latte, so dass Orlando von Beginn an im Vorteil war. Die eigenen Schützen verwandelten allesamt, weshalb New Yorks fünfter Auserwählter, Moralez' argentinischer Landsmann Valentin Castellanos, unter dem Druck antrat, treffen zu müssen.

Er visierte die von sich aus gesehen linke Ecke an, doch Orlandos Keeper Pedro Gallese machte sich lang und lenkte den halbhoch geschossenen Ball ab. Im Freudentaumel drehten Spieler, Fans und Verantwortliche komplett durch. Nur der Schiedsrichter bat dann doch um Mäßigung, denn er hatte einen Hinweis aufs Ohr bekommen. Vom VAR.

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VAR brockt Orlandos Keeper die Ampelkarte ein

Der monierte das, was auch die Zeitlupe offenbarte: Gallese war beim gehaltenen Elfmeter verbotenerweise schon vor der Schussabgabe von der Torlinie nach vorne gesprungen und hatte somit den Winkel verkürzt. Nun passiert das zwar seit Jahren bei jedem Shootout, doch diesmal hatte es schwerwiegende Folgen.

Der Strafstoß musste wiederholt werden. Gallese bekam jedoch keine weitere Möglichkeit, um sich auszuzeichnen. Denn sein Vergehen zog eine Gelbe Karte nach sich - es war seine zweite an diesem Tag, womit das Spiel für ihn beendet war.

Ersatzkeeper wird auf dem Weg ins Tor ausgebremst

Also wies Orlandos Trainer Oscar Pareja seinen Ersatzkeeper Brian Rowe an, Galleses Platz einzunehmen. Der Schlussmann zog sich die Handschuh über, machte noch ein paar Lockerungsübungen und war bereit zur Einwechslung, als abermals interveniert wurde.

Das neuerliche Problem: Die Regeln erlauben eine Auswechslung während des Elfmeterschießens nur, wenn sich der Torwart verletzt hat. Was bei Gallese augenscheinlich nicht der Fall war.

Deshalb musste neu beratschlagt werden. Die Frage blieb: Wer würde sich diesmal dem Schuss von Castellanos in den Weg stellen?

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Verteidiger Schlegel schlüpft in Torwartrolle

Es fand sich mit Rodrigo Schlegel ein Verteidiger, der erst zur zweiten Hälfte der Verlängerung in die Partie gekommen war. Mit Torwarttrikot und Handschuhen ausgestattet übernahm der Argentinier also den Posten zwischen den Pfosten.

Als Castellanos schließlich wieder antreten konnte, lag sein Fehlschuss schon zehn Minuten zurück. Womöglich wusste er selbst gar nicht mehr, in welche Ecke er gezielt hatte. Diesmal schob der "Gaucho" ganz souverän unten rechts ein. Zum 4:4.

Nani scheitert diesmal per Elfer

Für Orlando war dennoch weiter alles im Lot. Denn nun kam ja noch Nani, der sicherste Schütze des Teams. Würde der Portugiese versenken, wäre es endlich vollbracht.

Doch es kam, wie es kommen musste: Sean Johnson fischte den Schuss aus dem Eck und auch das Elfmeterschießen erlebte seine Verlängerung. Wobei nicht nur den Kommentatoren aufgegangen war, dass auch New Yorks Torwart die Torlinie vorzeitig verlassen hatte.

Verteidiger Schlegel pariert dritten Elfmeter gegen sich

Das alles half jedoch nichts. Schlegel dürfte in diesem Moment das Herz in die Hose gerutscht sein, ebenso wie Gallese und Nani. Orlandos neuer Schlussmann warf sich vergebens nach dem Ball von Nicolas Acevedo, womit die Gäste erstmals an diesem Abend in Führung lagen.

Weil auch Robin Janssen die Nerven behielt, durfte sich Schlegel noch einmal als Elfer-Killer versuchen. Und diesmal stoppte er den hoch ins linke Torwarteck geschossenen Ball von Gudmundur Thorarinsson.

Erst Jubeltraube, dann wird entscheidender Elfer verwandelt

Woraufhin wieder alle, die es mit Orlando halten, völlig ausrasteten. Nani stürmte auf den vermeintlichen Helden zu und sprang diesem in die Arme. Auf dem Platz bildete sich eine Jubeltraube. Schlegel schaute etwas verdutzt drein, denn er hatte offensichtlich mitgezählt - noch stand es unentschieden.

Als sich dann alle wieder beruhigt hatten, fand sich der Haitianer Benji Michel, um diesem verrückten Spektakel ein Ende zu setzen. Mit Wucht ließ er die Maschen erzittern und schickte Fans und Team zum dritten Mal in den Siegestaumel.

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Orlando erreicht Conference-Halbfinale

Diesmal völlig zurecht. Weder Referee noch Gegner hatten irgendwas einzuwenden.

Uns bliebe nur noch zu sagen: Glückwunsch zum Einzug ins Conference-Halbfinale! Wir freuen uns natürlich über weitere K.o.-Spiele, die sich mit diesem Elfmeterdrama erstmal messen lassen müssen.

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