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Superstar verlässt PSG nach der Saison

Lionel Messi bei Paris Saint-Germain: Ein sportliches Desaster mit wirtschaftlichem Glanz - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 02.06.2023
  • 16:43 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/ZUMA Wire
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Lionel Messi wird Paris Saint-Germain im Sommer verlassen, das ist inzwischen klar. Wenngleich beide Seiten wirtschaftlich von der Zusammenarbeit profitiert haben, war sie sportlich ein absoluter Reinfall. Aber das wird niemanden stören. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

"Ich hatte das Privileg, den besten Spieler in der Geschichte des Fußballs zu trainieren. Ein großes Privileg. Gegen Clermont wird es sein letztes Spiel im Parc des Princes sein."

In einem winzigen Nebensatz verkündete Christophe Galtier, Trainer von Paris Saint-Germain, ganz offiziell den Abschied von Lionel Messi nach der Saison. Ein Spieler, der als der vielleicht beste der Geschichte in ebenjene eingehen wird, wird abgefrühstückt wie ein 0815-Profi.

Was auf den ersten Blick mindestens befremdlich, wenn nicht gar blasphemisch, erscheint, ist aber eigentlich folgerichtig. Denn die Verkündung der Trennung passte zu einer Beziehung, die nie aus Liebe existierte, sondern von beiden Seiten nur aus wirtschaftlichen Motiven bestand.

Als Messi 2021 seinen geliebten FC Barcelona verließ, flossen Tränen. Und diese waren echt. Wenn er gegen Clermont offiziell von PSG verabschiedet wird, werden die Augen trocken bleiben. Und falls nicht, liegt es an Freudentränen der Pariser Fans.

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Lionel Messi war PSG sportlich keine Hilfe

Der Argentinier sollte das "Projekt PSG" auf die nächste Stufe heben - nicht nur, aber auch sportlich. Zumindest dieses Vorhaben ist krachend gescheitert. In der Champions League ging es in zwei Jahren Messi nie über das Achtelfinale hinaus, nationale Titel spielen für die katarischen Klubeigentümer ohnehin keine Rolle mehr.

Nun ist Messi sicher nicht der alleinige Schuldige an der sportlichen Stagnation, aber sein Gehalt in Höhe von 40 Millionen Euro jährlich stand in keinem Verhältnis zu seinen erbrachten Leistungen.

Ja, der 35-Jährige hat in seinen bislang 74 Spielen für PSG viele Tore geschossen (32) und noch mehr vorbereitet (35). Der Unterschiedsspieler, der er etwa bei der WM in Katar für Argentinien war, konnte er für PSG aber nie sein. Vor allem in den wichtigen Spielen tauchte er ab.

In den insgesamt vier Achtelfinalspielen in der Champions League gegen Real Madrid im Vorjahr und den FC Bayern in dieser Saison blieb er gänzlich ohne Torbeteiligung. Mehr noch: Er ergab sich auf dem Platz geradezu seinem Schicksal, es war keine Gegenwehr von "La Pulga" zu erkennen.

Die Magie, die Messi in der Champions League früher immer wieder zur Schau stellte und die die Fans im Stadion und vor dem Fernseher so begeistert hatte - sie war weg. Messi war bei PSG nur noch der Name von einst, aber nicht mehr der Spieler.

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PSG und Messi profitieren wirtschaftlich

Für den Klub war der Name allein aber schon der Türöffner für zahlreiche hochdotierte Sponsorendeals und jede Menge Trikotverkäufe. Mit Lionel Messi lässt sich Geld verdienen, und wie!

Der Umsatz von PSG stieg im vergangenen Geschäftsjahr auf die Rekordsumme von 700 Millionen Euro. Und das hatte eben auch sehr viel mit Messi zu tun. PSG baute zudem seinen Status als globale Marke weiter aus und ist inzwischen weit über die Grenzen Frankreichs und auch Europas hinaus bekannt.

Die Trennung jetzt ist dennoch folgerichtig. Die eingefleischten PSG-Fans haben den Argentinier längst als Personifizierung allen Übels ausgemacht, das sie in ihrem Klub erkennen. Überteuerte Stars, die sich mit dem Verein nicht identifizieren und vor allem an ihrem Gehalt interessiert sind. Und dann noch das Theater um Messis Suspendierung, die das Fass schließlich zum Überlaufen brachte.

Im Parc de Princes wurde er jüngst immer wieder lautstark ausgepfiffen, Ultras stürmten vor nicht allzu langer Zeit sogar das Trainingsgelände und bedrohten Stars wie Neymar vor deren eigenem Haus. Messi war davon zwar nicht betroffen, aber der Frust richtet sich genauso gegen ihn.

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Lionel Messi Saudi Arabien Kommentar
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  • 11.05.2023
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Messi und PSG: Die logische Beziehung

Auch der Klub hat erkannt, dass es einen Kurswechsel braucht. Stars ja, aber nicht zu viele davon. PSG setzt voll auf die Karte "Kylian Mbappe", Messi ist da inzwischen ein Störfaktor. Der siebenmalige Ballon-d'Or-Gewinner wird seine Karriere aller Voraussicht nach für noch viel mehr Geld, als er zuletzt in Paris kassiert hat, in Saudi-Arabien ausklingen lassen.

Sein letztlich ziemlich emotionsloses Intermezzo in Paris wird Messis große Karriere aber nicht schmälern, zumal der WM-Titel mit Argentinien mitten in diese Zeit gefallen ist. Wen interessiert schon das Abschneiden mit PSG, wenn er sich erst kurz zuvor endgültig in den Fußball-Olymp geschossen hat?

Finanziell haben sowieso beide Seiten von der Zusammenarbeit profitiert. Und dass bei PSG Prestige und Markenbildung den sportlichen Erfolg gerne mal an den Rand drängen, ist nichts Neues. Die Verpflichtung Messis hat den Bogen schlussendlich etwas überspannt, auch bei den eigenen Fans. Aber das nimmt man bei PSG gerne in Kauf.


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