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Auszeichnung im Fußball

ranSicht: Stampft den Ballon d'Or endlich ein!

  • Aktualisiert: 03.12.2019
  • 13:00 Uhr
  • ran.de/Tim Brack
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© imago images/Xinhua
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Braucht es den Ballon d'Or um die Größe eines Messis oder van Dijks zu erkennen? Die Auszeichnung taugt nur als Spiegelbild eines zunehmend selbstverliebten Fußballgeschäfts, das Individualisten über alles stellt, meint ran.de-Mitarbeiter Tim Brack.

München - Lionel Messi hat die Schlacht gewonnen! Zum sechsten Mal Gewinner des Ballon d'Or! Jubel überall! Nun gut, nicht überall. Aber Messis Jünger dürfen in ihrem Twitter-Schrein weitere Huldigung hinterlassen.

Der Feldherr des FC Barcelona bezwang Virgil van Dijk und seinen ewigen Nemesis Cristiano Ronaldo, ist jetzt wieder alleiniger Rekordhalter. In Abstinenz eines ernstzunehmenden deutschen Kandidaten dürfen sich die Bayern-Fans zumindest über den achten Platz von Robert Lewandowski echauffieren.

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Einem Fußballfan genügen die einfachen Dinge

Applaudieren mag man nach der Auszeichnung für Messi nicht. Das liegt keineswegs am Argentinier. Jeder weiß, welche Begabung in seinen Füßen steckt. Auch die Fähigkeiten von van Dijk oder Ronaldo sind detailliert verbrieft. Braucht es da noch einen Ballon d'Or (oder eine ähnliche Veranstaltung), um die Größe dieser Sportler zu bemessen? Die Antwort lautet: nein. Vielmehr gehören solche Veranstaltungen allesamt eingestampft!

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Der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi und Fußball-Weltmeisterin Megan Rapinoe sind in Paris mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet worden.

  • 02.12.2019
  • 22:28 Uhr

Einem Fußballfan genügen die einfachen Dinge, um einen Spieler ins Herz zu schließen und ihn auf das höchste Podest zu hieven: deftige Grätschen, zielgenaue Schüsse, formvollendete Pässe. Der Ballon d'Or ist da überflüssig. Er taugt nur noch als Spiegelbild dieses zunehmend selbstverliebten Geschäfts, das den Individualisten huldigt und über alles stellt.

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Verteidiger und Stürmer zu vergleichen entbehrt jeder Logik

Doch was ist wichtig in diesen Sphären des Fußballs? Nur die Titel – und die werden mit Mannschaften gewonnen. Eine Champions-League-Trophäe oder ein Meisterpokal sind genug der Auszeichnung. Trotzdem erforschen die 53 Sportjournalisten und 53 Juroren des Ballon d'Or die Frage nach dem besten Fußballer der Welt. Dabei entbehrt es schon jeglicher Logik, Stürmer mit Verteidigern zu vergleichen, Arbeiter mit Showmen, Torschützen mit Torverhinderern.

Am Ende ist die Auszeichnung nur ein großer Beliebtheitswettbewerb, in dem die Tor- und Klicklieferanten aus Barcelona und Turin die natürlichen Spitzenkandidaten sind. Ob auf der Karte im Umschlag am Ende Messi oder van Dijk steht, ist aber eigentlich egal. Denn wer auch immer siegt, der Hype um den Ballon d'Or hat schon gewonnen.

Die Veranstaltung kreist im Vorfeld und Nachgang lange um sich selbst, generiert Aufmerksamkeit. In den klassischen und sozialen Medien wird fleißig debattiert – nicht immer auf einem Niveau, das den höchsten rhetorischen Ansprüchen genügt. Jeder Fan, jeder Reporter, jeder Vereinsvertreter hat den besten Fußballer der Welt schon längst für sich festgelegt und lässt sich nur schwer davon abbringen. Es ist der endlose Treibstoff für diese unlösbare Diskussion – und diesen überflüssigen Preis.

Tim Brack

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