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Fußball International

Tragödie in Indonesien: Über 120 Tote nach Ausschreitungen im Stadion

  • Aktualisiert: 02.10.2022
  • 13:46 Uhr
  • SID
Article Image Media
© Twitter/AFP Photo
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Bei einem Fußballspiel in Indonesien ist es am Samstag zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Eine anschließende Massenpanik mündete in einem verheerenden Unglück und forderte viele Tote.

München - Tausende Menschen getrieben von Panik, um sie herum Aggression, Zerstörung und Tod, über allem ein Schleier aus Tränengas. Die erschütternden Szenen aus der Fußballarena im indonesischen Malang erinnerten an Bürgerkrieg - und führten zu einer der schwersten Stadionkatastrophen der Geschichte. Mindestens 125 Menschen starben bei der Tragödie am Samstagabend (Ortszeit) in der Provinz Ostjava, unter den Opfern befinden sich auch Kinder. 180 Personen wurden verletzt.

Die Tragödie in Malang war eine der schwersten Sportstadion-Katastrophen der Welt. Das Kanjuruhan Stadion fasst insgesamt 42.000 Zuschauer und war nach Angaben der Behörden ausverkauft. Laut Polizei stürmten 3000 Menschen den Platz. "Wir möchten darauf hinweisen, dass nicht alle anarchisch waren, es waren nur etwa 3000, die das Spielfeld betraten", sagte der örtliche Polizeichef Nico Afinta. 

Der indonesische Präsident Joko Widodo hat nach der Katastrophe eine Sicherheitsüberprüfung der Fußballspiele des Landes angeordnet. Der Sport- und Jugendminister des Landes, der nationale Polizeichef und der Chef des indonesischen Fußballverbandes wurden angewiesen, "eine gründliche Bewertung der Fußballspiele und der Sicherheitsverfahren vorzunehmen", sagte Widodo in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. 

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Stadionunglück: Einsatz von Tränengas löst Massenpanik aus

Nach dem Spiel hatten nach Polizeiangaben wütende Fans das Fußballfeld gestürmt, nachdem ihr Verein, Arema FC, das Spiel gegen den Erzrivalen Persebaya Surabaya 2:3 verloren hatte - die erste Niederlage seit mehr als zwei Jahrzehnten. 

Die Polizei versuchte daraufhin eigenen Angaben zufolge, die Fans zur Rückkehr auf die Ränge zu bewegen und feuerte schließlich Tränengas in die Menge, nachdem zwei Polizisten getötet worden waren. Dies löste Polizeiangaben zufolge eine Massenpanik aus. 

An einem Ausgang sei es zum Stau sowie zu "Atemnot und Sauerstoffmangel" gekommen, erklärte der örtliche Polizeichef Nico Afinta. Viele der Opfer wurden demnach zu Tode getrampelt.

Indonesische Liga pausiert eine Woche

Der indonesische Fußballverband setzte die Erstliga-Spiele daraufhin für eine Woche aus. Er untersagte dem Arema FC zudem für den Rest der Saison die Austragung von Heimspielen. 

Weltweit gilt das Unglück im britischen Hillsborough-Stadion im Jahr 1989 als eines der verheerendsten. Durch ein Chaos auf den Tribünen kamen 97 Fans des FC Liverpool ums Leben.

2012 starben in Port Said in Ägypten bei Stadion-Ausschreitungen nach einem Fußballspiel 74 Menschen. 1964 wurden bei einer Massenpanik während eines Olympia-Qualifikationsspiels zwischen Peru und Argentinien im Nationalstadion von Lima 320 Menschen getötet und mehr als 1000 Personen verletzt. 

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