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Özil-Rücktritt: Für Justizministerin Barley ein "Alarmzeichen"

  • Aktualisiert: 23.07.2018
  • 09:53 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDKIRILL KUDRYAVTSEV
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Der Rücktritt von Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat in der Politik für unterschiedliche Reaktionen gesorgt.

München - Der Rücktritt von Nationalspieler Mesut Özil hat in der Politik für unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) schrieb bei twitter von einem "Alarmzeichen, wenn sich ein großer, deutscher Fußballer wie Mesut Özil in seinem Land wegen Rassismus nicht mehr gewollt und vom DFB nicht repräsentiert fühlt".

Kritik an Özil übte der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir von den Grünen. Es sei "sehr bedauerlich, wie sich Özil jetzt äußert. Damit spielt er denen einen Steilpass zu, die unsere Demokratie ablehnen hier wie dort", sagte Özdemir. Özil sei "seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden". Zudem sei es "fatal", führte Özdemir in der Berliner Zeitung weiter aus, "wenn junge Deutsch-Türken jetzt den Eindruck bekommen, sie hätten keinen Platz in der deutschen Nationalelf. Leistung gibt es nur in Vielfalt, nicht in Einfalt. So sind wir 2014 Weltmeister geworden. Und Frankreich jetzt."  

Annette Widmann-Mauz (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, meinte bei twitter: "Bei allem Verständnis für die familiären Wurzeln, müssen sich Nationalspieler Kritik gefallen lassen, wenn sie sich für Wahlkampfzwecke hergeben. Zugleich darf diese berechtigte Kritik nicht in pauschale Abwertung von Spielern mit Migrationshintergrund umschlagen."

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"Rassismus und fehlenden Respekt"

"Niemand muss oder soll Wurzeln verleugnen", sagte Thomas Strobl (CDU), Baden-Württembergs Innenminister, der "Bild"-Zeitung. Er wünsche sich aber "ein deutliches Bekenntnis für das neue Heimatland. Und ich wünsche mir auch ein klares Bekenntnis zu unseren Werten auch und gerade gegenüber jemandem wie Herrn Erdogan."

Özil hatte am Sonntag in der Erdogan-Affäre sein monatelanges Schweigen gebrochen und war nach 92 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten. Der 29-Jährige holte dabei zu einem Rundumschlag gegen seine Kritiker, die Medien und den Deutschen Fußball-Bund (DFB), insbesondere gegen Präsident Reinhard Grindel aus. Er kritisierte "Rassismus und fehlenden Respekt". Grindel unterstellte er "Inkompetenz".

Aus der Türkei erhielt Özil dafür reichlich Zuspruch. "Wir unterstützen die ehrenhafte Haltung unseres Bruders Mesut Özil von Herzen", twitterte Sportminister Mehmet Kasapoglu. Der türkische Justizminister Abdulhamit Gül gratulierte Özil zu seinem "schönsten Tor gegen den Virus des Faschismus".

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