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ranSicht von Redakteur Stefan Kumberger

DFB-Team: Fußballer sollten Fußball spielen, Funktionäre Politik machen - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 14.12.2022
  • 16:44 Uhr
  • ran.de/Stefan Kumberger
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© IMAGO/Ulmer/Teamfoto
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Das Theater um die "One-Love"-Binde und die Folgen zeigen es eindeutig: Politische Statements überfordern die meisten deutschen Nationalspieler. Diese Themen sollten ab sofort ausschließlich die Funktionäre übernehmen. Ein Kommentar.

Von Stefan Kumberger

München - Eine wacklige Abwehr, fehlende Offensivkraft, seltsame Personalentscheidungen des Bundestrainers und vieles mehr. Die Mängelliste der Nationalmannschaft ist lang.

Und doch kristallisiert sich in den Tagen und Wochen nach dem blamablen Ausscheiden bei der WM ein anderer Punkt als wesentlich heraus: Über Erfolg und Misserfolg der Nationalmannschaft entschied in Katar vor allem der Kopf.

Die Diskussionen um die "One Love"-Binde im Vorfeld des Auftaktspiels gegen Japan hat die Mannschaft zermürbt und beinahe entzweit – daran gibt es mittlerweile keinen Zweifel mehr.

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DFB-Team: Mehrheit der Spieler wollte nur spielen

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wollte die Mehrheit einfach nur Fußball spielen statt über das richtige politische Zeichen zu diskutieren.

Das lässt sich an den öffentlichen Aussagen von Ilkay Gündogan, Joshua Kimmich und anderen recht deutlich ablesen - ganz abgesehen von den noch klareren Statements der Spieler im vertraulichen Gespräch.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat jetzt zugegeben, das Thema unterschätzt zu haben. 

"Ich hätte heute früher gehandelt. Ich hätte den direkten Draht zu Infantino [gemeint ist FIFA-Präsident Gianni Infantino - Anm. d. Red.] suchen müssen, um Klarheit zu erhalten. Das ist mein Lerneffekt", sagte Neuendorf am Dienstag.

Haltung zu zeigen überfordert Spieler

Gut, dass der DFB-Boss Konsequenzen aus seinem schwachen Krisenmanagement zieht, doch im Sinne des Sports muss er noch einen Schritt weitergehen:

Politik darf in Zukunft überhaupt kein Thema mehr sein, das die Spieler und deren Arbeit auf dem Platz berührt. 

Klar: Wir alle wünschen uns mündige Spieler, die eine Haltung haben, für Werte stehen und Vorbilder sind. Doch diese Rolle überfordert viele Stars offenkundig.

Vielleicht nicht intellektuell, aber gewiss mental, speziell im Rahmen einer Weltmeisterschaft. Diese Einsicht schmerzt, lässt sich aber belegen.

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DFB wird durch Petition unter Druck gesetzt
News

Petition gegen FIFA stößt auf große Resonanz

Der Appell der Nachhaltigkeits-Initiative "Sports for Future" zum geforderten Austritt des DFB aus dem Weltverband FIFA stößt auf große Resonanz.

  • 05.12.2022
  • 14:21 Uhr

Vor der WM 2018 drehte sich bei der Nationalmannschaft fast alles um den umstrittenen Besuch von Mesut Özil und llkay Gündogan beim türkischen Präsidenten Erdogan. Das Abschneiden der DFB-Elf ist bekannt.  

In Katar dominierte zu lange erneut die Politik die Diskussionen, nicht der Sport.

Die politische Last muss von den Spieler genommen werden

Es ist daher Zeit, den Spielern die politische Last komplett von den Schultern zu nehmen. Dieses Thema muss in Zukunft ausnahmslos Sache der Funktionäre sein.

Neuendorf und sein Vize Hans-Joachim Watzke sind für die Politik zuständig, die Nationalspieler für den Fußball.

Falls sich Profis trotzdem gesellschaftlich positionieren wollen, können sie das weiterhin individuell tun.

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Goretzka verdient größten Respekt

Die Szene, als Leon Goretzka bei der EM 2021 seine Hände in Richtung der ungarischen Fans zum Herz formte, ging um die Welt, machte Eindruck und verdient größten Respekt.

Diese Geste war echt und kein gewollter PR-Gag à la Oliver Bierhoff, der vor dem Japan-Spiel doch tatsächlich eine Kommunikationsagentur um Rat gefragt haben soll…

Auch wenn wir es uns wünschen: Fußballer sind nicht in der Pflicht, gesellschaftliche Probleme zu lösen.

So ehrlich sollten jetzt auch die Verantwortlichen beim DFB sein und den Spielern künftig komplett den Rücken freihalten statt sie wohlfeil nach vorne zu schieben.


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