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"So nicht": WDR-Intendant Buhrow kritisiert Infantino

  • Aktualisiert: 12.05.2023
  • 19:25 Uhr
  • SID
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WDR-Intendant Tom Buhrow hat im Streit um die TV-Rechtevergabe für die Fußball-WM der Frauen FIFA-Präsident Gianni Infantino deutlich kritisiert.

WDR-Intendant Tom Buhrow hat im Streit um die TV-Rechtevergabe für die Fußball-WM der Frauen FIFA-Präsident Gianni Infantino deutlich kritisiert. "Leider kann man im Augenblick gar nicht richtig von Verhandlungen im eigentlichen Sinne sprechen", sagte Buhrow: "Herr Infantino trompetet in der Öffentlichkeit herum und versucht, moralischen Druck auf uns auszuüben. So nicht. Man kann sich an einen Tisch setzen und die Sache besprechen, nicht in der Öffentlichkeit."

Die FIFA hat mit den Fernsehsendern aus den fünf großen europäischen Nationen Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland bislang noch keine Einigung über die Rechtevergabe für die WM-Endrunde in Australien und Neuseeland erzielt. Infantino wirft den Interessenten vor, dass sie nicht genug bieten würden und droht mit einem TV-Blackout.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky bezeichnete das Angebot für das Turnier (20. Juli bis 20. August) dagegen als "marktgerecht". Ähnlich positioniert sich das ZDF. Buhrow, in der ARD für die Sportrechte verantwortlich, erklärte: "Wir sind stolz, dass wir dem Fußball, dem Frauenfußball jahrzehntelang eine Bühne geboten haben, dass wir ihm helfen konnten, ihn mit groß zu machen, wir wollen das auch weiterhin tun, aber wir müssen eben auch die Kirche im Dorf lassen, und das sieht Herr Infantino offenbar nicht ein."

Längst hat sich in den Streit die deutsche Politik eingemischt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte am Freitag nach der Sportministerkonferenz in Frankfurt am Main eine schnelle Lösung im Sinne der Fußballfans. Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte einen "eindringlichen Appell" an die TV-Sender und die FIFA gerichtet. DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte zuletzt: "Alle müssen sich zusammenraufen."

Nach Kicker-Informationen liegt das Angebot von ARD und ZDF "bei fünf Millionen Euro", der Weltverband will angeblich zehn Millionen. "Es bringt nichts, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr nur um Summen geht. Wir müssen die Debatte auf einem anderen Level führen", sagte Neuendorf: "Alle müssen sich fragen, was die Konsequenzen wären, wenn es keine Verständigung gibt. Es wäre ein Imageverlust für alle Beteiligten."


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