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Andrea Dovizioso testet für Project 1: DTM-Überraschung durch Ex-MotoGP-Ass?

  • Aktualisiert: 30.03.2023
  • 14:29 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Ex-MotoGP-Star Andrea Dovizioso absolviert gerade zwei Testtage für Project 1 im BMW M4 GT3: Was dahinter steckt und was für einen DTM-Einstieg spricht

In der DTM könnte es zu einem aufregenden Coup kommen: Denn Ex-MotoGP-Star Andrea Dovizioso liebäugelt laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' mit einem Wechsel in die Traditionsserie! Der 37-jährige Italiener, der in der Motorrad-Topklasse dreimal Vizemeister wurde und im Vorjahr seine Karriere beendet hat, testet am Montag und am Dienstag für das Project-1-Team in Hockenheim den BMW M4 GT3.

Und das nicht zufällig, denn wie man aus gut informierten Kreisen hört, will Dovizioso beim zweitägigen Test evaluieren, ob ein Einstieg in die DTM für ihn infrage kommt. Denn das neue BMW-DTM-Team Project 1 sucht noch einen zweiten Fahrer, nachdem man bisher nur Marco Wittmann für die Saison 2023 bestätigt hat.

Die Truppe von Hans-Bernd Kamps, der telefonisch nicht zu erreichen war, ist mit einem Boliden in Hockenheim, wo unter anderem die DTM-Teams Bernhard, Landgraf und Emil Frey ebenfalls Versuchsfahrten durchführen.

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Aufeinandertreffen von Rossi und Dovizioso beim Test?

Und auch die WRT-Truppe ist mit dem M4 GT3 vor Ort, wodurch es beim Test zum Aufeinandertreffen von Dovizioso und Valentino Rossi im gleichen Auto auf der Rennstrecke kommen könnte. Das war übrigens schon 2019 geplant gewesen, als Dovizioso - damals noch in der Class-1-Ära - in Misano einen DTM-Gaststart im WRT-Audi absolvierte.

An jenem Wochenende hätte eigentlich auch Rossi fahren sollen, doch ein Einsatz des MotoGP-Superstars bei BMW scheiterte an vertraglichen Hintergründen. Denn während Doviziosos damaliger Arbeitgeber Ducati zur Audi-Gruppe gehört, wurden sich Yamaha und BMW nicht einig und der Plan scheiterte.

Dovizioso teilt sich BMW mit Wittmann

Aber ist Dovizioso, der inzwischen keinerlei Bindung zu einem Hersteller hat, nun schon bereit für ein DTM-Stammcockpit? Das wird der Test in Hockenheim zeigen, bei dem sich der Italiener den M4 GT3 mit dem zweimaligen DTM-Champion und BMW-Werksfahrer Wittmann teilt.

Insgesamt absolvierte das Team bei niedrigen Temperaturen unter zehn Grad und wechselhaften Bedingungen mit Sonnenschein, aber auch vereinzelten Regentropfen 72 Runden. Mit einer Bestzeit von 1:38.957 bewegte man sich bei einer GT3-Topzeit durch das Accodis-ASA-Mercedes-Team von 1:36.8 im Mittefeld. Eine Interpretation der Zeiten ist aber ohnehin nicht möglich, da weder bekannt ist, wer wann im Auto saß und in welcher Konfiguration die Autos fuhren.

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"Sehr rasch verstanden, wie etwas funktioniert"

Fakt ist aber, dass Dovizioso, der bei seinem DTM-Gaststart in Misano vor vier Jahren positiv überraschte und bei seinen zwei Rennen zeitweise sogar auf Punktekurs war. Am Ende wurde er damals 12. und 15. und ließ einige Stammfahrer hinter sich.

Womit er WRT-Teamchef Vincent Vosse damals am meisten beeindruckte? "Mit seinem Gefühl", so der Belgier. "Das ist unglaublich gut. Dadurch hat er sehr rasch verstanden, wie etwas funktioniert."

Dovizioso hat aber nicht nur DTM-Erfahrung, sondern fuhr auch schon GT3-ähnliche Rennwagen. Und zwar im Jahr 2016 im Lamborghini-Markenpokal Super-Trofeo, als er als Gaststarter in Valencia zwei Klassensiege einfuhr und Vizeweltmeister in der Pro-Am-Klasse wurde.

Was auch für ein DTM-Engagement sprechen könnte: Dovizioso hätte mit seinem Namen vermutlich Möglichkeiten, eine Finanzierung des Cockpits sicherzustellen. Das Team benötigt für den Einsatz von zwei Fahrzeugen pro Jahr 2,4 bis 2,6 Millionen Euro und wird mit knapp einer Million Euro von BMW unterstützt. Das Auto, für das Dovizioso infrage kommt, darf das Team selbst vermarkten.

Geht ADAC-Wunsch (fast) in Erfüllung?

Gelingt es nun tatsächlich, Dovizioso in die DTM zu holen, wäre die Serie im ersten ADAC-Jahr um einen klingenden Namen reicher. Und der Coup hätte auch eine ironische Facette: Denn BMW hatte in seiner Pressemitteilung über die Teams und Fahrer für die DTM-Saison 2023 angekündigt, potenzielle Kandidaten für das zweiten Project-1-Cockpit werden "in enger Abstimmung zwischen dem Team, BMW M Motorsport und dem ADAC evaluiert".

Woraufhin ein ADAC-Sprecher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' klarstellte, dass man kein Mitspracherecht habe - und scherzte: "Wenn man uns fragt: Wir würden uns für Valentino Rossi entscheiden".

Sollte es nun statt Rossi, der seit diesem Jahr auch BMW-Werksfahrer ist, Dovizioso werden, dann wäre man beim ADAC, der von den Teams Fahrer auf DTM-Niveau einforderte, sicher auch nicht unglücklich.


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