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DTM live und exklusiv in SAT.1 und auf ran.de

DTM-Kolumne von Timo Scheider: 500 Rennen - eine Weltklasse-Leistung

  • Aktualisiert: 21.08.2019
  • 21:00 Uhr
  • ran.de
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© imago sportfotodienst
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Die DTM feiert am Sonntag im Rahmen des siebten Rennwochenendes auf dem Lausitzring (live und exklusiv in SAT.1 und auf ran.de) das 500. Rennen ihrer Geschichte. ranDTM-Experte Timo Scheider schreibt in seiner Kolumne über seine Zeit in der DTM, über Höhepunkte und Tiefschläge.

Liebe Motorsport-Freunde, liebe DTM-Fans,

es ist wirklich unfassbar, wie die Zeit vergeht. Gefühlt erst gestern habe ich zwei Wochen lang auf der Essen Motorshow jeden Tag im Büro von Volker Strycek gesessen. Bin immer wieder angetanzt. Und habe um einen Opel-Vertrag für die DTM gebettelt. 

Er hat mir erst einen Vogel gezeigt: "Was willst du Formel-3-Fahrer in der DTM? Das passt ja gar nicht zusammen", sagte er. Doch es passte, ich bekam den Vertrag und war dabei. Auch wenn es von mir aus der Not geboren war, denn schon damals war es ohne das passende Budget schwierig, mein Ziel Formel 1 zu erreichen. 

19 Jahre ist das jetzt her. Eine Ewigkeit, und doch noch sehr frisch.

Jetzt wird am siebten Rennwochenende auf dem Lausitzring  (live und exklusiv in SAT.1 und auf ran.de) das 500. Rennen in der Geschichte der Serie gefahren. Das sorgt bei mir natürlich für viele Emotionen. Ruft Erinnerungen hervor. Positive, negative, aber auch sehr lustige. 

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Voll geil, dabei gewesen zu sein

Es war schlicht und einfach voll geil, bei der Neugründung der Serie 2000 dabei gewesen zu sein. 21 Jahre war ich damals erst. Ein echtes Greenhorn. Und dann in der Startaufstellung mit all den großen Namen wie Manuel Reuter, Bernd Schneider, Joachim Winkelhock oder Klaus Ludwig. Ich war als junger Kerl stolz wie Oskar, es waren geile Zeiten bei Opel. 

Auch wenn die Zeit nicht gerade von Erfolg gekrönt war. Opel war cool, war aber auch immer der Chancenlose. "Die lernen es nie", so war der Tenor. Und ich galt als das ewige Talent und stand 2005 trotz eines bestehenden Vertrags auf der Straße. Obwohl ich oft der beste Opel-Fahrer war.

Audi gab mir 2006 aber deshalb die Chance, mich nochmal zu zeigen, wenn auch in einem Vorjahresauto. Und dann braucht man manchmal auch einfach Glück. Denn im Endeffekt hat mir der frühere Formel-1-Fahrer Heinz-Harald Frentzen meine Titel ermöglicht.

Dank an Frentzen

Er war beim Team Abt, ließ nach der Saison 2006 in seinem Hotelzimmer aber von jetzt auf gleich alles stehen und liegen und haute ab, weil er keinen Bock mehr auf die DTM hatte. Das war meine Chance bei Abt mit aktuellen Autos. Ja, ohne Frentzen wäre ich möglicherweise nie Meister geworden.

Ich bin stolz, ein Teil der DTM-Geschichte zu sein. Ich habe in der ganzen Zeit extrem viel gelernt – vor allem aus den Niederlagen. Und davon gab es leider einige. Die Zeit hat mich extrem geprägt, nicht nur als Fahrer, sondern auch als Mensch. Das Größte war für mich der Titel 2008, danach die Bestätigung, 2009 noch einmal den Titel einzufahren. Da bin ich sehr stolz drauf. Es gab auch die schwierigen Jahre, dazu gehören vor allem die letzten. 

An "Schieb ihn raus" in Spielberg 2015 werden jetzt viele Fans sofort denken. Der große Skandal, der den größten emotionalen Einschnitt in meinem Profileben und den größten Effekt nach draußen hatte. Auch, was mein Image betrifft. Ich bin froh, dass ich das alles hinter mir lassen konnte.

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Bittere Entlassung

Auch meine Entlassung 2016 gehört dazu. Drei Minuten am Telefon. Das war ein Moment, als ich kurzzeitig den Glauben an die Ehrlichkeit und den Sport verloren habe. Da habe ich in aller Härte festgestellt: All die Erfolge sind am Ende dann doch nichts wert.

Rückblickend muss ich sagen: 500 Rennen sind eine Weltklasse-Leistung. Ich habe als Fahrer immer wieder mitbekommen, wie oft die Serie tatsächlich vor dem Aus stand. Die DTM hat aber stets bewiesen, dass sie bei allen Krisen und allem Gegenwind ein echter Überlebenskünstler ist. Da muss ich den Hut ziehen. Denn den ganzen Zirkus am Leben zu erhalten, ist eine Monster-Aufgabe und alles andere als selbstverständlich. 

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Ich glaube trotz der schwierigen Situation an die Zukunft der DTM. Auch wenn es natürlich Stellschrauben gibt. Was ich mir wünsche: Mehr Offenheit, eine klare Kommunikation, packendes Racing ohne Einschränkungen - damit wir irgendwann auch das 1000. Rennen feiern.

In diesem Sinne: Euch viel Spaß auf dem Lausitzring oder bei ran racing in SAT.1.

Euer Timo Scheider

Timo Scheider fuhr von 2000 bis 2016 für Opel und Audi 181 Rennen in der DTM, von denen er sieben gewann, dazu holte er 24 Podestplätze. 2008 und 2009 gewann er den Titel. Seit 2018 ist er ranDTM-Experte.

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