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Motorsport in Coronazeiten

"Günstiger als normale Saison": Setzt die DTM 2020 auf Deutschland?

  • Aktualisiert: 17.05.2020
  • 14:47 Uhr
  • ran.de / Motorsport-Total.com
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© Hankook
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Konzentriert sich die DTM in Anbetracht der Coronakrise auf Deutschland? Welche Vorteile ein derartiges Unterfangen hätte und wie Timo Glock darüber denkt.

München - Konzentriert sich die DTM bei den Versuchen, 2020 trotz der Coronakrise doch noch eine Saison auf die Beine zu stellen, vorwiegend auf Deutschland?

Laut Informationen von "Motorsport-Total.com" ist ein derartiges Szenario bei der DTM-Dachorganisation ITR und ihren Bemühungen um einen neuen Kalender durchaus Thema. Und auch BMW-Pilot Timo Glock kann dieser Herangehensweise etwas abgewinnen.

"Es wäre natürlich eine Variante, zu sagen: Man konzentriert sich hauptsächlich auf Deutschland", meint der ehemalige Formel-1-Pilot gegenüber ran. "Wir haben schöne und gute Rennstrecken."

Diese Frage habe aber auch "mit den bestehenden Verträgen mit den Rennstrecken zu tun", meint Glock. "Das ist ein Konstrukt, bei dem es ein Riesenthema ist, das erstmal zu durchforsten. Was ist möglich? Was kann man machen?"

Der Odenwälder könnte es sich aber durchaus vorstellen, "drei oder viermal in Hockenheim" zu fahren, oder auf anderen Strecken mit DTM-Vergangenheit. Beim Sachsenring, auf dem die DTM von 2000 bis 2002 gastierte, gab es übrigens sogar eine Anfrage der ITR, doch die Strecke ist bereits ausgebucht. Oschersleben scheint währenddessen nicht Teil der DTM-Pläne zu sein.

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Start der DTM 2002 auf dem Sachsenring
News

18 Jahre danach: Die DTM hat wieder am Sachsenring angefragt!

München - Da auch der überarbeitete Kalender wegen der Coronakrise nicht umsetzbar ist, bastelt die DTM-Dachorganisation ITR an einem neuen Entwurf für die Saison 2020. Was bisher kaum jemand wusste: Teil dieses Plans war bis vor kurzem auch ein Comeback der Traditionsserie auf dem Sachsenring, auf dem zuletzt 2002 gefahren wurde!Doch die vor allem für die MotoGP bekannte Rennstrecke erteilte der DTM eine Absage. "Es gab eine lose Anfrage der ITR, ob es im Bereich des Möglichen wäre, ein 'Geisterrennen' auf dem Sachsenring durchzuführen", bestätigt Sachsenring-Geschäftsführer Ruben Zeltner im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir mussten diese aber leider negativ beantworten, da wir voll ausgelastet sind und unseren Kunden mit allen Konsequenzen absagen müssten."Der Hintergrund: Wie viele andere Rennstrecken finanziert sich auch der Sachsenring, der vom dortigen Fahrtechnikzentrum betrieben wird, vor allem durch private Rennstreckenevents und nicht durch Motorsport-Großveranstaltungen. Diese werden vom ADAC Sachsen durchgeführt und sind zwar für die Region wichtig, aber für den Veranstalter selbst kein gutes Geschäft.Dazu kommt, dass am Sachsenring an nur zehn Tagen pro Jahr die Lärmschutzbestimmungen überschritten werden dürfen: Durch das Freiwerden von sechs dieser Tage durch die Absagen von MotoGP (19.-21. Juni) und Sachsenring-Classic (8.-10. Mai) schöpfte man zwar kurz Hoffnung, doch die Absage eines bereits gebuchten privaten Events hätte Entschädigungszahlungen zur Folge gehabt. Das gab am Ende den Ausschlag für die Absage an die ITR, die sogar für zwei Wochenenden angefragt hatte.Dabei wäre Zeltner einem DTM-Comeback durchaus offen gegenübergestanden: "Ich persönlich hätte die DTM-Boliden gerne wieder auf dem Sachsenring gesehen, da es mich interessiert hätte, welche Rundenzeiten sie gefahren wären. Das wäre auf unserer speziellen Rennstrecke mit Sicherheit sehr spannend gewesen."

  • 16.05.2020
  • 17:38 Uhr

Deutschland-Fokus auch für Scheider denkbar

Auch Ex-DTM-Pilot Timo Scheider könnte sich eine DTM-Saison mit dem Fokus auf Deutschland vorstellen. "Ich glaube, in der aktuellen Situation wären wir über alles glücklich, was realisierbar ist", sagt der zweimalige Meister, der dieser Tage als TV-Experte aktiv ist, gegenüber 'Ran'. "Die DTM ist auf dem deutschen Markt entstanden und geboren. Wir haben wirklich genügend Rennstrecken mit Lausitzring, Oschersleben, Hockenheim und Nürburgring. Und wir haben ein paar Teststrecken, die man mit Sicherheit auch einmal nutzen könnte."

Scheider sieht abgesehen von den einfacheren Reisebedingungen, da die meisten DTM-Teams ihren Sitz in Deutschland haben, noch einen weiteren Vorteil: "Unter dem Aspekt, dass man immer mehr auf die Kosten guckt, wäre das auch günstiger als eine normale Saison durchzuziehen. Also zumindest für die Teams und für die Umsetzung."

Am wichtigsten sei es allerdings, dass die DTM-Motoren dieses Jahr überhaupt noch aufheulen, sind sich Glock und Scheider einig. "Es wäre sehr schade, wenn wir gar keine Rennen mehr fahren können", sagt Glock. "Es wird sehr schwierig, ein normales Rennwochenende mit Fans durchzuführen. Das ist ein Thema, das momentan so gut wie unmöglich erscheint. Vielleicht ändert sich das ganze Thema noch. Ich wünsche mir nichts mehr als das."

Scheider stimmt zu: Vor allem in Anbetracht der ungewissen Zukunft wäre ein Jahr ohne Rennen für die DTM das "dramatische Ende einer Geschichte, die so schnell nicht wieder geschrieben wird."

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