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Michael Schumachers DTM-Rammstoß 1990 gegen Cecotto: War es Absicht?

  • Aktualisiert: 04.08.2022
  • 08:00 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Wie Hans-Joachim Stuck heute über Michael Schumachers legendären Rammstoß gegen Johnny Cecotto denkt, der ihm 1990 den DTM-Titel brachte

Es war einer der ganz großen Aufreger der DTM-Geschichte: Michael Schumacher schießt 1990 beim ersten Rennen zum Titelfinale in Hockenheim den in der Meisterschaft führenden BMW-Piloten Johnny Cecotto in der ersten Kurve ab - und macht damit Audi-Pilot Hans-Joachim Stuck zum Champion. Bis heute glaubt der Venezolaner an Absicht, weil Mercedes Kurt Thiim oder Klaus Ludwig zum Titel verhelfen wollte - doch Stuck widerspricht.

"Das war ganz sicher keine Absicht", sagt der 71-jährige Bayer in einem ausführlichen Videointerview, das auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com' in voller Länge gesehen werden kann. "Michael und ich haben darüber ein paar Mal gesprochen. Ihn hat es auch leidgetan, weil er zum ersten Mal dabei war - und sich nicht durch irgendwelche Aktionen einen schlechten Ruf machen wollte."

Aber wie erklärt sich Stuck dann, dass der von Startplatz 15 losgefahrene Schumacher in der ersten Kurve über die Wiese abkürzte und wie ein Torpedo den von Platz neun gestarteten Cecotto traf? "Der war halt fahrgeil, der Michael - und wollte es halt doch probieren", so Stuck über das umstrittene Manöver.

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AMG-Manager kündigte Schumachers Rammstoß an

Schumacher war damals als Mercedes-Junior auf Einladung des Herstellers zu seiner DTM-Premiere im Kärcher-Auto gekommen. Cecotto führte die Meisterschaft 19 Punkte vor Stuck an. Und kurioserweise gab es schon vor dem Wochenende Gerüchte um Schumacher.

Wie der damalige DTM-Kommentator Rainer Braun auf 'zwischengas.de' schreibt, soll der portugiesische AMG-Manager Domingos Piedade schon am Freitag vor dem Wochenende scherzhaft zu seinem Kumpel Cecotto gesagt haben: "Mein Freund, das wird nix mit deinem DTM-Titel. Wir haben dir den Schumacher mitgebracht, der fährt dir mal eben in der ersten Kurve kurz ins Auto und das war's."

Bittere Ironie, dass es dann tatsächlich so kam. Und kein Wunder, dass Cecotto noch viele Jahre später nicht an einen Zufall glaubte: "Ich glaube, dass Hockenheim Absicht war. Es war unglaublich, denn er war weit hinten, aber es ist ihm in der ersten Kurve gelungen, mich über das Gras voll zu treffen. Wirklich unglaublich!"

Stuck bis heute überzeugt: "Da liegt Cecotto falsch!"

Stuck unterstreicht seine Aussage, dass sich Cecotto in Hinblick auf Schumacher irrt: "Da liegt er falsch, ganz sicher. Mit Johnny habe ich auch drüber gesprochen - und auch mit seinem Sohn ein paarmal. Das Glück, das wir hatten, war sein Pech, wirklich!"

Cecotto durfte zwar durch den Rennabbruch und den Wechsel ins Ersatzauto beim Neustart doch noch teilnehmen, musste aber von ganz hinten starten und holte keine Punkte, während Stuck einen Audi-Dreiffachsieg vor den Mercedes-Piloten Thiim und Ludwig anführte. Mit einem erneuten Sieg im zweiten Lauf krönte sich Stuck dann endgültig zum Champion - zwölf Punkte vor Cecotto.

Wieso Stuck auf den letzten Metern der DTM-Saison 1990 noch um seinen Sieg und den Titel zittern musste und sein Audi V8 Quattro keine Runde länger gehalten hätte, erzählt er neben den besten Anekdoten aus der wilden Ära der DTM in unserem ausführlichen Videointerview, das auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com angesehen werden kann .


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