Redskins-Quarterback auf dem Weg zum Comeback
Ein Jahr nach der Horror-Verletzung von Alex Smith: Die Herausforderung stets im Blick
- Aktualisiert: 19.11.2019
- 22:02 Uhr
- ran.de /Tim Althoff
Vor einem Jahr hat sich Alex Smith das Schien- und Wadenbein gebrochen. Heute arbeitet der Redskins-Quarterback ehrgeizig an seinem Comeback. Die derzeitige Situation der Redskins könnte ihm dabei sogar helfen.
München – Man mag es heute kaum glauben, aber vor knapp einem Jahr befanden sich die Washington Redskins auf Playoff-Kurs. Mit einer Bilanz von 6-3 und einem grundsoliden Starting Quarterback, der sich laut eigener Aussage "in der Form seines Lebens" befand, spielte die Hauptstadt-Franchise in Woche Elf gegen die Houston Texans (6-2) und hielt das Spiel lange offen.
Zwar ging das Spiel am Ende knapp mit 21:23 knapp verloren, etwas viel Schmerzhafteres ereignete sich allerdings schon im dritten Viertel. ´"Ich war so geschockt, dass ich gar nicht so viele Schmerzen gespürt habe", so jener Starting Quarterback Alex Smith, der in diesem Augenblick im dritten Viertel des Texans-Spiels auf sein Bein blickte und sah, wie ein menschlicher Unterschenkel aussieht, wenn man sich gleichzeitig das Schien- und Wadenbein bricht.
Dieser Moment, der Sack der Texans-Rusher J.J. Watt und Kareem Jackson, sollte die Saison der Redskins und die Karriere von Alex Smith grundlegend verändern. Während sich Smith im Zuge seiner Verletzung insgesamt 17 Operationen unterziehen musste und acht Monate lang mit einer Stütze am Bein gehen musste, verwandelte sich die sportliche Situation der Redskins von einer sehr guten in eine katastrophale.
Die 6-3-Bilanz 2018 verschlechterte sich in 7-9. Seit der Smith-Verletzung wurden fünf verschiedene Starting Quarterbacks eingesetzt, Head Coach Jay Gruden wurde gefeuert und 2019 steht eine Bilanz von 1-9 zu Buche.
Alex Smith: Mit der Familie auf dem Weg zur Besserung
Während es für die Franchise also kaum schlechter laufen könnte, scheint sich Alex Smith schon wieder auf einem gutem Weg zu befinden. Der 35-Jährige gab kürzlich ein Interview für die Website der Washington Redskins und gab strahlend an, seiner Frau schon wieder im Haushalt unter die Arme greifen zu können und vollumfänglich für die Kinder da zu sein.
Dinge, die den Redskins in ihrer sportlichen Situation zwar nicht helfen, aber zeigen, was für einen langen Reha-Weg der Quarterback hinter sich hat.
Ein Weg, den vor allem Frau Elizabeth mitgehen musste. So postete sie zum einjährigen Jubiläum ein emotionales Video mit Krankenhaus-Bildern ihres Mannes und Ausschnitten seines Trainingsprogramms. Dazu schrieb sie: "Der 18. November 2018. Ein Jahr und so viel, um dankbar zu sein."
In dem Video sieht man Smith beim individuellen Kraft- und Konditionstraining mit schwerer Schiene am Bein. Die ist er mittlerweile losgeworden, das Training wird intensiver. "Es war schön, im letzten Monat wieder an Football- und Quarterback-spezifischen Dingen zu arbeiten."
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Smith arbeitet schon wieder an Quarterback-Einheiten
"Ich werfe den Ball zwar schon lange, in der Anfangsphase sogar im Sitzen, aber ich rede hier von Drops und richtigen Quarterback-Bewegungen", so der stolze Smith. Er fange bereits an zu rennen und arbeite an athletischeren Einheiten. Er habe das positive Gefühl, er mache jede Woche Fortschritte.
Ob er es jedoch wieder als aktiver Spieler auf einen NFL-Platz schafft, bleibt noch abzuwarten. Bei den Redskins kann man sich wohl auch vorstellen, Smith als Coach in der Franchise zu halten. Er ist ohnehin täglich am Gelände, besucht die Team-Meetings, redet mit Spielern und Coaches und steht bei den Spielen an der Seitenlinie. Auch den Quarterbacks um Rookie Dwayne Haskins soll er eine große Hilfe sein.
"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht darüber nachdenke, was nach der Karriere kommt. Football bringt so viele Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich. Die einzelnen Teile zusammenzufügen, um ein Championship-Team auf die Beine zu stellen, ist etwas Besonderes."
Smith-Comeback: Trainer-Job noch nicht im Kopf
Trotzdem wolle der Quarterback noch nicht zu intensiv über einen zweiten Karriereweg nachdenken. "Bei Gedanken über mein Karriereende schießt mir sofort die viel größere Herausforderung, die ich habe, in den Kopf." Damit meint er die Herausforderung eines Comebacks.
Im vergangenen Training Camp war Smith täglich bei der Mannschaft und erklärte in einem Interview, wie sehr er die Zeit mit seinen Kollegen genieße. Je älter er werde, desto mehr würde er die begrenzte Zeit, die ihm als aktiver Football-Spieler bleibt, wertschätzen.
"Hier bei den Jungs zu sein, bestärkt mich darin, nochmal zurückkommen zu wollen. Ich habe diese Herausforderung vor mir und wie oft im Leben hat man eine Herausforderung dieser Größe vor sich? Ich fühle mich jung im Herzen und habe noch Einiges in mir."
Ein junger Alex Smith ist wohl genau das, was die Redskins in ihrer aktuellen Situation brauchen. Und die Situation der Redskins ist vielleicht genau das, was Alex Smith gerade braucht. Denn Smith zeigt mit seinen Aussagen, wie sehr er auf dem Weg zur Gesundheit von Herausforderungen angetrieben wird.
Vor einem Jahr sorgte er, wenn auch unfreiwillig, für eine sportliche Wende der Redskins. Was wäre eine größere Herausforderung, als die sportlich strauchelnden Redskins erneut in eine andere, diesmal positivere, Richtung zu führen? Wird er tatsächlich von großen Prüfungen angetrieben, könnten die Aussichten für ein Comeback wohl kaum besser sein.
Ihm wäre es jedenfalls zu wünschen.
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