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Kommentar

ranSicht: "Formel-1-GOAT"? Lewis Hamilton und Michael Schumacher fahren in derselben Liga

  • Aktualisiert: 25.10.2020
  • 18:19 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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Lewis Hamilton entreißt Michael Schumacher den Siegrekord in der Formel 1. Doch die Erfolge der beiden Ausnahmekönner sind nicht miteinander zu vergleichen, findet ran.de Mitarbeiter Markus Bosch.

München - 92. Diese beeindruckende Anzahl von Triumphen hat Formel-1-Pilot Lewis Hamilton nun auf seinem Konto.

Seit Sonntagnachmittag ist der sechsmalige Weltmeister damit der Fahrer mit den meisten Siegen in der Königsklasse des Motorsports. Zuvor teilte sich der Mercedes-Pilot die Bestmarke mit einem gewissen Michael Schumacher (91 Siege). Auch bei den Pole-Positions und in einigen weiteren Kategorien hat Hamilton den Rekordweltmeister aus Kerpen bereits überflügelt.

Zudem wird er am Saisonende mit Schumacher auch bei den Weltmeister-Titeln gleichziehen, sollte nicht noch ein Wunder passieren und Teamkollege Valtteri Bottas den Engländer noch überflügeln.

Ist Hamilton nun also der neue "Formel-1-GOAT", der Größte aller Zeiten? Bislang trug diesen Titel doch Rekordweltmeister Schumacher - oder etwa nicht?

Ganz so einfach ist es nicht. Ähnlich wie im Basketball (LeBron James oder Michael Jordan?), lässt sich auch im Formel-1-Olymp die Frage nach dem Besten der Geschichte nicht zweifelsfrei klären. Schließlich sind Hamilton und Schumacher in verschiedenen Zeiten gefahren. Zweifelsohne verfügen beide über einen enormen, für Außenstehende kaum nachvollziehbaren Ehrgeiz.

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Hamilton und Schumacher mit charakterlichen Parallelen

Sowohl Hamilton als auch Schumacher konnten und können ein Team für sich gewinnen und scheu(t)en auch nicht vor teaminternen Konflikten zurück, um ihren Status als Nummer eins weiter zu zementieren. Charakterlich sind also zwischen beiden Dominatoren gleich mehrere Parallelen erkennbar.

Doch ihre Bedingungen auf der Strecke sind kaum miteinander zu vergleichen. Während Schumacher vor seiner Ferrari-Zeit nicht in Top-Teams (Jordan, Benetton) fuhr, startete Hamilton 2007 gleich bei McLaren seine Karriere und verpasste im ersten Jahr nur knapp den WM-Titel. Allerdings wies er dort Fernando Alonso in die Schranken. Einen solch starken Teamkollegen hatte Schumacher hingegen in seiner aktiven Karriere nie.

Schumacher und Ferrari dominierten in einer Ära, als die Schonung von Reifen oder Verbrauchsbeschränkungen beim Benzin kein Thema waren. Hamilton und Mercedes haben hingegen die technischen Möglichkeiten und das Reglement voll ausgeschöpft und ein perfektes Auto für die inzwischen hochtechnologisierte Formel 1 kreiert.

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Schumacher fuhr weniger Rennen

Aber auch der Rennkalender sah zu Schumachers Hochzeiten noch anders aus als heute, Corona-Zeiten mal ausgenommen. Von über 20 Rennen pro Saison wagte man damals noch nicht zu träumen, heutzutage sind sie beinahe schon die Regel. So fuhr Schumacher in seiner "ersten" F1-Karriere in 15 Jahren 248 Rennen, während Hamilton in Portugal bereits zum 262. Mal an den Start ging.

All die genannten Faktoren unterstreichen noch einmal, dass Hamilton und Schumacher jeweils die dominanten Figuren zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten in der Formel-1-Geschichte sind.

Dass Hamilton den Siegrekord von Schumacher geknackt hat, sorgt also nicht für eine Änderung der Rangfolge bei den besten Formel-1-Fahrern der Geschichte, sondern unterstreicht lediglich noch einmal, dass Hamilton und Schumacher in einer Liga fahren, hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Motorsport und der Erfolge in der Formel 1.

Die "GOAT-Frage" kann also nur mit Hamilton und Schumacher beantwortet werden. Manch anderer Fan würde vielleicht sogar Ayrton Senna oder Juan-Manuel Fangio nennen.

Respekt und Anerkennung haben sie alle verdient.

Markus Bosch

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