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Rugby World Cup

Eddie Jones: Der Rugby-Trainer, der eine milliardenschwere Bank berät

  • Aktualisiert: 19.09.2019
  • 15:16 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images / Action Plus
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Nationaltrainer Eddie Jones soll mit der englischen Nationalmannschaft bei der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 (live auf ProSieben MAXX und ran.de) um den Titel mitspielen. Kurios: In seiner Freizeit berät er eine milliardenschwere Bank.   

München - Es gibt im Sport viele Trainer, die zum Ausgleich einer zweiten Leidenschaft nachgehen. Manche züchten Rosen, andere gehen gerne zum Angeln oder machen Musik. Dass ein Trainer allerdings in seiner Freizeit ein milliardenschweres Finanzunternehmen berät, ist sehr untypisch – allerdings nicht unmöglich. Eddie Jones, der Nationaltrainer der englischen Rugby-Nationalmannschaft, ist der Beweis.

Der Australier gehört nämlich seit 2015 einem Berater-Gremium von Goldman Sachs an. Dabei handelt es sich um ein weltweit aktives Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen, welches ihren Hauptsitz in New York und einen Jahresumsatz von mehr als 36 Milliarden Euro vorzuweisen hat.

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Was ein Trainer, der sein ganzes Leben dem Rugby gewidmet hat, von dem globalen Finanzmarkt versteht? Nicht allzu viel. "Ich gebe keine Ratschläge zum Bankwesen", stellt der 59-Jährige daher klar. Stattdessen berät er Goldman Sachs dahingehend, wie man Menschen aus verschiedenen Kulturen zu einem starken Team zusammenfügt. Dass er das kann, hat er im Rugby bewiesen.

Mit Japan ein Achtungserfolg erzielt

Der Sohn einer japanisch-amerikanischen Mutter trainierte von 2012 bis 2015 die japanische Nationalmannschaft. Die besondere Herausforderung daran: Viele der internationalen Rugbyspieler Japans stammten ursprünglich gar nicht aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Vielmehr handelte es sich um einem zusammengewürfelten Haufen an Spielern mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen. "Die Frage war, wie ich sie alle dazu bringe, für Dasselbe zu arbeiten", sagte Jones später.

Jones gelang es, einen besonderen Mannschaftsgeist zu entfachen. Das klappte so gut, dass sie bei der Weltmeisterschaft 2015 sogar die haushoch favorisierten Südafrikaner bezwangen. Mit drei Siegen und nur einer Niederlage verpasste Japan nur knapp das Viertelfinale.

Ob sich die Erkenntnisse aus dem Rugby auf das Finanzwesen übertragen lassen? Jones versucht dies jedenfalls. Sein Sitz in dem Beirat hat wahrscheinlich viel damit zu tun, dass Goldmans japanischer Präsident Masanori Mochida ein großer Rugby-Fan ist. Laut Bloomberg spielte Masanori an der Universität selber Rugby.

Nach Jones Ernennung sagte der Präsident, Jones habe "das Unmögliche erreicht, indem er die japanische Mannschaft auf ein Niveau gebracht habe, welches mit dem besten Rugby der Welt vergleichbar ist."

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England möchte WM-Debakel 2015 vergessen machen

Ähnliches soll er bei der 9. Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 in Japan (20. September bis 2. November 2019, ProSieben MAXX und ran.de übertragen live) nun mit der englischen Nationalmannschaft vollbringen. Jones übernahm seinen Posten im Mutterland des Rugbys im November 2015.

Die Entwicklung bei den Weltmeisterschaften war zuletzt negativ: Wurde England 2003 noch Weltmeister und 2007 Vize-Weltmeister, so erfolgte 2011 das Aus bereits im Viertelfinale. Das größte Debakel ergab sich 2015, als England bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land schon in der Vorrunde scheiterte.

Für die Rugby Football Union, so der Name des englischen Verbandes, der alleine im Jahre 2017 einen Gewinn von 100 Millionen Pfund erzielte und diesen komplett auf alle Ebenen reinvestierte, vom Nachwuchs bis zur Nationalmannschaft, ist ein sportliches Scheitern inakzeptabel.

Zuletzt glich die Nationalmannschaft einer Wundertüte. Gewannen sie 2016 und 2017 noch die Six Nations Championships, landeten sie 2018 auf dem vorletzten Platz. Jones muss also jegliche Energie in die Turniervorbereitung stecken, um die Mannschaft in Top-Form zu bringen.

Danach kann er sich wieder der Bankenberatung zuwenden.

Oliver Jensen

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