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Rugby WM

Mako und Billy Vunipola: Englands ungleiche Rugby-Brüder fürs WM-Finale

  • Aktualisiert: 01.11.2019
  • 18:13 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Inpho Photography
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Mako und Billy Vunipola stehen mit der englischen Nationalmannschaft im Finale der Rugby-WM am Samstag ab 9:10 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de. Die beiden entspringen einer echten Rugby-Familie, könnten aber unterschiedlicher nicht sein.

Yokohama/München - Mako Vunipola ruht trotz des Troubles vor dem Rugby-WM-Finale gegen Südafrika am Samstag ab 9:10 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de in sich selber.

Die verbalen Kampfansagen des Gegners prallen an dem 122 Kilogramm schweren Engländer ab. "Sie haben gesagt, sie wollen Feuer mit Feuer bekämpfen. Wir erwidern das und sagen: Dann zeigt, was ihr drauf habt."

Was den 28-Jährigen so selbstbewusst macht? Möglicherweise ist es die Erfahrung, seine spielerische Klasse oder das bislang starke Turnier der Engländer.

Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass er im größten Spiel seiner Karriere seinen Bruder an der Seite hat.

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Rugby-Tipps von Tante Pauline

Mako und der knapp zwei Jahre jüngere Billy entspringen einer echten Rugby-Familie. Ihr Vater Fe'ao Vunipola war Nationalspieler von Tonga, die beiden Onkel Manu Vunipola und Elisi Vunipola ebenso. Und dann gibt es auch noch Cousin Taulupe Faletau - Nationalspieler von Wales.

Selbst die Frauen in der Familie sind echte Rugby-Experten. Die Vunipola-Brüder bekommen vor den Spielen regelmäßig Tipps von Tante Pauline.

"Meistens sind es ermutigende Botschaften - zum Beispiel Bibelverse, um mich auf Trab zu halten und meine Füße auf dem Boden zu halten. Aber sie sagt auch, worauf ich im Gedränge achten muss", berichtet Mako. "Sie hat nie selber gespielt, aber sie hatte sechs Brüder, die gespielt haben - das sollte genügen."

Nicht nur in der Nationalmannschaft, sondern auch in der English Premiership, der höchsten englischen Spielklasse, spielen die Brüder Seite an Seite.

Mako steht seit 2011 bei den Saracens Rugby Football Club unter Vertrag, Billy kam zwei Jahre später dazu. Vier Mal gewannen sie zusammen die Meisterschaft, drei Mal den European Rugby Champions Cup.

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Das bedeutet: Die Brüder wissen, wie man Titel gewinnt. "In diesen großen Spielen muss man die Grundlagen gut beherrschen", sagt Vunipola. "Einige Leute denken vielleicht, das ist ein Finale und man müsste etwas Besonderes tun. Aber normalerweise ist das Team erfolgreich, das die Basics erledigt."

Der Gewinn der Weltmeisterschaft würde all die bisherigen Erfolge der Vunipola-Brüder toppen. Der Triumph wäre vergleichbar mit denen der Fußball-Brüder Jack und Bobby Charlton, die 1966 gemeinsam mit der englischen Nationalmannschaft Weltmeister wurden.

Der Unterschied ist allerdings: Während den Charlton-Brüdern kein allzu enges Verhältnis nachgesagt wurde und sie nie für den gleichen Verein spielten, stehen sich die Vunipolas nahe.

Mehr noch: Sie brauchen sich gegenseitig, um auf dem Spielfeld Höchstleistungen abrufen zu können

Mako spielt auf der Position des Pfeilers. Er ist mit für die Vorwärtsbewegung im Gedränge zuständig, bringt daher viel physische Stärke mit. Billy hingegen ist eine sogenannte Nummer 8, also praktisch ein Allrounder. Er dirigiert das Gedränge von der hinteren Position aus und reicht den Ball an den Gedrängehalb weiter.

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Billy: "An der Seite meines Bruders spiele ich besser"

"Ich spiele definitiv besser, wenn er mit mir auf dem Platz steht", sagt Billy und bezeichnet seinen Bruder als eine Art Schutzschild. "Ist mein Bruder bei mir, habe ich mehr Zeit und Platz für meine Läufe mit dem Ball", erklärt er.

Auch der englische Nationaltrainer Eddie Jordan weiß, dass die Leistungen der Brüder voneinander abhängen. "Familien haben etwas, das sie von Freunden unterscheidet. Das ist von großer Bedeutung", sagt er.

Nicht nur spielerisch, sondern vor allem auch charakterlich ergänzen sie sich gut. Mako zählt laut Jordan nicht nur zu den weltweit besten Spielern seiner Position, sondern strahlt auch viel Ruhe aus. "Wenn sie zwei Brüder haben, ist einer immer etwas unberechenbarer, der andere etwas ruhiger", sagt Jordan.  

"Früher im Auto saß Mako vermutlich immer vorne bei seinen Eltern. Billy hingegen war als kleiner Bruder wahrscheinlich hinten auf der Rückbank und schrie herum", so Jordan. Diese Eigenschaften seien noch heute bei den beiden festzustellen - im positiven Sinne.

"Billy ist großartig für uns, weil er dieses Feuer und Temperament hat, das wir von unserer Nummer 8 sehen wollen. Blickt man auf die vergangenen Weltmeisterschaften zurück, wurden diese immer von einer erstklassigen Nummer 8 gewonnen."

Und wie ist es um das persönliche Verhältnis der Brüder bestellt? "Wir haben eine lustige Beziehung", antwortet Billy. "Tief im Inneren denke ich, dass wir uns wirklich lieben, aber er würde es mir nie sagen. Ich sage es ihm zwar immer. Aber dann wird er verlegen und rennt davon."

Vielleicht ändert sich das, wenn er an der Seite seines Bruders Weltmeister wird.

Oliver Jensen

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