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Rugby Weltmeisterschaft

Sonny Bill Williams: Beruf Rugbyprofi, Hobby Boxprofi

  • Aktualisiert: 18.09.2019
  • 17:10 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images / Action Plus
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Sonny Bill Williams von der neuseeländische Nationalmannschaft "All Blacks" zählt zu den größten Stars der Rugby-Weltmeisterschaft (20. September bis 2. November live auf ProSieben MAXX und ran.de). Seine mentale Stärke verdankt er seiner zweiten Karriere im Boxsport, wo er sogar ein Angebot von Don King erhielt.

München - Sonny Bill Williams ist ein Athlet, der gefühlt alles kann. Sowohl im Rugby Union als auch im körperlich noch härteren Rugby League verkörpert er Weltklasse. Und weil ihm das offenbar noch nicht genug war, begann er in seiner Freizeit auch noch eine Profikarriere im Boxsport.

"Schon als Jugendlicher war ich sportlich sehr engagiert", verriet er in der Doku-Serie "All or Nothing: New Zealand All Blacks". "Mir war schon sehr früh klar, dass ich nie ein Wissenschaftler werde. Aber ich wusste, dass Gott mir mit meinen sportlichen Fähigkeiten ein Talent gegeben hatte. Also warum sollte ich nicht versuchen, damit etwas aus mir zu machen?"

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Sein Talent bot ihm einen Ausweg aus der Armut. "Wir hatten nicht viel. Unser Haus war staatlich subventioniert, es gab keine Tapeten", erzählt der Sohn einer neuseeländischen Mutter und eines samoanischen Vaters über seine Kindheit.

Dennoch blickt er mit positiven Gefühlen auf diese Zeit zurück: "Wir hatten zwar nicht viel Besitz, aber es gab viel Liebe bei uns zu Hause. Das gab mir die Motivation, der beste Sportler und Rugby-Spieler zu werden, der ich sein konnte, um meine Familie zu unterstützen. Ich wollte, dass sie es besser haben und nicht mehr gerade so über die Runden kommen."

Heftig trainieren, heftig trinken

Bereits als Teenager richtete er sein Leben auf eine Profikarriere aus. Mit 15 Jahren wechselte er nach Australien, da die Verdienstmöglichkeiten in der National Rugby League besser sind. Die dortige Kultur bereitete ihm zunächst aber Schwierigkeiten: "Das war eine gewaltige Umstellung. Die Einstellung war dort: heftig trainieren, heftig trinken. Wenn man nicht trank, wurde man als Softie abgestempelt."

Einige Jahre lang hatte sich Williams diesem Lebensstil angepasst und machte viel Party, bis er dann feststellte, dass dies nicht zu seiner Mentalität passt. "Ich bin einfach zu ehrgeizig."

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Pünktlich zu den Weltmeisterschaften 2011 und 2015 kehrte er jeweils in seine Heimat zurück. Schließlich dürfen nur Neuseeländer für die "All Blacks" spielen, die auch in diesem Land aktiv sind. Beide Male wurde Williams mit dem WM-Titel belohnt.  

Wir möchten Geschichte schreiben

Williams ist ein Mann, der in großen Spielen den Unterschied ausmachen kann. Er ist berühmt für seine Offloads und für seine eindrucksvolle Verteidigung. Kaum einer geht so kompromisslos in das Tackling wie er.

Doch nicht nur seine sportlichen Eigenschaften, sondern auch sein Einfluss auf die Mitspieler ist laut dem neuseeländischen Nationaltrainer Steve Hansen von großer Bedeutung: "Als er anfing, unterschied er sich nicht von anderen talentierten Sportlern. Aber als er reifer wurde, hat er verstanden, dass ihm ein Talent geschenkt wurde. Er zeigt den Jüngeren, dass man zwar Talent aber auch eine Arbeitsmoral braucht. Das ist super für uns."

Williams sagt: "Bei den All Blacks zu spielen, hat mir geholfen. Das ist wie eine Bruderschaft." Bei der Weltmeisterschaft in Japan (20. September bis 2. November live auf ProSieben MAXX und ran.de) strebt er nun den dritten WM-Titel in Serie an: "Wir möchten Geschichte schreiben."

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Im Boxring Francois Botha besiegt

Parallel zum Rugby begann Bill Williams im Jahre 2009 eine zweite Karriere als Boxprofi – praktisch als Hobby neben dem eigentlichen Beruf. "Ich versuche immer, neue Herausforderungen zu finden. Momentan ist es das Boxen", sagte er damals.

Seine Profi-Bilanz kann sich sehen lassen: 7 Kämpfe, 7 Siege, 3 durch K.O. Im Jahre 2012 wurde er sogar Neuseeländischer Meister und WBA International Champion im Schwergewicht. Im Ring nur auf sich alleine gestellt zu sein, empfand er als besonders herausfordernd: "Es gibt niemanden, der einem hilft. Daher muss die mentale Stärke enorm sein. Ich habe zwar nicht gegen die besten Boxer der Welt gekämpft. Aber ich hatte auch keinerlei Vorkenntnisse im Boxen. In den Ring zu steigen, zwingt einen dazu, sich den Ängsten zu stellen. Als ich wusste, dass viele Leute zuschauen würden, hat mich das viel Mut gekostet."

Wer nun denkt, dies könne nur eine PR-Nummer gewesen sein und Bill Williams habe lediglich gegen "Fallobst" geboxt, liegt völlig falsch: Er bezwang unter anderem den Südafrikaner Francois Botha, der bereits gegen Box-Größen wie Mike Tyson, Evander Holyfield und Wladimir Klitschko oder auch Axel Schulz im Ring gestanden war.    

Angebot von Box-Promoter Don King abgelehnt

Promoter-Legende Don King wollte Williams daraufhin unter Vertrag nehmen. Doch der Rugby-Star lehnte ab. Williams hatte kein Interesse daran, sich voll auf das Boxen zu fokussieren und seine Rugby-Karriere auf Eis zu legen. Vielmehr sah er im Boxsport eine gute Möglichkeit, um sich als Rugbyspieler weiterzuentwickeln. Zuletzt bestritt er im Dezember 2018 einen Charity-Kampf.

Er ist überzeugt davon, nun auch auf dem Rugbyfeld mehr Vertrauen in die eigene Stärke zu haben: "Wenn man die Boxkämpfe überstanden hat, ist es auf dem Spielfeld viel einfacher – du rennst nicht mehr vor den Dingen davon. Selbst wenn du ein Spiel mit einem fallengelassenen Ball oder einem verpassten Zweikampf beginnst, denkst du dir jetzt, ich werde mich in das Spiel hineinkämpfen. Ich habe nun die mentale Stärke des Boxens."

Bei der Weltmeisterschaft kann er das einmal mehr beweisen.

Oliver Jensen

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