Angeführt von Rookie Micah Parsons: Die runderneuerte Defense der Dallas Cowboys
Die runderneuerte Defense der Cowboys: Diese Männer sollen Tom Brady stoppen
Beim Eröffnungsspiel der diesjährigen NFL-Saison zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Dallas Cowboys (in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 02:05 Uhr auf ProSieben und im Livestream auf ran.de) stehen die Offenses der beiden Teams im Fokus. Aus Dallas-Sicht ist jedoch vor allem die Defense gefordert, die im vergangenen Jahr zu den schlechtesten der Liga gehörte. ran stellt das teils brandneue Personal der Defense der Cowboys vor.
Defensive Coordinator: Dan Quinn
Nicht nur das Spielerpersonal wurde hinterfragt und ausgetauscht, auch der Defensive Coordinator ist ein neuer. Mike Nolan wurde entlassen, für ihn übernahm mit Dan Quinn ein prominenter Name. Quinn erreichte als Head Coach der Atlanta Falcons 2016 den Super Bowl, bei dem er die New England Patriots bis zur Pause bei drei Punkten hielt, am Ende wurde das Spiel bekanntermaßen verloren. Quinn setzt meistens auf eine 4-3-Defense, also zwei Defensive Tackles, zwei Edge Rusher und drei Linebacker.
Defensive End: DeMarcus Lawrence
Einer der bestbezahlten Spieler der Defense, der Cowboys und der ganzen Liga ist DeMarcus Lawrence. Der Edge Rusher verdient 21 Millionen Dollar pro Saison, konnte dieses hohe Gehalt aber in den vergangenen Jahren nicht wirklich zurückzahlen. 2020 hatte Lawrence 57 Total Tackles, sechseinhalb Sacks sowie vier Forced Fumbles. Das ist ordentlich, für sein Gehalt aber zu wenig. Zu seiner Verteidigung jedoch ist es schwer, die Quarterbacks zu Boden zu bringen, wenn die Secondary zu den schwächsten der Liga gehört. Ob es gegen die hervorragende Offensive Line der Buccaneers dazu reicht, Tom Brady zu Boden zu bringen, ist fraglich.
Defensive End: Randy Gregory
Auf der anderen Seite agiert seit 2015 Randy Gregory. Der 28-Jährige ist zwar als Starter auf der rechten Seite der Defensive Line geführt, konnte in seinen nun sechs Jahren in der NFL aber nicht überzeugen, auch verletzungsbedingt. In 38 Karrierespielen gelangen ihm zehneinhalb Sacks und 62 Tackles sowie fünf Forced Fumbles. Mit Left Tackle Donovan Smith hat er gegen die Buccaneers einen starken Gegner, den er im Eins-gegen-Eins schlagen muss, damit Tom Brady in der Pocket Probleme bekommt.
Defensive Tackle: Osa Odighizuwa
In der Mitte ist mit Osa Odighizuwa neuerdings ein Rookie zu Hause. Der Mann von UCLA überzeugte im College vor allem gegen den Lauf und wurde durch jene guten Leistungen an 75. Stelle im diesjährigen Draft von den Cowboys ausgewählt. Im Training Camp überzeugte er Head Coach Mike McCarthy ebenfalls, so dass er gegen die Buccaneers starten dürfte.
Defensive Tackle: Carlos Watkins
Neben Osa Odighizuwa agiert ein weiterer Neuzugang bei den Cowboys, nicht aber aus dem Draft, sondern aus der Free Agency. Carlos Watkins spielt für günstige 1,8 Millionen Dollar und soll neben dem Rookie den Lauf stoppen. Auch im Pass Rush kommt den beiden Defensive Tackles eine wichtige Aufgabe zu: Um Tom Brady aus seinem Rythmus zu bringen, muss der Druck aus der Mitte kommen, also von den DTs. Ob das gegen die hervorragende Interior Offensive Line der Buccaneers klappt, ist offen.
Linebacker: Micah Parsons
Der auf Anhieb neue Star der Defense heißt Micah Parsons. Der Linebacker war der erste Pick der Cowboys im diesjährigen Draft und galt als einer der besten Defense-Prospects der diesjährigen Draft-Klasse. Der an zwölf ausgewählte Mann von Penn State hat 2019 satte 14 (!) Tackles for Loss und noch dazu fünf Sacks in 13 Spielen akkumuliert. 2020 spielte er wegen der Corona-Pandemie freiwillig nicht, lieferte in der Preseason aber ab. "Er war überall auf dem Feld", sagte "FOX"-Experte Shannon Sharpe. Wie er in der großen NFL jedoch performt, bleibt abzuwarten.
Linebacker: Keanu Neal
Nächster Neuzugang in der Linebacker-Gruppe der Cowboys ist Keanu Neal. Der hochveranlagte Defensiv-Spezialist kam in der Offseason von den Atlanta Falcons, hatte in den letzten Jahren aber viel mit Verletzungen zu kämpfen. Seinen Defensive Coordinator Dan Quinn kennt er aufgrund seiner Falcons-Vergangenheit bestens, ein Vorteil für einen Linebacker, der in der Mitte der Defense überall seine Augen haben muss.
Linebacker: Leighton Vander Esch
Seit 2018 regelt Leighton Vander Esch den Verkehr in der Defense der Cowboys. Der legitime Nachfolger von Dallas-Legende Sean Lee überzeugte in seiner Rookie-Saison mit satten 135 Tackles, sieben Passverteidigungen und zwei Interceptions. Daran konnte er in den folgenden beiden Jahren, auch verletzungsbedingt, nicht anknüpfen. Die Spielzeit 2021 ist eine Art Neustart für den 25-Jährigen, dessen Shoulder Pad mit Nackenschutz ihn unverwechselbar macht.
Cornerback: Trevon Diggs
Auf der Cornerback-Position ist Trevon Diggs eingeplant, der in seine Sophomore Season geht. 2020 sammelte er als Rookie in einer komplizierten Corona-Saison 57 Tackles und drei Interceptions, eine gute Quote in einer schwachen Defense. Diggs ist einer der jungen Hoffnungsträger, von dem am AT&T Stadium eine Steigerung in die Elite der Passverteidiger erwartet wird.
Cornerback: Anthony Brown
Auf der anderen Seite geht Anthony Brown bereits in sein sechstes Jahr. Wie auch die meisten anderen Spieler der Defense, ist Brown ein Draftee der Cowboys. Wirklich überzeugen konnte er aber bisher nicht: In fünf Saisons gelangen ihm nur sechs Interceptions, er hatte dafür aber ansprechende 202 Tackles in diesem Zeitraum. Gegen die ehemaligen Pro Bowler Mike Evans und Chris Godwin wartet im Eröffnungsspiel eine schwere Aufgabe auf das Cornerback-Duo.
Strong Safety: Donovan Wilson
Seit der vergangenen Saison ist Donovan Wilson Safety bei den "Boys". War er in seiner Rookie-Saison 2019 noch vornehmlich im Special Team unterwegs, startete er 2020 als Safety. In seinen 14 Spielen gelangen ihm 71 Tackles und zwei Interceptions, nichts hervorragendes, aber in der wie mehrfach erwähnt eher schwachen Defense der Cowboys 2020 gute Werte. Auf die Safeties kommt es bei tiefen Bällen, die Bruce Arians und Tom Brady so gerne werfen, besonders an.
Free Safety: Damontae Kazee
Damontae Kazee ist der zweite Spieler, den die Cowboys aus dem letztjährigen Roster der Atlanta Falcons holten. Neben Keanu Neal war Kazee in der statistisch nur unwesentlich besseren Defense der Falcons zu Hause, war wie Neal aber auch die meiste Zeit verletzt. Dass Kazee ein hochveranlagter Safety ist, bewies er in der Saison 2018, als er zehn Pässe verteidigte und sieben Interceptions fing.