Bald Head Coach? Die begehrtesten Koordinatoren der NFL

Bald Head Coach? Die begehrtesten Koordinatoren der NFL
Die reguläre Spielzeit der NFL-Saison 2022/23 neigt sich dem Ende. Ein paar Teams sind bereits auf der Suche nach einem Head Coach, einige weitere werden noch folgen. ran stellt die begehrtesten Koordinatoren der Liga vor. 

Shane Steichen (Offensive Coordinator, Philadelphia Eagles)
Unter der Leitung von Shane Steichen entwickelte sich Quarterback Jalen Hurts von einem wackligen Starter zu einem MVP-Kandidaten. Steichen zeigt bei den Eagles, dass er sehr auf die Stärken seiner Spieler setzt. Für Hurts hat er eine Reihe an einfachen Completions mit Hilfe von RPOs, Screens oder Pässen, bei denen nur die Hälfte des Feldes gelesen werden muss, installiert. Zudem bindet er ihn immer wieder gut als Läufer ein. Die Zahlen sprechen für Steichen: Die Eagles zählen zu den besten Teams der Liga in Kategorien wie Punkte pro Spiel, Effzienz in der Redzone, Effizienz bei Third Downs oder Yards pro Spiel. Steichen zeigt zudem viel Variabilität in der Herangehensweise an unterschiedliche Gegner. Mal setzen die Eagles auf ein vertikales Passspiel, mal stark auf das Laufspiel, mal eher auf für den Gegner zermürbende, zeitintensive Drives. 

Eric Bieniemy (Offensive Coordinator, Kansas City Chiefs)
Eric Bieniemy gilt schon lange als potenzieller Head-Coach-Kandidat und auch dieses Jahr muss er sich rein "leistungstechnisch" vor keinem anderen Koordinatoren verstecken. Die Chiefs haben ihre Offensive nach dem Abgang von Star-Receiver Tyreek Hill komplett umgekrempelt und zählen, wie bereits bei den Eagles angeführt, zu den Top-Teams in den relevantesten Offensiv-Kategorien. Allerdings kursieren immer wieder Gerüchte, dass Bieniemy sich in den Job-Interviews nicht sonderlich gut verkaufen würde. Zwischen 1987 und 2002 schrieb Bieniemy immer wieder negative Schlagzeilen: Unter anderem wurde er für mehrere körperliche Auseinandersetzungen, Belästigung einer Frau und Trunkenheit am Steuer verurteilt. 

Ben Johnson (Offensive Coordinator, Detroit Lions)
Der rasante Aufstieg der Offensive der Detroit Lions ist eng verknüpft mit Ben Johnson. Dem 36-Jährigen gelingt es regelmäßig, seine verschiedenen Playmaker in Szene zu setzen. Quarterback Jared Goff durchläuft unter Johnsons Leitung eine Karriere-Renaissance. Johnson fällt besonders durch seine Kreativität auf, beispielsweise sicherte ein Pass auf Tackle Penei Sewell den Sieg gegen die Minnesota Vikings am 14. Spieltag. Auch die Art und Weise, wie er dankbare Matchups für seine Receiver kreiert, indem er viel mit Bewegungen vor und während des Snaps arbeitet, sticht heraus. 

Mike Kafka (Offensive Coordinator, New York Giants)
Der Name Kafka steht aktuell noch nicht wirklich hoch im Kurs, zumindest in der NFL. Mike Kafka ist mit 35 Jahren ebenfalls einer der jüngeren Kandidaten. Vor seiner Anstellung als Offensive Coordinator arbeitete er unter anderem als Quarterback-Coach und Koordinator des Passspiel der Chiefs und hatte großen Anteil an der Entwicklung von Patrick Mahomes. Bei den Giants zeigt er im ersten Jahr ebenfalls viele Lichtblicke. Zwar zählt New York nicht zu den besten Offensiven der Liga, aber, gemessen am vorhandenen Spielermaterial, übertreffen sie die Erwartungen. In Zusammenarbeit mit Head Coach Brian Daboll hat Kafka der Giants-Offensive die lang ersehnte Konstanz eingehaucht. 

Leslie Frazier (Defensive Coordinator, Buffalo Bills)
Mit 63 Jahren und 22 Saisons NFL-Erfahrung zählt Leslie Frazier zu den alten Eisen der Kandidaten. Das heißt aber noch lange nicht, dass er ausgeglüht ist. Die Buffalo Bills stellen seit einigen Spielzeiten eine gute, phasenweise sehr gute Defensive auf den Rasen. Unter Fraziers Aufsicht haben sich zahlreiche Spieler wie Micah Hyde, Jordan Poyer oder Tre'Davious White zu Stars entwickelt. Wer einen erfahrenen Coach sucht, der für Erfolg und Konstanz steht, ist bei Frazier an der richtigen Adresse. 

DeMeco Ryans (Defensive Coordinator, San Francisco 49ers)
2015 stand DeMeco Ryans noch als Spieler für die Philadelphia Eagles auf dem Rasen, 2022 dirigiert er eine der besten Defensiven der Liga. Die San Francisco 49ers lassen die wenigsten Punkte der Liga zu und haben bereits 22 Turnover auf dem Konto. Besonders seine Entscheidungsfindung in Spielen findet großen Anklang. "Er macht einen super Job. Seine Anpassungen in der Halbzeit helfen uns oft, uns besser auf den Gegner einzustellen", lobte Star-Pass-Rusher Nick Bosa. 

Lou Anarumo (Defensive Coordinator, Cincinnati Bengals)
In seiner elften Saison als NFL-Coach stellt Lou Anarumo erneut eine gute Defensive. Der 56-Jährige fällt besonders durch seine Kniffe auf. Im letztjährigen Playoff-Spiel gegen die Chiefs setzte er regelmäßig nur drei Pass Rusher ein, ein vierter behielt Patrick Mahomes als Quarterback-Spion im Blick. Mahomes verzweifelte an den vielen verschiedenen Defensiv-Konzepten, die Anarumo mit acht Verteidigern in Coverage auspackte. Beim Comeback-Sieg gegen Brady und die Buccaneers setzte er in der zweiten Halbzeit vermehrt auf Manndeckung und kreative Blitz-Formationen, die Brady zögern ließen und letztlich die Offensive aushebelten. 

Jerod Mayo (Inside Linebackers Coach, New England Patriots)
Jerod Mayo gilt als einer der nächsten "Belichick"-Coaches. Der ehemalige Pro-Bowl-Linebacker trainiert aktuell die Inisde Linebacker der New England Patriots, ist aber gleichzeitig als rechte Hand von Belichick für die gesamte Defensive mitverantwortlich. Der 36-Jährige konnte die vergangenen Jahre eine Menge Erfahrung als Belichicks Assistent sammeln, ihm wird ein sehr guter Führungsstil nachgesagt. "Wenn er redet, hör ich ganz genau zu. Er ist eine Legende in meinen Augen. Es ist cool, wenn ein Coach früher ein großartiger Spieler war und jetzt all seine Tipps, Weisheiten und Erfahrungen an uns weitergeben kann. Das ist ein Segen", lobte Patriots-Linebacker Mack Wilson bereits vor der Saison.