Matthew Stafford in LA: Rams im All-In-Modus
Matthew Stafford verlängert bei den Rams: Die Zahlen zum Deal
Nach dem Super-Bowl-Triumph im Februar verlängern die Los Angeles Rams folgerichtig mit ihrem Star-Quarterback Matthew Stafford und statten den 34-Jährigen mit einem Mega-Vertrag aus. Die Zahlen wirken im ersten Moment astronomisch: In vier Jahren soll der Spielmacher bis zu 160 Millionen US-Dollar verdienen, wovon 130 Millionen US-Dollar garantiert sind. Doch wie sehr gefährden die Rams damit ihre Jagd nach der Titelverteidigung, da Geld für weitere Stars fehlen könnte? ran zeigt den Vertrag in der Analyse.
Bestehender Vertrag nur ausgebaut
Da Stafford ursprünglich noch ein Jahr auf seinem bestehenden Vertrag übrig hatte, greifen die teuren Zahlen des Deals erst ab der Saison 2023. Denn anstatt einer Vertragsverlängerung über vier Jahre und 160 Millionen US-Dollar, handelt es sich viel mehr um eine über fünf Jahre mit einem Gesamtvolumen von 183 Millionen US-Dollar. Damit hat Stafford ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 36,6 Millionen US-Dollar und rangiert auf Platz sechs im NFL-Vergleich. Staffords Vorgänger Jared Goff bezahlten die Rams ab 2019 übrigens ein jährliches Salär von 33,5 Millionen US-Dollar.
Fette Signing und Option Boni
Die voll garantierten 130 Millionen US-Dollar ergeben sich vor allem aus zwei entscheidenden Komponenten. Auf der einen Seite erhält Stafford mit Unterschrift einen Signing Bonus von 60 Millionen US-Dollar. Dieser wird in den Gehaltsbüchern der Rams auf die kommenden fünf Jahre aufgeteilt. Zudem erhält Stafford ab 2023 einen garantierten Option Bonus, der ihm jährlich 6,5 Millionen US-Dollar einbringt. Ausgezahlt wird dieser jeweils zu Beginn des neuen Liga-Jahres. Hier könnten sich die Rams auch weigern, diesen auszuzahlen, müssten dann allerdings den gesamten Vertrag auflösen. Ein unwahrscheinliches Szenario, da sie neben dem Verlust von Stafford auch noch über Jahre hinweg finanziell darunter leiden würden.
Rams weiterhin im All-In-Modus
Die kuriosen Boni-Mechanismen sollen vor allem dafür sorgen, dass die Rams weiter wettbewerbsfähig bleiben. Mit der Vertragsverlängerung hat Stafford in der anstehenden Saison lediglich einen Cap Hit von 13,5 Millionen US-Dollar, der es den Rams ermöglicht, Spieler wie Star-Receiver Allen Robinson unter Vertrag zu nehmen. Auch in der Saison 2023 steht Stafford lediglich mit 20 Millionen US-Dollar in den Büchern. So gelingt es den Rams-Verantwortlichen auf der einen Seite, ihren Star-Quarterback für seine Leistungen finanziell zu entlohnen. Auf der anderen Seite können sie jedoch um ihn herum auch ein hochkarätig besetztes Team aufbauen.
Ab 2024 folgt die Rechnung
So richtig teuer wird der neue Vertrag von Stafford erst zu Beginn der Saison 2024. Dann stünde der Signal Caller mit einem Cap Hit von 49,5 Millionen US-Dollar in den Büchern. Natürlich könnten die Rams dann den Vertrag erneut verlängern oder zu ihren Gunsten umstrukturieren, doch hier wird auch entscheidend sein, wie weit das Super-Bowl-Fenster noch geöffnet ist. Wie Adam Schefter von "ESPN" berichtet, spricht derzeit viel dafür, dass Stafford seine Karriere ohnehin in Los Angeles beenden wird.
Fazit: Win-Win-Situation
Der neue Vertrag ermöglicht Stafford und den Rams, in den kommenden beiden Spielzeiten weiter anzugreifen und aggressive Roster-Moves zu tätigen. Das Front Office in Los Angeles beweist damit einmal mehr, dass der Aufbau eines "Super Teams" mit viel Kreativität bei der Vertragsstruktur möglich ist. Da die Rams-Verantwortlichen auch wissen, dass es auf mittlere Sicht in LA ohnehin zu einem Komplett-Umbruch kommen dürfte, fallen die teuren Jahre ab der Saison 2024 derzeit nicht ins Gewicht und werden dem Erfolg in der Gegenwart untergeordnet.