New England Patriots: Die Quarterbacks im Vergleich
New England Patriots: Die Quarterbacks im Vergleich
"Ich denke, dass Brian Hoyer am ersten Spieltag für die New England Patriots auf dem Platz stehen wird", gab der langjährige Pass-Rusher der "Pats", Rob Ninkovich, bei "ESPN" zu Protokoll. Zahlreiche Experten sehen allerdings in Jarrett Stidham den Brady-Nachfolger. Aller Voraussicht nach werden Hoyer und Stidham um den Quarterback-Job für die kommende Saison bei dem Team von Head Coach Bill Belichick spielen. "Beide bekommen Zeit, um sich zeigen zu können", ließ der Coach im Rahmen des NFL Drafts durchblicken. ran.de nimmt die beiden potenziellen Starter unter die Lupe.
Brian Hoyer - Der Erfahrene
Elf NFL-Saisons, sechs verschiedene Teams und 69 Einsätze: Brian Hoyer bringt eine Menge Erfahrung mit. Meistens agierte er als Backup, so auch fünf Spielzeiten bei den "Pats". 2019 durfte er in vier Spielen bei den Indianapolis Colts zeigen, was er drauf hat. New England holte den Routinier in der aktuellen Offseason zurück nach Foxborough.
Brian Hoyer
Er kennt das System des Offensiv-Koordinators Josh McDaniels, kennt die Philosophie der Patriots-Organisation, kennt einen Großteil der Spieler im Kader und muss sich nicht erst neu einfinden. Experten vermuten, dass dies einer der Hauptgründe dafür war, dass sich die Patriots gegen einen "großen Namen" auf dem Markt und für Hoyer entschieden haben. Zudem erschweren die aktuellen Umstände abzusehen, wie die Saisonvorbereitung in den kommenden Monaten aussehen wird.
Brian Hoyer
In seiner bisherigen Karriere kommt Hoyer auf knapp 10.000 erworfene Yards, 52 Touchdowns und 34 Interceptions. Bei weitem keine atemberaubenden statistischen Leistungen. Doch mit seiner Erfahrung sollte er in der Lage sein, die Offensive der "Pats" zu managen. Besonders wichtig dabei: Turnover vermeiden. Besonders junge Quarterbacks neigen dazu, mehr Interceptiions und Fumbles zu verbuchen. Hoyer dürfte wissen, wann es Zeit wird, sich vom Ball zu trennen.
Brian Hoyer
Über den Status eines Game Managers wird er in seiner Karriere nicht mehr kommen. Mit ihm als Starter würde New England, wie in der vergangenen Saison, auf ihre starke Defensive setzen. Die verzeichnete zwar einige Abgänge, doch das Defensiv-Mastermind Belichick erhält mit den Rookies Kyle Dugger oder Josh Uche neue Puzzleteile. Sollte er nicht starten, dürfte er die Backup-Rolle inne haben und dank seiner Erfahrung ein guter Mentor für den Youngster sein.
Jarrett Stidham - Der Youngster
Denn Jarrett Stidham kam als "ungeschliffener Diamant" in die NFL. Die Veranlagungen eines Franchise-Quarterbacks (gute Wurfkraft, nötige Athletik, starke "Mechanics") sind beim 23-Jährigen gegeben. Im College überzeugte er allerdings nicht immer im mentalen Bereich des Spiels. Scouts kritisierten sein Entscheidungs-Vermögen, besonders in Druck-Situationen bewahrte er keinen "kühlen Kopf".
Jarrett Stidham
Nun ist ein Jahr verstrichen, seitdem das Team von Besitzer Robert Kraft den talentierten Signal Caller von Auburn in der vierten Runde wählte. Ein besseres Umfeld, um den nötigen Feinschliff zu erhalten und die mentalen Aspekte des Footballspielens zu verstehen, hätte es für Stidham kaum geben können. Eine Saison lernte er von einem der besten Quarterbacks der NFL-Geschichte, der ihm vorlebte, wie ein Signal Caller sich vorbereiten sollte. Im Training spielte er gegen die stärkste Defensive der vergangenen Saison, einen besseren Test gibt es wohl nicht.
Jarrett Stidham
Teamkollege Rex Burkhead ist sehr beeindruckt: "Er war sehr stark, obwohl er im letzten Jahr nicht so viel auf dem Platz stand und man seine tägliche Verbesserung nur beim Training oder in Meetings gesehen hat". Vier Pässe warf der Signal Caller in der regulären Saison, darunter einen Pick-Six. Eine zu geringe Stichprobe, um irgendwelche Schlüsse daraus ziehen zu können. In der Preseason zeigte er bereits sein Potenzial, warf für vier Touchdowns und schien besonders mit Receiver Jakobi Meyers (der in der regulären Saison kaum noch eine Rolle spielte) eine gute Chemie zu entwicklen.
Jarrett Stidham
Diese Chemie ist besonders wichtig für den jungen Quarterback. Denn: Die Patriots-Offense um Brady bekleckerte sich vergangene Saison nicht mit Ruhm. Die Defensiven setzten Brady oft schnell unter Druck und wenn der sechsfache Super-Bowl-Sieger sich durch die Pocket navigierte, gelang es den Passempfängern nicht konstant, sich frei zu laufen. Receiver, die keine Seperation schaffen, gepaart mit einer mittelmäßigen O-Line-Leistung könnten für einen jungen Quarterback einen schwierigen Start bedeuten. Stidham verfügt über mehr Potenzial, Hoyer bietet eine risikofreiere, erfahrenere Option.