Super Bowl LIII: Los Angeles Rams und New England Patriots im Head-to-Head
Patriots und Rams im Head-to-Head
Am Sonntag (ab 22.45 Uhr auf ProSieben und im Livestream auf ran.de) stehen sich im Super Bowl LIII die New England Patriots und die Los Angeles Rams gegenüber. ran.de macht vorher den großen Check: Beide Teams im Head-to-Head.
Quarterbacks
Wer darauf spekuliert hat, dass Tom Brady mit 41 Jahren an Klasse einbüßt, sah sich getäuscht. In der Regular Season schraubte er seine Karrierewerte in Sachen durchschnittliche Passquote, Quarterback-Rating und Yards pro Passversuch sogar noch weiter in die Höhe. Und Brady ist nicht dafür bekannt, im Super Bowl einzubrechen. In seinen acht Super-Bowl-Teilnahmen kommt er auf insgesamt 18 Touchdowns und nur fünf Interceptions. Viermal war er MVP. Sein Gegenüber Jared Goff steht mit 24 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Statistisch riss Goff in seinen drei bisherigen Post-Season-Einsätze (zwei davon in dieser Saison) keine Bäume aus: Nur zwei Touchdowns, dazu eine Interception, ein schwaches Rating von 78,9. Doch im Championship Game war er es, der seine Rams kurz vor Schluss mit zwei Pässen in Field-Goal-Reichweite brachte und so die Overtime erzwang. Dennoch: Der GOAT ist der GOAT ist der GOAT. Punkt Patriots: 1:0!
Running Backs
Es ist wie so oft unter Bill Belichick: Einen wirklichen Superstar haben die Patriots im Rushing Corps nicht. Aber Rex Burkhead, Sony Michel & Co. liefern dennoch: Acht Rushing Touchdowns in den diesjährigen Playoffs sind Bestwert. Bei den Rams war es in den bisherigen Playoffs nicht etwa Superstar Todd Gurley, sondern Neuzugang C.J. Anderson, der das Laufspiel dominierte. Gurleys Einfluss auf die Rams-Offensive war im NFC Championship Game mit zehn Rushing Yards verschwindend. In Sachen Rushing Yards pro Spiel und Yards pro Lauf haben die Rams in der Postseason trotzdem die Nase vor den Pats. Und wenn Gurley dann noch zu Normalform findet, kann er zum X-Faktor werden. Punkt Rams: 1:1!
Wide Receiver und Tight Ends
Auffällig bei den Patriots: Kein Receiver knackte in der Regular Season die 1000-Yards-Marke. Edelman kam als Bester auf 850 Receiving Yards (sechs Touchdowns). Dahinter folgte mit James White (751 Yards, sieben Touchdowns) ein Running Back und mit Josh Gordon ein Receiver, der den Pats in näherer Zukunft eher nicht mehr helfen wird. Rob Gronkowski spielte mit 682 Receiving Yards (drei Touchdowns) eine eher schwache Saison. Gegen die Chiefs zeigte er aber, dass die Patriots wieder auf ihn zählen können, wenn es eng wird. Und die Rams? Dort knackten mit Robert Woods und Ex-Patriot Brandin Cooks gleich zwei Receiver die 1000er-Marke in der Regular Season locker (jeweils über 1200 Receiving Yards). Auf der Tight-End-Position sind zwar weder Gerald Everett noch Tyler Higbee Erscheinungen wie Gronk. Doch: Am Ende kamen die Rams auf über 300 Receiving Yards mehr als die Patriots. Punkt Rams: 1:2!
Offensive Line
Tom Brady hatte es diese Saison dank seiner O-Line recht gemütlich: In der Regular Season musste er nur 21 Sacks einstecken. In den Playoffs sogar noch keinen einzigen. Goff kassierte hingegen 33 Sacks in der Regular Season und einen in der Postseason. Auch was die Quarterback-Hits angeht, hat die O-Line der Pats ihren Job besser erledigt als die der Rams (Regular Season 68:73, Playoffs 3:7). Punkt Patriots: 2:2!
Defensive Line
Die D-Line mit Ndamukong Suh und Aaron Donald ist das Prunkstück der Rams-Defensive: Sie kam auf deutlich mehr Sacks in der Regular Season als die D-Line der Patriots (41:30). Aber: Die Patriots sind vor allem gegen den Lauf in den Playoffs wahnsinnig stabil: In den beiden Playoff-Partien ließen sie im Schnitt nur 30 Rushing Yards zu. Auch in Sachen Sacks legte die Pats-D-Line in den Playoffs noch einmal einen Zahn zu und verbuchte sechs Sacks. Die Rams hatten nur drei. Unentschieden: 3:3!
Secondary
Die Pats-Secondary zeigte sich im Saisonverlauf durchaus anfällig: Die zugelassenen Passing Yards per Game stiegen von der Regular Season zu den Playoffs von 246,4 auf 282,5. Bei den Rams sind die Werte einen Tick geringer (236,2 und 250). In Sachen zugelassene Passing Touchdowns nehmen sich beide Teams über die gesamte Saison inklusive Playoffs nicht viel (Patriots: 35, Rams: 34). Beide Teams verbuchten jeweils 19 Interceptions (jeweils eine davon in den Playoffs). Mehr Ausgeglichenheit geht nicht. Unentschieden: 4:4!
Kicker
Rams-Kicker Greg "The Leg" Zuerlein war der Matchwinner im NFC Championship Game, als er erst mit einem Field Goal aus 48 Yards die Overtime erzwang und dann aus 57 Yards den Sieg erkickte. Auch seine vorherigen Stats (83 Prozent FG-Quote) sind ausgezeichnet. Aber: Zuerlein plagen schon seit Wochen Blessuren am Fuß. In der Trainingswoche vor dem Super Bowl musste er kürzertreten. Patriots-Kicker Stephen Gostkowski übertrifft die Stats seines Gegenübers in der Regular Season. In den Playoffs erlaubte er sich weder in Sachen Field Goals noch bei den Extra-Punkten einen Fehlschuss. Zwar kommt Gostkowski mit der Erfahrung von bereits fünf gespielten Super Bowls in die Partie. Doch in seinen bisherigen Super-Bowl-Auftritten war er durchaus fehleranfällig: Gegen die Eagles versemmelte er einen Field-Goal-Versuch und einen PAT. Auch im Jahr davor gegen die Falcons ging ein Extra-Punkt daneben. Das Duell geht an Super-Bowl-Neuling Zuerlein. Punkt Rams: 4:5!
Special Teams
Während die Special Teams der Patriots in dieser Saison immerhin einen Kick Return Touchdown geschafft haben, blieben die Rams in dieser Beziehung erfolglos. Auch die durchschnittlichen Yards pro Kick Return sprechen für die Patriots (27 zu 21,4). Zwar hatten die Rams in Sachen Yards pro Punt Return in der Regular Season die Nase vorn (10,2 zu 7,7), doch in den Playoffs steht auch da New England besser da (9,4 zu 7,3). Punkt Patriots: 5:5!
Head Coaches
Bill Belichick ist über jeden Zweifel erhaben. Jedes Jahr aufs Neue formt er aus den Patriots gemeinsam mit Tom Brady einen Titelkandidaten - trotz einer zuweilen wackligen Regular Season. Der fünfmalige Super-Bowl-Sieger ist mit allen Wassern gewaschen, findet immer wieder Lösungen und führt auch mit 66 Jahre immer wieder seine jüngeren Pendants aufs Glatteis. Ihm gegenüber steht mit Sean McVay das Wunderkind der NFL-Coaches. Mit 33 Jahren könnte er der jüngste Trainer werden, der den Super Bowl gewinnt. Sein fotografisches Gedächtnis ist schon jetzt legendär. Aber: Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen im Jahr 2015 - damals war McVay Offensive Coordinator der Redskins - wurde er von den Pats-Trainern ausgecoacht, seine Offensive völlig aus dem Spiel genommen. Vor allem das Laufspiel war quasi nicht vorhanden. Der einzige Touchdown glückte, als das Spiel längst entschieden war. Punkt Patriots: 6:5! New England gewinnt!