Super Bowl 2022: 10 Gründe, die Los Angeles Rams nicht zu mögen
10 Gründe, die Los Angeles Rams nicht zu mögen
Die treuen Fans aus St. Louis für die undankbare Metropole Los Angeles verlassen, die Patriots-Dynastie mit eingeleitet und die Karriere von Tom Brady beendet. Wir nennen euch vor dem Super Bowl (So., ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) gegen die Cincinnati Bengals 10 - nicht ganz ernst gemeinte - Gründe, die L.A. Rams nicht zu mögen.
Protz-Palast ohne Seele
Wer in ein Stadion geht, der will das Spiel atmen, der will nicht in gepolsterten Sitzen Platz nehmen, Luxus genießen und sich wohlfühlen, sondern so leiden, wie es die Spieler auf dem Platz tun. Der will nass werden, wenn es regnet, oder sich den Hintern abfrieren, wenn der Winter kommt. Da Los Angeles aber sowieso nur Strand und Sonne kennt und sich in der eigenen Glitzerwelt aalt, verwundert ein Hightech-Tempel wie das SoFi-Stadium auch nicht mehr. Echter Sport ist so ein Prunk-Palast aber nicht, denn er hat keine Seele. Doch die Franchise bekommt das Publikum, das sie verdient.
Los Angeles mit wenig Interesse
Im Vordergrund tanzen die Cheerleader, im Hintergrund sind die Ränge leer. Die Stadt Los Angeles zeigt traditionell alles andere als reges Interesse am örtlichen NFL-Team. Schon in den 80er- und frühen 90er-Jahren waren die Einwohner Kaliforniens eher an den Lakers um "Magic" Johnson und den Kings um Wayne Gretzky interessiert. Die Rams zogen daraufhin nach St. Louis - nur um 2016 in die "Stadt der Engel" zurückzukehren. Allerdings war das Los Angeles Memorial Coliseum (im Bild) meist in der Hand der Fans des Auswärtsteams. Jetzt haben die Rams und die Chargers eine echte Luxus-Spielstätte. Was trotzdem bleibt: ein Zuschauer-Problem. So mussten die Rams den Vorverkauf für das Championship Game gegen die San Francisco 49ers auf die Einwohner des Großraums Los Angeles beschränken. Heimspiel ist bei den Rams nicht immer automatisch ein Heimspiel.
St. Louis ist die eigentliche Heimat
Derweil stehen die treuen Fans aus St. Louis im Regen. Während der Zeit in Missouri gewannen die Rams den Super Bowl (1999), Franchise-Legende Kurt Warner gewann den MVP-Titel und die Heimspiele wurden noch im "The Dome at America's Center" ausgetragen. Die Rams in St. Louis waren eine Erfolgsgeschichte. In Los Angeles dienen sie nur als Kulisse.
Rams sind die Begründer der Patriots-Dynastie
Die Rams starteten die gefühlt ewig währende NFL-Dynastie der Patriots, als sie im Super Bowl 2002 gegen die damaligen Unterdogs aus Foxborough verloren und die Brady/Belichick-Ära einleiteten. Brady war damals nämlich noch der eigentliche Backup-Quarterback hinter Drew Bledsoe, durfte aber aufgrund Bledsoes Verletzung spielen. Nach dem Erfolg im Super Bowl gegen die Rams bekam Brady den Starter-Job, während Drew Bledsoe zu den Buffalo Bills wechselte. Wer weiß, wie die NFL heute aussehen würde, hätten die Rams den ersten NFL-Titel von Brady verhindert.
Eigentümer Stan Kroenke spendete an Ex-Präsident Trump
Eigentümer Stan Kroenke ist stinkreich und weiß offenbar nicht so recht, was er mit seinen Milliarden machen soll. So unterstützte er 2016 die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit einer Spende von 250.000 Dollar, nur um nach verlorenem Wahlkampf die Seiten zu wechseln. Zur "feierlichen" Amtseinsetzung von Präsident Donald Trump steuerte Kroenke mal eben eine Million Dollar bei. Das Geld hätte auch besser investiert werden können.
Erfolg einer zusammengekauften Truppe
General Manager Les Snead stellte sich über die letzten Jahre eine schlagkräftige Truppe zusammen und warf dabei mit den Geldscheinen nur so um sich - alles im Win-Now-Modus. Die Mannschaft ist auf schnellen Erfolg ausgelegt, nicht in sich gewachsen und muss in den nächsten ein bis zwei Jahren endlich groß absahnen, bevor sie vom NFL-System wieder in einen Rebuild-Mode gedrückt wird. Da wirkt die Underdog-Story aus Cincinnati mit einem jungen Quarterback, der sein Team überraschend in den Super Bowl getragen hat, weitaus charmanter.
Nerviger Drecksack
Auf dem Platz ist Aaron Donald der Typ Drecksack, wie man ihn sich wünscht - allerdings nur in der eigenen Mannschaft. Alle anderen mögen den Spielstil des Tackle, einer der besten Defensiv-Spieler der Liga, natürlich nicht. Dabei geht es gar nicht um hinterlistige Aktionen oder dreckige Fouls, sondern darum, dass jemand, der eine gegnerische Offensive aushebeln kann, einfach unfassbar nervt.
Rams übergaben Cleveland an die Browns
Einst haben sich die Rams in Cleveland niedergelassen. Dort spielten sie in den Jahren 1936-1945, ehe sie den ersten Ausflug nach Los Angeles wagten. 1946 gründeten sich dann die Browns in Cleveland und sorgten für eine Menge Trauer und Leid in der Stadt. Wer weiß - vielleicht wäre Cleveland einiges an Leid erspart geblieben, hätten sich die Rams nie aus der Stadt verabschiedet und die Browns übernehmen lassen.
Millionen-Moloch
Man liebt die Stadt, oder man hasst sie, hört man oft, wenn es um Los Angeles geht. L.A. eilt ein schlechter Ruf voraus: Millionen-Moloch, Staus, viel Fake, Bandenkriege an jeder Ecke. Und Hollywood selbst ist im wahrsten Sinne des Wortes nur eine Traumfabrik, denn schön ist anders, spektakulär auch. Die Stadt hat eine hässliche Fratze, ist überschätzt – und für viele Besucher eine Enttäuschung.
Karriere-Zerstörer
Was wäre das für eine Geschichte gewesen: Quarterback-Superstar Tom Brady gewinnt das Comeback-Spiel gegen die Los Angeles Rams in der Divisional Round in der Overtime, seziert dann auch noch die San Francisco 49ers und nimmt im Super Bowl auch noch spektakulär die Cincinnati Bengals auseinander. Um dann tränenreich und emotional mit der Vince Lombardi Trophy in der Hand und seiner Familie an der Seite seine Karriere unter dem tosenden Applaus der 100.000 Zuschauer im Stadion und vor einem Milliarden-TV-Publikum seine glanzvolle Karriere offiziell zu beenden. Standesgemäß halt. Stattdessen lief es nach der Pleite gegen die Rams so ab, wie es ablief. Danke für nichts, Rams.Cool bleiben, Rams-Freunde! Wir haben auch Gründe parat, die für die Rams sprechen... Gleiches gilt allerdings auch für die Bengals: Hier die Gründe, sie zu lieben - oder eben nicht...