Tennessee Titans als erneute Chance: Die Chaos-Karriere von Josh Gordon
Josh Gordon bekommt neue Chance bei den Tennessee Titans
Skandal-Profi Josh Gordon bekommt erneut eine Chance in der NFL. Wie NFL-Insider Tom Pelissero berichtet, ziehen ihn die Tennessee Titans vor der Begegnung mit den Buffalo Bills aus dem Practice Squad ins Roster. "Er braucht nur eine Möglichkeit, um zu zeigen, dass er immer noch der unglaubliche Spieler ist, der er schon immer war", sagte der Agent des mittlerweile 31-Jährigen. Zuvor hatte der Wide Receiver ein wenig erfolgreiches Engagement bei den Kansas City Chiefs hinter sich gebracht. Es ist die nächste kleine Chance in einer schwierigen Chaos-Karriere. ran gibt einen Überblick. © imago images/Icon SMI
Skandal-Profi Josh Gordon bekommt erneut eine Chance in der NFL. Wie NFL-Insider Tom Pelissero berichtet, ziehen ihn die Tennessee Titans vor der Begegnung mit den Buffalo Bills aus dem Practice Squad ins Roster. "Er braucht nur eine Möglichkeit, um zu zeigen, dass er immer noch der unglaubliche Spieler ist, der er schon immer war", sagte der Agent des mittlerweile 31-Jährigen. Zuvor hatte der Wide Receiver ein wenig erfolgreiches Engagement bei den Kansas City Chiefs hinter sich gebracht. Es ist die nächste kleine Chance in einer schwierigen Chaos-Karriere. ran gibt einen Überblick. © imago images/Icon SMI
College: Zwischen Star-Receiver und Problemkind
Obwohl er von einigen hochkarätigen Hochschulen umworben wird, entscheidet sich Gordon gezwungenermaßen für die kleinere University of Baylor. Grund dafür ist eine Bewährungsstrafe aus der High School, die es ihm verbietet, seinen Heimatstaat Texas zu verlassen. Am College bildet er mit Quarterback Robert Griffin III. ein kongeniales Duo, fällt aber auch durch seinen Marihuana-Konsum auf. Im Juni 2011 wird Gordon aus dem Team geworfen und wechselt daraufhin an die University of Utah, für die er allerdings kein Spiel absolviert. © imago sportfotodienst
Obwohl er von einigen hochkarätigen Hochschulen umworben wird, entscheidet sich Gordon gezwungenermaßen für die kleinere University of Baylor. Grund dafür ist eine Bewährungsstrafe aus der High School, die es ihm verbietet, seinen Heimatstaat Texas zu verlassen. Am College bildet er mit Quarterback Robert Griffin III. ein kongeniales Duo, fällt aber auch durch seinen Marihuana-Konsum auf. Im Juni 2011 wird Gordon aus dem Team geworfen und wechselt daraufhin an die University of Utah, für die er allerdings kein Spiel absolviert. © imago sportfotodienst
Vielversprechendes Debüt
Im Supplemental Draft 2012 entscheiden sich die Cleveland Browns für den schnellen und großgewachsenen Receiver. Gordon überzeugt von Beginn an und erzielt in 50 Versuchen 805 Yards und fünf Touchdowns. Seine Rookie-Saison ist bis heute die einzige Spielzeit, in der Gordon bei allen 16 Spielen auf dem Platz steht. © 2012 Getty Images
Im Supplemental Draft 2012 entscheiden sich die Cleveland Browns für den schnellen und großgewachsenen Receiver. Gordon überzeugt von Beginn an und erzielt in 50 Versuchen 805 Yards und fünf Touchdowns. Seine Rookie-Saison ist bis heute die einzige Spielzeit, in der Gordon bei allen 16 Spielen auf dem Platz steht. © 2012 Getty Images
Der beste Receiver der NFL
Im darauffolgenden Jahr sprengt Gordon sämtliche Erwartungen: Nachdem er die ersten zwei Saisonspiele wegen Verstößen gegen die Drogenpolitik der NFL aussetzen muss, erzielt er in den folgenden 14 Partien einen Ligabestwert von 1.646 Yards. In Week 12 und 13 bricht er in aufeinanderfolgenden Spielen jeweils die 200-Receiving-Yards-Marke und stellt damit einen neuen NFL-Rekord auf. Mit neun Touchdowns ist er der überragende Receiver des Jahres und wird verdientermaßen in den Pro Bowl und das All Pro-Team gewählt. © 2013 Getty Images
Im darauffolgenden Jahr sprengt Gordon sämtliche Erwartungen: Nachdem er die ersten zwei Saisonspiele wegen Verstößen gegen die Drogenpolitik der NFL aussetzen muss, erzielt er in den folgenden 14 Partien einen Ligabestwert von 1.646 Yards. In Week 12 und 13 bricht er in aufeinanderfolgenden Spielen jeweils die 200-Receiving-Yards-Marke und stellt damit einen neuen NFL-Rekord auf. Mit neun Touchdowns ist er der überragende Receiver des Jahres und wird verdientermaßen in den Pro Bowl und das All Pro-Team gewählt. © 2013 Getty Images
Der Anfang vom Ende
2014 beginnt Gordons vielversprechende Karriere langsam zu entgleisen. In der Offseason wird er wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verhaftet, Ende August sperrt ihn die NFL nach einem erneuten Verstoß für zehn Spiele. Die Browns sperren ihn zudem für das letzte Saisonspiel, sodass Gordon insgesamt nur fünf Spiele absolviert. Auch sonst bleibt er hinter den hohen Erwartungen zurück: In 24 Versuchen fängt er "nur" 303 Yards und bleibt ohne Touchdown. © 2014 Getty Images
2014 beginnt Gordons vielversprechende Karriere langsam zu entgleisen. In der Offseason wird er wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verhaftet, Ende August sperrt ihn die NFL nach einem erneuten Verstoß für zehn Spiele. Die Browns sperren ihn zudem für das letzte Saisonspiel, sodass Gordon insgesamt nur fünf Spiele absolviert. Auch sonst bleibt er hinter den hohen Erwartungen zurück: In 24 Versuchen fängt er "nur" 303 Yards und bleibt ohne Touchdown. © 2014 Getty Images
Verschenkte Jahre
Ein Jahr später kommt es richtig dicke für Gordon: Die NFL sperrt ihn nach einem erneuten Verstoß gegen die Drogen-Richtlinien für die komplette Saison, zudem begibt sich Gordon in ein Entzugsprogramm der Liga. Im Juli 2016 begnadigt ihn Commissioner Roger Goodell und reduziert eine ursprünglich längere Sperre auf die ersten vier Saisonspiele. Zur Überraschung vieler Fans verzichtet Gordon auf eine Rückkehr und begibt sich stattdessen in eine Entzugsklinik. "Für mich ist es die richtige Entscheidung und ich hoffe, dass ich dadurch die Kontrolle über mein Leben zurück erlange und mein volles Potenzial als Mensch erreichen kann", erklärt Gordon in den sozialen Netzwerken. © 2017 Getty Images
Ein Jahr später kommt es richtig dicke für Gordon: Die NFL sperrt ihn nach einem erneuten Verstoß gegen die Drogen-Richtlinien für die komplette Saison, zudem begibt sich Gordon in ein Entzugsprogramm der Liga. Im Juli 2016 begnadigt ihn Commissioner Roger Goodell und reduziert eine ursprünglich längere Sperre auf die ersten vier Saisonspiele. Zur Überraschung vieler Fans verzichtet Gordon auf eine Rückkehr und begibt sich stattdessen in eine Entzugsklinik. "Für mich ist es die richtige Entscheidung und ich hoffe, dass ich dadurch die Kontrolle über mein Leben zurück erlange und mein volles Potenzial als Mensch erreichen kann", erklärt Gordon in den sozialen Netzwerken. © 2017 Getty Images
Ungeklärter Abschied
Nachdem Gordons erster Antrag abgelehnt wird, begnadigt ihn die NFL im November 2017. Der Passempfänger absolviert fünf Spiele für die Browns (18 Versuche, 335 Yards) und erzielt gegen die Green Bay Packers seinen ersten Touchdown seit der Saison 2013. 2018 ist Gordon von Beginn ein Teil der Mannschaft und fängt im ersten Spiel gegen die Pittsburgh Steelers sofort einen Touchdown. Wenige Tage später wird er von den Browns entlassen, die Gründe sind bis heute nicht komplett bekannt: So soll sich Gordon entweder bei einem privaten Foto-Shooting verletzt haben oder unter Alkoholeinfluss im Training erschienen sein. © 2017 Getty Images
Nachdem Gordons erster Antrag abgelehnt wird, begnadigt ihn die NFL im November 2017. Der Passempfänger absolviert fünf Spiele für die Browns (18 Versuche, 335 Yards) und erzielt gegen die Green Bay Packers seinen ersten Touchdown seit der Saison 2013. 2018 ist Gordon von Beginn ein Teil der Mannschaft und fängt im ersten Spiel gegen die Pittsburgh Steelers sofort einen Touchdown. Wenige Tage später wird er von den Browns entlassen, die Gründe sind bis heute nicht komplett bekannt: So soll sich Gordon entweder bei einem privaten Foto-Shooting verletzt haben oder unter Alkoholeinfluss im Training erschienen sein. © 2017 Getty Images
Super-Bowl-Sieger in New England
Lange muss er allerdings nicht nach einem neuen Arbeitgeber suchen: Gordon wechselt Ende September für einen Siebtrundenpick zu den New England Patriots und fängt dort wenige Wochen später Tom Bradys 500. Touchdown-Pass. Kurz vor Weihnachten begibt er sich überraschend in psychologische Behandlung und kommt damit der NFL zuvor, die ihn wegen eines Verstoßes gegen seine Bewährungsstrafe erneut sperrt. In elf Spielen scheint Gordon mit 720 Yards und drei Touchdowns auf dem Weg zu alter Stärke zu sein und erhält für seine Leistungen am Ende der Saison sogar noch einen Super-Bowl-Ring der Patriots. © 2018 Getty Images
Lange muss er allerdings nicht nach einem neuen Arbeitgeber suchen: Gordon wechselt Ende September für einen Siebtrundenpick zu den New England Patriots und fängt dort wenige Wochen später Tom Bradys 500. Touchdown-Pass. Kurz vor Weihnachten begibt er sich überraschend in psychologische Behandlung und kommt damit der NFL zuvor, die ihn wegen eines Verstoßes gegen seine Bewährungsstrafe erneut sperrt. In elf Spielen scheint Gordon mit 720 Yards und drei Touchdowns auf dem Weg zu alter Stärke zu sein und erhält für seine Leistungen am Ende der Saison sogar noch einen Super-Bowl-Ring der Patriots. © 2018 Getty Images
Chance in Seattle
Zur Saison 2019 wird Gordon erneut begnadigt, nach einer Knieverletzung am 31. Oktober aber von den Patriots entlassen. Einen Tag später nehmen ihn die Seattle Seahawks unter Vertrag, für die er insgesamt sieben Spiele absolviert. Eine Woche vor Weihnachten wird Gordon auf unbestimmte Zeit von der NFL suspendiert - es ist sein fünfter (!) Verstoß gegen die Drogen-Richtlinien der Liga. Nichtsdestotrotz nehmen die Seahawks den Free Agent im März 2020 erneut unter Vertrag. © 2019 Getty Images
Zur Saison 2019 wird Gordon erneut begnadigt, nach einer Knieverletzung am 31. Oktober aber von den Patriots entlassen. Einen Tag später nehmen ihn die Seattle Seahawks unter Vertrag, für die er insgesamt sieben Spiele absolviert. Eine Woche vor Weihnachten wird Gordon auf unbestimmte Zeit von der NFL suspendiert - es ist sein fünfter (!) Verstoß gegen die Drogen-Richtlinien der Liga. Nichtsdestotrotz nehmen die Seahawks den Free Agent im März 2020 erneut unter Vertrag. © 2019 Getty Images
Nach Begnadigung: Chiefs als vermeintlich letzte Chance
Nach seiner Begnadigung steht für Josh Gordon 2021 ein erneutes Comeback an. Dabei scheint klar: Die Kansas City Chiefs werden wohl seine letzte Chance in der NFL sein. Unter Head Coach Andy Reid trifft er auf eine stark besetzte Offense um Patrick Mahomes, Travis Kelce und Tyreek Hill. Laut US-Medien waren neben den Chiefs auch mehrere andere Teams am Receiver interessiert. Dabei rückt der 30-Jährige zunächst in das Practice Squad und soll, sobald er seine Fitness erreicht hat, in den Kader hochrutschen. © 2019 Getty Images
Nach seiner Begnadigung steht für Josh Gordon 2021 ein erneutes Comeback an. Dabei scheint klar: Die Kansas City Chiefs werden wohl seine letzte Chance in der NFL sein. Unter Head Coach Andy Reid trifft er auf eine stark besetzte Offense um Patrick Mahomes, Travis Kelce und Tyreek Hill. Laut US-Medien waren neben den Chiefs auch mehrere andere Teams am Receiver interessiert. Dabei rückt der 30-Jährige zunächst in das Practice Squad und soll, sobald er seine Fitness erreicht hat, in den Kader hochrutschen. © 2019 Getty Images
Viel Schatten und wenig Licht bei den Kansas City Chiefs
In der Saison 2021 kommt Josh Gordon immerhin in zwölf Spielen der Kansas City Chiefs zum Einsatz, verzeichnet aber nur fünf Catches, 32 Yards und einen Touchdown während dieser Zeit. Vor der aktuellen Saison sieht er aber keine Action in den Training Camps und der Preseason und schafft den Cut ins 53-Mann-Roster nicht. Dennoch findet er abermals einen neuen Arbeitgeber und wird von den Tennessee Titans zunächst für das Practice Squad verpflichtet. © Imago Images
In der Saison 2021 kommt Josh Gordon immerhin in zwölf Spielen der Kansas City Chiefs zum Einsatz, verzeichnet aber nur fünf Catches, 32 Yards und einen Touchdown während dieser Zeit. Vor der aktuellen Saison sieht er aber keine Action in den Training Camps und der Preseason und schafft den Cut ins 53-Mann-Roster nicht. Dennoch findet er abermals einen neuen Arbeitgeber und wird von den Tennessee Titans zunächst für das Practice Squad verpflichtet. © Imago Images