Tom Brady gegen Drew Brees: Das Playoff-Duell der NFL-Legenden

Brady vs. Brees: Playoff-Duell der Quarterback-Giganten
Es ist das dritte Duell zweier Legenden in dieser Saison: In der Divisional Round der NFC stehen sich Drew Brees und Tom Brady erneut gegenüber. Nach den beiden Vergleichen zwischen den Division-Rivalen New Orleans Saints und Tampa Bay Buccaneers in der Regular Season steht diesmal deutlich mehr auf dem Spiel. Der Verlierer wird in den Urlaub geschickt. Die Partie im Mercedes-Benz Superdome beschließt in der Nacht von Sonntag auf Montag (ab 0:15 Uhr live auf ProSieben und ran.de) die zweite Playoff-Runde. ran.de vergleicht die beiden NFL-Legenden aus der Ü40-Kategorie.

Die Touchdown-Leader
Brady überholte Brees während der laufenden Saison bei den Touchdown-Pässen und führt diese Statistik mit 581 vor seinem Kontrahenten mit 571 an. Allerdings verpasste der Playmaker der Saints auch vier Saisonspiele wegen Rippenbrüchen. Auch auf den weiteren Plätzen folgen echte Legenden: Peyton Manning (539), Brett Favre (508), Philip Rivers (421), Dan Marino (420), Aaron Rodgers (412) und Ben Roehtlisberger (396).

Bilanz gegeneinander
Brees führt in direkten Duellen in der NFL mittlerweile komfortabel mit 5:2 gegen Brady. In dieser Saison entzauberte er den "GOAT" zweimal: In Week gab es ein 34:23, acht Wochen später ein schmachvolles 38:3. Dabei legte Brees sechs Touchdown-Pässe ohne Interception auf, bei Brady stehen zwei Touchdowns fünf Fahrkarten gegenüber. Übrigens gab es ein weiteres Spiel schon 1999 am College, als Brady mit den Michigan Wolverines Brees und die Purdue Boilermakers bezwang.

Alte Herren im Vergleich
Sowohl Brady wie auch Brees haben längst die Altersgrenze überschritten, als Fußballer könnten sie bei den Alten Herren mitspielen. Aber Tempo nehmen die beiden deshalb keineswegs raus, ganz im Gegenteil. Beide wollen in diesem Jahr in den Super Bowl. Tom Brady hat bereits sechs Ringe gewonnen, er ist der erfolgreichste Quarterback aller Zeiten. Drew Brees führte die Saints 2009 zu seiner einzigen Vince-Lombardi-Trophy. Der 1,83 Meter große Brees spielt seine 20. NFL-Saison, der zehn Zentimeter größere Brady kam sogar noch ein Jahr früher in die NFL.

Brees' Spielstil
Brees gilt als einer der besten Passer aller Zeiten. Mit seiner Übersicht und Präzision kann er an guten Tagen jede Defense zerlegen, weshalb es wenig verwunderlich ist, dass er zahlreiche Rekorde im Passspiel hält. Unter anderem verbucht er aktuell den Rekord für die meisten Completions (7142) vor Brady (6778). Früher war Brees auch für seine langen Pässe bekannt, in den letzten Jahren gab es aber immer wieder Diskussionen um seine nachlassende Armstärke. Ohne Frage ist der beim Kickoff der Divisional Round bereits 42-Jährige aber nach wie vor in der Lage, jederzeit einen platzierten langen Ball zu werfen.

Bradys Spielstil
Brady gilt nicht unbedingt als der virtuoseste Quarterback aller Zeiten, aber er ist der erfolgreichste. Brady ist ein großartiger Anführer, mit unglaublichem Ehrgeiz. Ein Perfektionist, der alles für den Sieg tut und voran geht.  Weshalb er mittlerweile beide Hände braucht, um seine Super-Bowl-Ringe spazieren zu führen. Nebenbei hält er nicht weniger als 27 Playoff-Rekorde: So besiegte "TB12" bereits 17 verschiedene Teams in der Postseason - kein anderer Quarterback hat überhaupt so viele Playoff-Spiele gewonnen.

Bradys Form
Es war die wohl spannendste Frage vor der Saison: Brady und die Tampa Bay Buccaneers, funktioniert das? Nachdem das Team also erstmals seit dem Super-Bowl-Sieg in der Saison 2002 wieder ein Playoff-Spiel gewonnen hat, muss die Frage unweigerlich mit "Ja" beantwortet werden. Die Regular Season beendet die "Bucs" mit elf Siegen bei fünf Niederlagen als bestes NFC-Team, das seine Division nicht gewann. Brady legte 40 Touchdowns auf - so viele wie seit 2007 nicht mehr. Hinzu kamen zwölf Interceptions. Sein Quarterback-Rating von 102,2 ist das sechstbeste seiner Karriere. Zum 31:23 über das Washington Football Team steuerte "TB12" zwei Touchdown-Pässe bei. Da fallen die Aussetzer nicht so sehr ins Gewicht, etwa wenn "TB12" sich während des 19:20 gegen die Chicago Bears beim vierten Down verzählt, was schließlich nur zu menschlich ist.

Brees' Form
Brees warf in dieser Regular Season in also nur zwölf Einsätzen 24 Touchdowns bei sechs Interceptions. Sein Quarterback-Rating betrug 106,4 - was weniger ist, als Brees in den vergangenen beiden Spielzeiten aufwies. Die Formkurve zeigte insgesamt leicht nach unten, zum Playoff-Start beim 21:9 gegen die Chicago Bears agierte Brees aber solide (zwei Touchdowns, keine Interception)

Tom Brady abseits des Footballsfeldes
Supermodel Gisele Bündchen und Brady sind eines der glamourösesten Paare weltweit. Die beiden haben eine Tochter und einen Sohn, zudem hat der "GOAT" einen weiteren Sohn aus einer früheren Beziehung. Mit seinem Gehalt bei den "Bucs" und Werbeeinnahmen dürfte es Brady laut dem US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" im Jahr 2020 auf Einkünfte von rund 45 Millionen US-Dollar gebracht haben, allein die Franchise überweist ihm 26,6 Millionen US-Dollar.

Drew Brees abseits des Footballsfeldes
Auch Brees ist ein echter Familienmensch und seit 2003 mit seiner College-Freundin Brittany Dudchenko verheiratet. Das Paar hat vier gemeinsame Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Auch Brees' Einkünfte inklusive Werbeeinnahmen werden von "Forbes" für das Jahr 2020 auf rund 45 Millionen US-Dollar geschätzt, hiervon kommen 23,6 Millionen US-Dollar von den Saints.

Das direkte Duell
Wenn in der Nacht von Sonntag auf Montag die Tampa Bay Buccaneers bei den New Orleans Saints antreten, treffen also zweifellos zwei der besten Quarterbacks überhaupt aufeinander. Über allem wird das Duell der beiden Ausnahmeathleten stehen - daran besteht kein Zweifel. Zumal es für Brees trotz eines für die Saison 2021 gültigen Vertrags auch das letzte Karrierespiel sein könnte. Brady und die "Bucs" sollten schon deshalb besonders motiviert sein, weil der Super Bowl LV drei Wochen später im heimischen Raymond James Stadium steigen wird (in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar 2021 live auf ProSieben und ran.de). Es wäre das erste mal in der Super-Bowl-Ära, dass ein Team im größten aller Spiele zu Hause antreten würde.