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Verbotene Plays der NFL: Wenn die Regeln zu gut ausgenutzt wurden

<strong>Verbot des Tush Push?</strong><br>In der NFL sorgt der Tush Push aktuell für Erregung. Ein Spielzug, den vor allem die Eagles häufig verwenden. Dabei wird der Quarterback beim Sneak von weiteren Spielern hinter ihm nach vorne geschoben. Deswegen wird in der Liga diskutiert, die Regel anzupassen und das Play zu verbieten. <em><strong>ran</strong></em> zeigt euch weitere Plays, die einst legal waren und von der Liga verboten wurden.
Verbot des Tush Push?
In der NFL sorgt der Tush Push aktuell für Erregung. Ein Spielzug, den vor allem die Eagles häufig verwenden. Dabei wird der Quarterback beim Sneak von weiteren Spielern hinter ihm nach vorne geschoben. Deswegen wird in der Liga diskutiert, die Regel anzupassen und das Play zu verbieten. ran zeigt euch weitere Plays, die einst legal waren und von der Liga verboten wurden.
© IMAGO/Icon Sportswire
<strong>Goaltending</strong><br>Wenn eine Regeländerung inoffiziell den Namen eines Spielers trägt, dann hat das für gewöhnlich eine Vorgeschichte. So auch bei der Stroud-Rule. Tight End Morris Stroud (re.) war mit 2,08 Meter einer der größten Spieler der NFL-Geschichte. Das nutzten die Chiefs in dem sie ihn bei Field Goals am Goalpost platzierten, um Kicks, die die Querlatte gerade so überquert hätten, abzuwehren.
Goaltending
Wenn eine Regeländerung inoffiziell den Namen eines Spielers trägt, dann hat das für gewöhnlich eine Vorgeschichte. So auch bei der Stroud-Rule. Tight End Morris Stroud (re.) war mit 2,08 Meter einer der größten Spieler der NFL-Geschichte. Das nutzten die Chiefs in dem sie ihn bei Field Goals am Goalpost platzierten, um Kicks, die die Querlatte gerade so überquert hätten, abzuwehren.
© IMAGO/USA TODAY Network
<strong>Goaltending</strong><br>Vor Stroud hatten in den 60er-Jahren bereits R.C. Owens und Erich Barnes ähnliche Aktionen gezeigt. Bei Barnes ging es komplett schief. Er wehrte ein Field Goal zwar ab, doch die Eagles konnten den Ball kurz vor der Endzone recovern. Es resultierte in einem Touchdown – statt einem Field Goal. Diese Art Play wurde später als "Goaltending" ("Stroud-Rule") verboten. Bis heute!
Goaltending
Vor Stroud hatten in den 60er-Jahren bereits R.C. Owens und Erich Barnes ähnliche Aktionen gezeigt. Bei Barnes ging es komplett schief. Er wehrte ein Field Goal zwar ab, doch die Eagles konnten den Ball kurz vor der Endzone recovern. Es resultierte in einem Touchdown – statt einem Field Goal. Diese Art Play wurde später als "Goaltending" ("Stroud-Rule") verboten. Bis heute!
© IMAGO/USA TODAY Network
<strong>Horse Collar Tackle</strong><br>Bei einem Horse Collar Tackle greift der Verteidiger dem Ballführer in das Schulterpad und zieht ihn daran zu Boden. Kaum zu glauben: Das Play war bis 2005 noch erlaubt. Weil Cowboys-Safety Roy Williams (re.) es damit aber übertrieb, wurde die Aktion nach der Saison 2004 verboten und wird seitdem mit einem 15 Yards Penalty bedacht.
Horse Collar Tackle
Bei einem Horse Collar Tackle greift der Verteidiger dem Ballführer in das Schulterpad und zieht ihn daran zu Boden. Kaum zu glauben: Das Play war bis 2005 noch erlaubt. Weil Cowboys-Safety Roy Williams (re.) es damit aber übertrieb, wurde die Aktion nach der Saison 2004 verboten und wird seitdem mit einem 15 Yards Penalty bedacht.
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<strong>Horse Collar Tackle</strong><br>Allein 2004 verletzten sich sechs Spieler nach einem Horse Collar Tackle – vier davon durch besagten Roy Williams. 2007 wurde der erste Spieler wegen vermehrten Missbrauchs der neuen Regelung für ein Spiel gesperrt: Es war Roy Williams! Im Anschluss verschärfte die NFL die Regel immer wieder. Auch diese Regelung wird inoffiziell nach dem Spieler benannt: "Roy Williams Rule".
Horse Collar Tackle
Allein 2004 verletzten sich sechs Spieler nach einem Horse Collar Tackle – vier davon durch besagten Roy Williams. 2007 wurde der erste Spieler wegen vermehrten Missbrauchs der neuen Regelung für ein Spiel gesperrt: Es war Roy Williams! Im Anschluss verschärfte die NFL die Regel immer wieder. Auch diese Regelung wird inoffiziell nach dem Spieler benannt: "Roy Williams Rule".
© IMAGO/USA TODAY Network
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Wenn die bisherigen beiden Regeländerungen inoffiziell den Namen des Verantwortlichen tragen, dann sollte diese wohl "John Harbaugh Rule" heißen! Der legendäre Ravens-Coach hat den Spielzug gleich mehrfach angewendet. Dabei ist das Ziel, durch absichtliches Holding der Verteidiger zum Ende eines Spiels so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen.
Holding Clock Drainage
Wenn die bisherigen beiden Regeländerungen inoffiziell den Namen des Verantwortlichen tragen, dann sollte diese wohl "John Harbaugh Rule" heißen! Der legendäre Ravens-Coach hat den Spielzug gleich mehrfach angewendet. Dabei ist das Ziel, durch absichtliches Holding der Verteidiger zum Ende eines Spiels so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen.
© Getty Images
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Gegen die Bengals gelang ihm das 2016 in Perfektion! Beim 19:14-Sieg mussten die Ravens aus der eigenen Endzone punten. Nahezu alle Verteidiger kassierten eine Holding-Strafe. Punter Koch tänzelte solange mit dem Ball in der Endzone, ehe er sie mit abgelaufener Uhr nach hinten raus verließ. Safety! Zwei Punkte für Cincinnati, aber das Spiel war vorbei! Sieg Ravens!
Holding Clock Drainage
Gegen die Bengals gelang ihm das 2016 in Perfektion! Beim 19:14-Sieg mussten die Ravens aus der eigenen Endzone punten. Nahezu alle Verteidiger kassierten eine Holding-Strafe. Punter Koch tänzelte solange mit dem Ball in der Endzone, ehe er sie mit abgelaufener Uhr nach hinten raus verließ. Safety! Zwei Punkte für Cincinnati, aber das Spiel war vorbei! Sieg Ravens!
© imago/UPI Photo
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Ähnliches zog er im Super Bowl XLVII gegen die 49ers ab! Jedoch nicht perfekt. Damals gelang es ihm lediglich acht der verbliebenen zwölf Sekunden von der Uhr zu nehmen. Den Titel gewannen sie trotzdem. Heutzutage würde bei einem ähnlichen Vergehen die Spieluhr wieder auf die Zeit vor dem Snap zurückgestellt.
Holding Clock Drainage
Ähnliches zog er im Super Bowl XLVII gegen die 49ers ab! Jedoch nicht perfekt. Damals gelang es ihm lediglich acht der verbliebenen zwölf Sekunden von der Uhr zu nehmen. Den Titel gewannen sie trotzdem. Heutzutage würde bei einem ähnlichen Vergehen die Spieluhr wieder auf die Zeit vor dem Snap zurückgestellt.
© imago images/ZUMA Wire
<strong>Jumping the Line</strong><br>Troy Polamalu lässt grüßen! Die Steelers-Safety-Legende war für sein exzellentes Timing bekannt. Gerne übersprang er in exakt dem richtigen Moment die gegnerische O-Line, um an den Ball zu kommen. Dennoch veränderte die NFL die Regelung erst im Jahr 2017. Also zwei Jahre nach dem Karriereende Polamalus. Sobald beim Überspringen ein O-Liner berührt wird, fliegt die Penalty Flagge!
Jumping the Line
Troy Polamalu lässt grüßen! Die Steelers-Safety-Legende war für sein exzellentes Timing bekannt. Gerne übersprang er in exakt dem richtigen Moment die gegnerische O-Line, um an den Ball zu kommen. Dennoch veränderte die NFL die Regelung erst im Jahr 2017. Also zwei Jahre nach dem Karriereende Polamalus. Sobald beim Überspringen ein O-Liner berührt wird, fliegt die Penalty Flagge!
© Getty Images
<strong>Forward Fumble</strong><br>Wir schreiben den 10. September 1978. Der Tag des "Holy Roller", oder auch als "The Immaculate Deception" bekannt. Ein kontroverser Spielzug, der den Oakland Raiders am Ende den Sieg brachte – und eine Regeländerung nach sich zog. Mit noch zehn Sekunden auf der Uhr und einem Sechs-Punkte-Rückstand fumblete Raiders-QB Ken Stabler den Ball nach vorne.
Forward Fumble
Wir schreiben den 10. September 1978. Der Tag des "Holy Roller", oder auch als "The Immaculate Deception" bekannt. Ein kontroverser Spielzug, der den Oakland Raiders am Ende den Sieg brachte – und eine Regeländerung nach sich zog. Mit noch zehn Sekunden auf der Uhr und einem Sechs-Punkte-Rückstand fumblete Raiders-QB Ken Stabler den Ball nach vorne.
© IMAGO/USA TODAY Network
<strong>Forward Fumble</strong><br>Raiders-Running-Back Pete Banaszak schubste den Ball beim Recovery-Versuch noch weiter gen Endzone der San Diego Chargers. Tight End Dave Casper warf sich im zweiten Versuch in der Endzone auf den Ball – Touchdown Raiders! Und nach dem Extrapunkt der Sieg. Nach der Saison wurde die Regel angepasst.
Forward Fumble
Raiders-Running-Back Pete Banaszak schubste den Ball beim Recovery-Versuch noch weiter gen Endzone der San Diego Chargers. Tight End Dave Casper warf sich im zweiten Versuch in der Endzone auf den Ball – Touchdown Raiders! Und nach dem Extrapunkt der Sieg. Nach der Saison wurde die Regel angepasst.
© IMAGO/USA TODAY Network
<strong>Forward Fumble</strong><br>Seitdem darf bei einem 4th Down sowie innerhalb der letzten zwei Minuten einer Halbzeit und bei einem Extrapunkt-Versuch bzw. einer Two-Point-Conversion nur noch der Spieler, der den Ball nach vorne fumblet, ihn auch aufnehmen.
Forward Fumble
Seitdem darf bei einem 4th Down sowie innerhalb der letzten zwei Minuten einer Halbzeit und bei einem Extrapunkt-Versuch bzw. einer Two-Point-Conversion nur noch der Spieler, der den Ball nach vorne fumblet, ihn auch aufnehmen.
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<strong>Illegal Bat</strong><br>Ähnlich verhält es sich beim Illegal Bat. Spieler dürfen einen gefumbleten Ball nicht absichtlich in eine bestimmte Richtung schlagen. Der Spielzug, der bereits seit längerem verboten ist, sorgte 2015 noch einmal für Aufregung. Beim 13:10-Sieg der Seahawks gegen die Lions schlug Seahawks-Safety Kam Chancellor einen von Calvin Johnson gefumbleten Ball absichtlich aus der eigenen Endzone.
Illegal Bat
Ähnlich verhält es sich beim Illegal Bat. Spieler dürfen einen gefumbleten Ball nicht absichtlich in eine bestimmte Richtung schlagen. Der Spielzug, der bereits seit längerem verboten ist, sorgte 2015 noch einmal für Aufregung. Beim 13:10-Sieg der Seahawks gegen die Lions schlug Seahawks-Safety Kam Chancellor einen von Calvin Johnson gefumbleten Ball absichtlich aus der eigenen Endzone.
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<strong>Illegal Bat</strong><br>Die Schiedsrichter entschieden auf Touchback und Ballbesitz Seahawks. Fälschlicherweise. Das Referee-Team hätte sich für ein Illegal Bat und Ballbesitz Lions aussprechen müssen. Seattle konnte im Anschluss die Zeit runterspielen und gewann die Partie. Eine Szene die dafür sorgte, dass die (fast schon vergessene) Illegal Bat Rule wieder in aller Munde war.
Illegal Bat
Die Schiedsrichter entschieden auf Touchback und Ballbesitz Seahawks. Fälschlicherweise. Das Referee-Team hätte sich für ein Illegal Bat und Ballbesitz Lions aussprechen müssen. Seattle konnte im Anschluss die Zeit runterspielen und gewann die Partie. Eine Szene die dafür sorgte, dass die (fast schon vergessene) Illegal Bat Rule wieder in aller Munde war.
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<strong>Head Slap</strong><br>Vermutlich die kurioseste Regel in dieser Auflistung und eine Aktion, die auf Deacon Jones, Hall-of-Fame-Defensive End der Rams, Chargers und Redskins zurückzuführen ist. Jones galt als einer der besten Verteidiger in der Geschichte der NFL und hatte eine ganz besondere Taktik, um an den O-Linern vorbeizukommen: ein Schlag gegen den Kopf! Manchmal auch zwei.
Head Slap
Vermutlich die kurioseste Regel in dieser Auflistung und eine Aktion, die auf Deacon Jones, Hall-of-Fame-Defensive End der Rams, Chargers und Redskins zurückzuführen ist. Jones galt als einer der besten Verteidiger in der Geschichte der NFL und hatte eine ganz besondere Taktik, um an den O-Linern vorbeizukommen: ein Schlag gegen den Kopf! Manchmal auch zwei.
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<strong>Head Slap</strong><br>Jones‘ Strategie dahinter: Den O-Liner erstmal verwirren und ablenken. Und das war erfolgreich. Sehr erfolgreich. In fünf Spielzeiten war Deacon Jones Sack Leader. Er ist Teil des All NFL-Teams anlässig des 100-jährigen Geburtstags der Liga. Außerdem zweimal Defensive Player of the Year! Aber seine Spielweise zog auch Verärgerung nach sich – und eine Regeländerung.
Head Slap
Jones‘ Strategie dahinter: Den O-Liner erstmal verwirren und ablenken. Und das war erfolgreich. Sehr erfolgreich. In fünf Spielzeiten war Deacon Jones Sack Leader. Er ist Teil des All NFL-Teams anlässig des 100-jährigen Geburtstags der Liga. Außerdem zweimal Defensive Player of the Year! Aber seine Spielweise zog auch Verärgerung nach sich – und eine Regeländerung.
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<strong>Head Slap</strong><br>1977, drei Jahre nach Jones‘ Karriereende, verbot die NFL den Spielern das Schlagen auf den Helm des Gegners. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, wird die Regelung inoffiziell "The Deacon Jones Rule" genannt.
Head Slap
1977, drei Jahre nach Jones‘ Karriereende, verbot die NFL den Spielern das Schlagen auf den Helm des Gegners. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, wird die Regelung inoffiziell "The Deacon Jones Rule" genannt.
© imago images/ZUMA Wire
<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Was wäre eine solche Auflistung ohne den Großmeister der Regelinterpretation selbst: Bill Belichick! Der Patriots-Coach hat die folgende Regeländerung provoziert. Ist ihr aber einst auch selbst verhängnisvoll zum Opfer gefallen. Konkret geht es dabei und mehrere Strafen nacheinander, die einiges an Zeit von der Uhr nehmen.
Delay of Game & False Start Time Wasting
Was wäre eine solche Auflistung ohne den Großmeister der Regelinterpretation selbst: Bill Belichick! Der Patriots-Coach hat die folgende Regeländerung provoziert. Ist ihr aber einst auch selbst verhängnisvoll zum Opfer gefallen. Konkret geht es dabei und mehrere Strafen nacheinander, die einiges an Zeit von der Uhr nehmen.
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<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Gegen die Jets wandte Belichick den "Trick" in der Saison 2019 erfolgreich an. Die Vorgehensweise: Bei einem Punt beim vierten Versuch die Play Clock komplett runter laufen lassen. Das sollte schon einiges an Zeit von der Uhr nehmen. Das resultiert zwar in einem Delay of Game, doch im Anschluss beginnt die Uhr wieder zu laufen.
Delay of Game & False Start Time Wasting
Gegen die Jets wandte Belichick den "Trick" in der Saison 2019 erfolgreich an. Die Vorgehensweise: Bei einem Punt beim vierten Versuch die Play Clock komplett runter laufen lassen. Das sollte schon einiges an Zeit von der Uhr nehmen. Das resultiert zwar in einem Delay of Game, doch im Anschluss beginnt die Uhr wieder zu laufen.
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<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Belichick wartete bis kurz vor Ablauf der Play Clock, ehe sich einer seiner Spieler zu früh bewegte – False Start! Die zweite Strafe. Aber auch danach läuft die Uhr munter weiter, ehe die Patriots im dritten Anlauf endlich punteten. Über 50 Sekunden von der Uhr genommen – ganz legal. Zumindest damals noch.
Delay of Game & False Start Time Wasting
Belichick wartete bis kurz vor Ablauf der Play Clock, ehe sich einer seiner Spieler zu früh bewegte – False Start! Die zweite Strafe. Aber auch danach läuft die Uhr munter weiter, ehe die Patriots im dritten Anlauf endlich punteten. Über 50 Sekunden von der Uhr genommen – ganz legal. Zumindest damals noch.
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<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Das Verhängnisvolle: Im gleichen Jahr schieden die Patriots gegen die Tennessee Titans in den Playoffs aus. Auch weil sich Titans-Coach Mike Vrable für exakt das gleiche Vorgehen entschied und im vierten Viertel dadurch viel Zeit von der Uhr nehmen konnte. Mittlerweile ist die Regel angepasst. Die Uhr startet mit dem Snap, nicht mit dem Start der Play Clock.
Delay of Game & False Start Time Wasting
Das Verhängnisvolle: Im gleichen Jahr schieden die Patriots gegen die Tennessee Titans in den Playoffs aus. Auch weil sich Titans-Coach Mike Vrable für exakt das gleiche Vorgehen entschied und im vierten Viertel dadurch viel Zeit von der Uhr nehmen konnte. Mittlerweile ist die Regel angepasst. Die Uhr startet mit dem Snap, nicht mit dem Start der Play Clock.
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<strong>Verbot des Tush Push?</strong><br>In der NFL sorgt der Tush Push aktuell für Erregung. Ein Spielzug, den vor allem die Eagles häufig verwenden. Dabei wird der Quarterback beim Sneak von weiteren Spielern hinter ihm nach vorne geschoben. Deswegen wird in der Liga diskutiert, die Regel anzupassen und das Play zu verbieten. <em><strong>ran</strong></em> zeigt euch weitere Plays, die einst legal waren und von der Liga verboten wurden.
<strong>Goaltending</strong><br>Wenn eine Regeländerung inoffiziell den Namen eines Spielers trägt, dann hat das für gewöhnlich eine Vorgeschichte. So auch bei der Stroud-Rule. Tight End Morris Stroud (re.) war mit 2,08 Meter einer der größten Spieler der NFL-Geschichte. Das nutzten die Chiefs in dem sie ihn bei Field Goals am Goalpost platzierten, um Kicks, die die Querlatte gerade so überquert hätten, abzuwehren.
<strong>Goaltending</strong><br>Vor Stroud hatten in den 60er-Jahren bereits R.C. Owens und Erich Barnes ähnliche Aktionen gezeigt. Bei Barnes ging es komplett schief. Er wehrte ein Field Goal zwar ab, doch die Eagles konnten den Ball kurz vor der Endzone recovern. Es resultierte in einem Touchdown – statt einem Field Goal. Diese Art Play wurde später als "Goaltending" ("Stroud-Rule") verboten. Bis heute!
<strong>Horse Collar Tackle</strong><br>Bei einem Horse Collar Tackle greift der Verteidiger dem Ballführer in das Schulterpad und zieht ihn daran zu Boden. Kaum zu glauben: Das Play war bis 2005 noch erlaubt. Weil Cowboys-Safety Roy Williams (re.) es damit aber übertrieb, wurde die Aktion nach der Saison 2004 verboten und wird seitdem mit einem 15 Yards Penalty bedacht.
<strong>Horse Collar Tackle</strong><br>Allein 2004 verletzten sich sechs Spieler nach einem Horse Collar Tackle – vier davon durch besagten Roy Williams. 2007 wurde der erste Spieler wegen vermehrten Missbrauchs der neuen Regelung für ein Spiel gesperrt: Es war Roy Williams! Im Anschluss verschärfte die NFL die Regel immer wieder. Auch diese Regelung wird inoffiziell nach dem Spieler benannt: "Roy Williams Rule".
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Wenn die bisherigen beiden Regeländerungen inoffiziell den Namen des Verantwortlichen tragen, dann sollte diese wohl "John Harbaugh Rule" heißen! Der legendäre Ravens-Coach hat den Spielzug gleich mehrfach angewendet. Dabei ist das Ziel, durch absichtliches Holding der Verteidiger zum Ende eines Spiels so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen.
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Gegen die Bengals gelang ihm das 2016 in Perfektion! Beim 19:14-Sieg mussten die Ravens aus der eigenen Endzone punten. Nahezu alle Verteidiger kassierten eine Holding-Strafe. Punter Koch tänzelte solange mit dem Ball in der Endzone, ehe er sie mit abgelaufener Uhr nach hinten raus verließ. Safety! Zwei Punkte für Cincinnati, aber das Spiel war vorbei! Sieg Ravens!
<strong>Holding Clock Drainage</strong><br>Ähnliches zog er im Super Bowl XLVII gegen die 49ers ab! Jedoch nicht perfekt. Damals gelang es ihm lediglich acht der verbliebenen zwölf Sekunden von der Uhr zu nehmen. Den Titel gewannen sie trotzdem. Heutzutage würde bei einem ähnlichen Vergehen die Spieluhr wieder auf die Zeit vor dem Snap zurückgestellt.
<strong>Jumping the Line</strong><br>Troy Polamalu lässt grüßen! Die Steelers-Safety-Legende war für sein exzellentes Timing bekannt. Gerne übersprang er in exakt dem richtigen Moment die gegnerische O-Line, um an den Ball zu kommen. Dennoch veränderte die NFL die Regelung erst im Jahr 2017. Also zwei Jahre nach dem Karriereende Polamalus. Sobald beim Überspringen ein O-Liner berührt wird, fliegt die Penalty Flagge!
<strong>Forward Fumble</strong><br>Wir schreiben den 10. September 1978. Der Tag des "Holy Roller", oder auch als "The Immaculate Deception" bekannt. Ein kontroverser Spielzug, der den Oakland Raiders am Ende den Sieg brachte – und eine Regeländerung nach sich zog. Mit noch zehn Sekunden auf der Uhr und einem Sechs-Punkte-Rückstand fumblete Raiders-QB Ken Stabler den Ball nach vorne.
<strong>Forward Fumble</strong><br>Raiders-Running-Back Pete Banaszak schubste den Ball beim Recovery-Versuch noch weiter gen Endzone der San Diego Chargers. Tight End Dave Casper warf sich im zweiten Versuch in der Endzone auf den Ball – Touchdown Raiders! Und nach dem Extrapunkt der Sieg. Nach der Saison wurde die Regel angepasst.
<strong>Forward Fumble</strong><br>Seitdem darf bei einem 4th Down sowie innerhalb der letzten zwei Minuten einer Halbzeit und bei einem Extrapunkt-Versuch bzw. einer Two-Point-Conversion nur noch der Spieler, der den Ball nach vorne fumblet, ihn auch aufnehmen.
<strong>Illegal Bat</strong><br>Ähnlich verhält es sich beim Illegal Bat. Spieler dürfen einen gefumbleten Ball nicht absichtlich in eine bestimmte Richtung schlagen. Der Spielzug, der bereits seit längerem verboten ist, sorgte 2015 noch einmal für Aufregung. Beim 13:10-Sieg der Seahawks gegen die Lions schlug Seahawks-Safety Kam Chancellor einen von Calvin Johnson gefumbleten Ball absichtlich aus der eigenen Endzone.
<strong>Illegal Bat</strong><br>Die Schiedsrichter entschieden auf Touchback und Ballbesitz Seahawks. Fälschlicherweise. Das Referee-Team hätte sich für ein Illegal Bat und Ballbesitz Lions aussprechen müssen. Seattle konnte im Anschluss die Zeit runterspielen und gewann die Partie. Eine Szene die dafür sorgte, dass die (fast schon vergessene) Illegal Bat Rule wieder in aller Munde war.
<strong>Head Slap</strong><br>Vermutlich die kurioseste Regel in dieser Auflistung und eine Aktion, die auf Deacon Jones, Hall-of-Fame-Defensive End der Rams, Chargers und Redskins zurückzuführen ist. Jones galt als einer der besten Verteidiger in der Geschichte der NFL und hatte eine ganz besondere Taktik, um an den O-Linern vorbeizukommen: ein Schlag gegen den Kopf! Manchmal auch zwei.
<strong>Head Slap</strong><br>Jones‘ Strategie dahinter: Den O-Liner erstmal verwirren und ablenken. Und das war erfolgreich. Sehr erfolgreich. In fünf Spielzeiten war Deacon Jones Sack Leader. Er ist Teil des All NFL-Teams anlässig des 100-jährigen Geburtstags der Liga. Außerdem zweimal Defensive Player of the Year! Aber seine Spielweise zog auch Verärgerung nach sich – und eine Regeländerung.
<strong>Head Slap</strong><br>1977, drei Jahre nach Jones‘ Karriereende, verbot die NFL den Spielern das Schlagen auf den Helm des Gegners. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, wird die Regelung inoffiziell "The Deacon Jones Rule" genannt.
<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Was wäre eine solche Auflistung ohne den Großmeister der Regelinterpretation selbst: Bill Belichick! Der Patriots-Coach hat die folgende Regeländerung provoziert. Ist ihr aber einst auch selbst verhängnisvoll zum Opfer gefallen. Konkret geht es dabei und mehrere Strafen nacheinander, die einiges an Zeit von der Uhr nehmen.
<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Gegen die Jets wandte Belichick den "Trick" in der Saison 2019 erfolgreich an. Die Vorgehensweise: Bei einem Punt beim vierten Versuch die Play Clock komplett runter laufen lassen. Das sollte schon einiges an Zeit von der Uhr nehmen. Das resultiert zwar in einem Delay of Game, doch im Anschluss beginnt die Uhr wieder zu laufen.
<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Belichick wartete bis kurz vor Ablauf der Play Clock, ehe sich einer seiner Spieler zu früh bewegte – False Start! Die zweite Strafe. Aber auch danach läuft die Uhr munter weiter, ehe die Patriots im dritten Anlauf endlich punteten. Über 50 Sekunden von der Uhr genommen – ganz legal. Zumindest damals noch.
<strong>Delay of Game &amp; False Start Time Wasting</strong><br>Das Verhängnisvolle: Im gleichen Jahr schieden die Patriots gegen die Tennessee Titans in den Playoffs aus. Auch weil sich Titans-Coach Mike Vrable für exakt das gleiche Vorgehen entschied und im vierten Viertel dadurch viel Zeit von der Uhr nehmen konnte. Mittlerweile ist die Regel angepasst. Die Uhr startet mit dem Snap, nicht mit dem Start der Play Clock.

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