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Immer wieder Fehltritte

Baker Mayfield: Ist der Heisman-Anwärter der neue Johnny Manziel?

  • Aktualisiert: 08.12.2017
  • 21:37 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/ZUMA Press

Baker Mayfield glänzt mit hervorragenden Zahlen. Doch der College-Quarterback der University of Oklahoma hat sich nicht immer im Griff.

München – Geschichte wiederholt sich, heißt es. So gesehen ist Baker Mayfield durchaus gefährdet.

Der Quarterback der University of Oklahoma hat alles, was ein streitbarer Held so braucht. Denn die schreiben die Schlagzeilen und Geschichten nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits davon. Mayfield lieferte 2017 ab. Und da sprechen wir nicht nur von Pässen und Yards auf dem Platz, sondern auch von Fehltritten. Die machen es ihm auf dem Weg in die NFL schwer. Schwerer als seine Größe, zahlreiche Experten halten ihn für zu klein.

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Betrunken und bekloppt

Im Februar wurde er wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit festgenommen, nachdem er auch noch vor der Polizei flüchtete. Nach einem Sieg Oklahomas in Ohio pinnte er eine Fahne seines Teams auf dem Platz mitten in das Logo der Buckeyes. Und das auf Kunstrasen!

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Und dann ist da sein Verbalausfall vom November gegen Kansas, als er sich vom Kapitän und einem verweigerten Handshake provozieren ließ. Vulgär sagen die Kritiker, geht gar nicht. Offene Worte im Eifer des Gefechts, Kampfansprache, so Befürworter des Gehabes, bei dem sich Mayfield passend in Pose schmiss und seine Hand an den Schritt führte. Wenn schon, denn schon. Dumm nur, dass die Kameras die bösen F-Wörter und den Michael-Jackson-Griff einfingen. Das letzte Spiel der Regular Season durfte Mayfield nur zuschauen, den Kapitän-Status nahmen sie ihm auch ab.

Es sind Denkzettel, die ihn durchaus weiterbringen, wie er sagt. Er bezeichnet seine bisherige Karriere dann auch als Achterbahn. "Es gab Höhen und Tiefen. Ich lerne und wachse. Ich gehe das an. Ich bin nicht perfekt, ich bin 22 Jahre alt. Ich lerne, während ich durchs Leben gehe", sagte er.

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"Cocky" Quarterback

Was man im Zusammenhang mit dem Quarterback-Talent aber auch immer wieder liest, ist das Wort "cocky". Dafür gibt es einige Bedeutungen, keine davon ist für einen Sportler mit großen Ambitionen schmeichelhaft. Übermütig, großspurig, eingebildet, arrogant, dreist oder rotzfrech – die Vorfälle hängen Mayfield alle nach, und in den USA liebt man die Vergleiche.

Deshalb dauerte es auch nicht lange, bis die Frage aufkam: Ist Baker Mayfield der neue Johnny Manziel? "Johnny Football" liebte die extrovertierten und extravaganten Auftritte, konzentrierte sich nach seinem Sprung in die NFL lieber auf Partys und sorgte für weitaus mehr Eskapaden als Touchdowns. Er ist inzwischen weg vom Fenster.

Das Problem ist aber gar nicht, dass Mayfield so enden könnte wie Manziel. Denn Mayfield geht wesentlich ernsthafter mit dem Sport und seinen eigenen Zielen um. Doch Mayfields Problem ist, dass es Manziel gab – und die NFL-Teams durch den Absturz des einstigen Wunder-Quarterbacks gewarnt sind.

Niemand will sich eine mögliche Skandalnudel ins Haus holen, wenn es in der starken Quarterback-Klasse von 2018 sowieso genug Auswahl gibt. Immerhin baut man seine Franchise oft um den Spielmacher herum. Und der sollte im Idealfall Anführer und Vorbild sein, wofür Charakterstärke eine Grundvoraussetzung ist. Ja, Emotionen sind das, was der Signal Caller auch haben sollte. Aber eben auch eine emotionale Stabilität.

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Hammer-Zahlen

Bei aller Kritik sind seine Statistiken aber nicht von der Hand zu weisen, er führt zahlreiche von ihnen an, mit beeindruckenden Zahlen. In seinem ersten Jahr für Oklahoma warf er 3700 Yards, 36 Touchdowns und sieben Interceptions. 2016 waren es 3965 Yards, 40 Touchdowns und acht Interceptions. In dieser Saison sind es 4340 Yards, 41 Touchdowns und fünf Interceptions. Sein Passer Rating (203.8) ist das beste in der College-Geschichte, seine Yards pro Versuch (11.8) ebenfalls. Seine Pässe bringt er zu 71 Prozent an den eigenen Mann. Dass er die Favoritenrolle bei der Vergabe der Heisman Trophy für den besten College-Spieler des Jahres inne hat, versteht sich von selbst. Immerhin führte er die "Sooners" mal wieder in die Playoffs.

Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er sich die Trophäe nicht schnappen sollte. Es wäre eine weitere Parallele zu Manziel. Doch es sollte auch mit dem Teufel zugehen, wenn der beste College-Quarterback 2017 im Draft 2018 nicht zum Zuge kommt.

Danach liegt es an Mayfield selbst. Damit Geschichte sich nicht wiederholt.

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