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Bengals-Quarterback Andy Dalton - das rote Gewehr

  • Aktualisiert: 15.10.2015
  • 19:05 Uhr
  • ran.de
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© 2014 Getty Images

Neben Aaron Rodgers und Tom Brady überzeugt in diesem Jahr vor allem ein Quarterback: Andy Dalton. Der Passgeber gilt mit seinen Bengals mittlerweile als ernsthafter Super-Bowl-Kandidat.

Cincinnati - Die Cincinnati Bengals liegen im letzten Viertel mit 17 Punkten zurück. Die Seattle Seahawks, scheinen den Sieg in dem hart umkämpften Duell schon sicher in der Tasche zu haben. Bis ein rothaariger Quarterback wieder das Feld betritt.

Anders als seine feuerrote Haarfarbe bleibt Andy Dalton in den folgenden Minuten ganz cool, wirft einen Touchdown-Pass, läuft einmal selbst in die Endzone und führt sein Team in der Overtime zum Sieg. "Wir haben einfach weiter gespielt, nicht aufgegeben. Das zeigt, welcher Charakter in dieser Mannschaft steckt", gibt Dalton das Lob an die gesamte Mannschaft weiter.

Dass die Bengals in dieser Saison noch ungeschlagen sind, liegt aber vor allem an ihrem Passgeber. Doch wer ist der gebürtige Texaner eigentlich?

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Langsamer College-Start

Daltons Entwicklung dürfte für viele Experten keine Überraschung sein. Bereits auf dem College straft der rothaarige Passgeber seine Kritiker Lügen. An der TCU, der Texans Christian University, ist Dalton im Team lediglich als dritter Quarterback vorgesehen. 

Doch im Jahr 2007 gelingt dem damals 20-Jährigen der endgültige Durchbruch. Bei den Horned Frogs bricht er in den Folgejahren unzählige Team-Rekorde. Unter anderem stellt er einen neuen Bestwert für Karriere-Siege (42), Passversuche (1.317) und vollständige Pässe (812) auf. Schließlich wagt er den Schritt in die NFL und meldet sich zum Draft 2011 an.

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Bengals treffen richtige Entscheidung

Doch nach der ersten Runde des Drafts macht sich Ernüchterung in den Reihen von Dalton und seiner Familie breit. Vier Quarterbacks (Cam Newton, Jake Locker, Blaine Gabbert und Christian Ponder) werden dem TCU-Absolventen vorgezogen, bis in der zweiten Runde endlich die Cincinnati Bengals zuschlagen und sich die Dienste des Rookies sichern.

Das Team um den Cheftrainer Marvin Lewis soll die Auswahl nicht bereuen. Bereits in seiner ersten Profi-Saison führt der neue Starting-Quarterback sein Team in die Playoffs und erhält eine Einladung zum Pro Bowl. Trotz guter Leistungen in den ersten Jahren, schaffen es die Bengals dennoch nicht in den Super Bowl. Nicht einmal zu einem Playoff-Sieg. Viermal in Folge stehen sie in der K.o.-Runde, viermal kommen sie über die Wildcard-Playoffs nicht hinaus.

Eine Tatsache, die sich in diesem Jahr ändern könnte.

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Dalton fühlt sich wohl

2014 unterschreibt Dalton einen Sechsjahresvertrag über 115 Millionen US-Dollar. Die Zielvorgabe dürfte seitdem umso mehr ein Super-Bowl-Gewinn sein. Oder zumindest erst einmal ein Erfolgserlebnis in den Playoffs, worauf die Fans in Cincinnati seit 1990 warten.

Mit der Saisonvorbereitung 2015 ist das Team um den Quarterback gewachsen und wie Offensive Coordinator Hue Jackson weiß, fühlt sich Dalton wohler als je zuvor: "Er hat sich verändert, er fühlt sich wohl, ein weiteres Jahr in diesem System zu spielen. Er fühlt sich wohl mit mir, mit seinen Teamkameraden und er weiß, dass es Zeit ist den nächsten Schritt zu gehen. Ich denke, genau das wird er tun."

Neues Auftreten von Dalton

Die Fans lieben ihr "Red Rifle" (rotes Gewehr), den Spitznamen erhält er aufgrund seiner Wurf-Schnelligkeit. Doch das kritische Publikum findet ebenso Fehler bei seinem Quarterback. Zu ruhig, kein Leadertyp hieß es lange Zeit im Umkreis Cincinnatis.

Der Passgeber scheint sich die Kritik zu Herzen genommen zu haben. Cornerback Adam Jones: "Er spielt mit viel mehr Selbstvertrauen. Er spricht Dinge laut an. Er sagt Leuten, wo sie zu stehen haben, was falsch ist, was richtig ist. Er macht einen viel besseren Job als Anführer."

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Beeindruckende Zahlen

Daltons neues selbstbewusstes Auftreten schlägt sich auch in den Statistiken nieder. Mit 1518 Passing Yards führt er die Liga an, elf Touchdown-Pässe sind nach Carson Palmers und Aaron Rodgers' 13 der zweitbeste Wert.

Beeindruckend sind auch folgende Zahlen: Im Schnitt benötigt Dalton nach dem Snap lediglich 2,18 Sekunden, um den Ball zu werfen. Damit ist er der viert schnellste Releaser in der Liga. In Kombination mit einer starken Offensive Line wird er somit lediglich bei 13,5 Prozent seiner Dropbacks unter Druck gesetzt und bislang am zweit wenigsten gesackt in der gesamten NFL.

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Team um Dalton blüht auf

Ein weiterer Vorteil: A.J. Green ist verletzungsfrei. Der Wide Receiver knüpft an seine starken Leistungen an und spielt eine überragende Saison. Zudem entlastete das Running-Back-Duo Jeremy Hill und Gio Bernard das Pass-Spiel der Bengals. Cincinnatis Verantwortliche haben es geschafft, ein ausgeglichenes Team auf die Beine zu stellen, das in allen Mannschaftsteilen überzeugt.

1982 und 1989 standen die Bengals bereits im Super Bowl, konnten diesen jedoch nicht gewinnen. Dalton und Co. wollen das nun ändern und dürften mit dem besten Saisonstart der Franchise-Geschichte von fünf Siegen den richtigen Weg zum Super Bowl 50 eingeschlagen haben.

Christian Leukel