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Steelers-Quarterback heiß auf Wiedergutmachung

"Big Ben" schlägt zurück: "Eure Kritik interessiert mich nicht"

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:13 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© Getty Images

Ben Roethlisberger will beweisen, dass er es deutlich besser kann. Im Spiel bei den Kansas City Chiefs am Sonntag (ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de) steht der Quarterback der Pittsburgh Steelers unter besonderer Beobachtung.

Pittsburgh/ München - Die Welt der Profisportler dreht sich für gewöhnlich deutlich schneller als der Planet, auf dem wir leben. Eben noch der schillernde Star, kann eine einzige missglückte Aktion alles zunichtemachen und ein neuer Depp der Nation ist geboren. Immerhin: Der umgekehrte Weg wird oftmals mindestens ebenso rasch beschritten.

Daran dürfte auch Ben Roethlisberger vor dem Auftritt mit seinen Pittsburgh Steelers bei den Kansas City Chiefs am Sonntag (ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de) gedacht haben. Denn nach der jüngst auf ihn eingeprasselten Kritik holte der 35-Jährige zum großen Gegenschlag aus.

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"Jäger in unserer Conference"

"Wir stehen immer noch oben in der AFC North und zählen zu den Jägern in unserer Conference", nannte "Big Ben" die wichtigsten Fakten nach der 9:30-Abreibung vom vergangenen Sonntag gegen Jacksonville Jaguars. Für den zweimaligen Super-Bowl-Sieger war es mehr als eine Niederlage.

Ja, für Roethlisberger wurde der Auftritt im heimischen Heinz Field zu einer einzigen Demütigung, wie er sie in mehr als 13 NFL-Jahren nicht erleben musste. Am Ende standen null Touchdown-Pässe satte fünf Interceptions gegenüber - fein aufgeteilt auf die Viertel, im dritten Abschnitt unterliefen dem sonst so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk agierenden Ballverteiler zwei Pick-Sixes binnen 44 Spielsekunden.

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"Big Ben" lässt Zweifel durchklingen

Am Ende des grausamen Nachmittags gratulierte Roethlisberger seinem siegreichen "Jags"-Pendant Blake Bortles wie in der NFL üblich noch auf dem Rasen, ehe er mit hängendem Haupt vom Feld stapfte. In der anschließenden Presserunde erlebten die Journalisten einen augenscheinlich extrem angefassten Star.

"Vielleicht bin ich nicht mehr gut genug", gestand der fünfmalige Pro Bowler Zweifel an seinen eigenen Fähigkeiten ein. Erinnerungen an den Jahresbeginn wurden wach, als Roethlisberger nach dem Playoff-Aus im AFC Championship Game gegen die New England Patriots offen über sein Karriereende nachdachte.

Dass er dann doch in seine 14. Saison für die Steelers startete, überraschte nicht wirklich - auch wenn Head Coach Mike Tomlin den Journalisten nun vorwarf: "Ihr habt das damals rauf- und runterthematisiert."

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Zwei Negativwerte bei Pässen

Ob die aufgekommenen Diskussionen Roethlisberger doch mehr getroffen haben? Seine Werte in diesem Jahr belegen einen signifikanten Abwärtstrend: 6,5 Yards pro Pass sind weniger als in jedem anderen Jahr, seine aktuelle Passquote von 61,5 Prozent unterbot er nur 2006 und 2008 - im letzten Fall durfte er sich am Ende dennoch seinen zweiten Super-Bowl-Ring anstecken.

Was "Big Ben" am meisten wurmen dürfte: Das Verhältnis von Touchdowns zu Interceptions ist seit dem Desaster in Week 5 negativ - sechs zu sieben. Doch nur zwei Tage nach seinem kleinlauten Auftritt in den Katakomben des Steelers-Stadions präsentierte sich der Steelers-Star nun also äußerst angriffslustig.

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"Nicht geschockt oder beeindruckt"

"Wie jeder sehen kann, bin ich wegen vergangener Woche nicht wirklich geschockt, nervös oder beeindruckt", demonstrierte Roethlisberger den wiedergewonnenen Glauben an seine Stärken. Einem kritischen Reporter warf er entgegen: "Zwei Super Bowls, mehr als hundert Siege - ich spiele dieses Spiel länger als du es begleitest."

Ohnehin ignoriere er die Kritiken der Medien: "Jeder kann mich infrage stellen, aber ich tue das nicht. Es interessiert mich nicht, ob ihr Jungs mich kritisiert oder irgendwelche so genannten TV-Experten zitiert." Eine beeindruckende Vorstellung - mit klarem Hintergedanken. "Big Ben" weiß eben: Führt er sein Team zum Erfolg über die noch ungeschlagenen Chiefs, ist der 1,96-Meter-Mann wieder der Größte.

Schwarze Tage erlebten schon viele Quarterbacks. Selbst Legenden wie John Elway, Troy Aikman, Dan Marino und Terry Bradshaw warfen einst fünf Interceptions in einem Spiel - den beiden Letztgenannten unterlief dieses Missgeschick sogar zwei Mal. Davon spricht heute niemand mehr - alle gingen als Helden in die NFL-Geschichte ein. Im Sport kann eben alles so schnell gehen.

Marcus Giebel

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