Brian Billick: "Kicker sind keine Football-Spieler"
- Aktualisiert: 15.10.2015
- 19:04 Uhr
- ran.de
Der ehemalige Head Coach Brian Billick scheint seine eigenen Schlüsse aus den vielen Field-Goal-Fehlversuchen gezogen zu haben und überrascht mit einer gewagten Aussage.
München - Der vierte Spieltag vor einer Woche war einer der schlechtesten aller Zeiten - zumindest wenn man den Beruf eines Kickers in einem NFL-Team innehat. Ganze 14 Field Goals und vier Extrapunkte setzten die Spieler daneben.
Nach fünf Spieltagen sind die Zahlen beängstigend. Der Negativ-Trend bei den Kickern hinterlässt erste Spuren. Vor dem 5. Spieltag entließen die Tampa Bay Bucaneers und Pittsburgh Steelers die erfolglosen Kyle Brindza und Josh Scobee. Auch Kai Forbath von den Washington Redskins wurde durch Dustin Hopkins ersetzt.
Selbst der "unfehlbare" Adam "Automatic" Vinatieri von den Indianapolis Colts hat bereits zwei Fehlversuche auf dem Konto. Darunter einen aus einer Entfernung aus 20 bis 29 Yards.
"Kicker sind Menschen, aber keine Football-Spieler"
Sicherlich trägt die Regeländerung, den Extrapunkt auf die 33-Yard-Linie zu verlegen, dazu bei, dass die Kicker nicht mehr jeden Ball zwischen den Stangen versenken. Der ehemalige Head Coach der Baltimore Ravens Brian Billick hat jedoch eine ganz andere Theorie.
Billick arbeitet mittlerweile als Experte für das NFL Network. Während einer Diskussionsrunde gab er einen Kommentar von sich, der den meisten Kickern übel aufstoßen dürfte.
"Leute, Ihr wisst wie es ist. Kicker sind Teil des Teams, Ihr wollt ihnen Liebe geben. Aber man ist draußen im Traning-Camp und schwitzt und man schaut beim üben zu den Typen herüber und die machen was auch immer sie tun. Sie hängen nur ein bisschen rum und es läuft nach dem Motto: 'Kannst du bitte nur deinen Job machen?'", zog der Super-Bowl-Champ von 2000 über die Kicker her.
Billick rudert zurück
In einer späteren Gesprächsrunde stellte er jedoch klar, dass er dies keinesfalls schlecht gemeint habe: "Kicker sind auch Menschen, aber keine Football-Spieler. Ich habe versucht, sie wie Football-Spieler zu coachen, aber das funktioniert nicht. Es ist eine einzigartige Situation, wenn man bedenkt was sie tun sollen: Wenn sie einen Kick daneben schießen, könnte einen das Spiel kosten."
Auch der Umgang mit Kickern sei daher um einiges schwieriger. "Wenn ein anderer Spieler den Ball nicht fängt oder Ähnliches, dann muntern ihn die Jungs an der Seitenlinie auf. Bei einem Kicker passiert das nicht, weil man nicht weiß, wie man sich ihm nähern soll, weil er kein Football-Spieler ist," so Billick.
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Kicker rehabilitieren sich
Wie wichtig der Kicker für ein Football-Team ist, bewiesen die jeweiligen Spieler am vergangenen Spieltag. Fünf Field Goals entschieden während der Sonntagsspiele entweder das Spiel oder brachten es zumindest in die Overtime.
Bei den Extrapunkten wurden sogar 57 von 58 erfolgreich verwandelt.
Christian Leukel