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Super Bowl am Sonntag ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de

Cincinnati Bengals: Joe Burrow - Stil-Ikone mit Swag und eiskaltem Killerinstinkt

  • Aktualisiert: 10.02.2022
  • 22:13 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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Er ist die neue Stil-Ikone der Cincinnati Bengals, er ist eine coole Socke – und auf dem Platz ein "eiskalter Killer". Wie kommt es, dass ein 25 Jahre alter Quarterback in seiner zweiten Saison und vor dem Super Bowl (So., ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) so abgezockt ist?

München – Was ist das bitte für ein komischer Vogel?

Mit Verlaub, aber diese Frage kann man sich leicht stellen, wenn man Joe Burrow vor den Spielen auf dem Weg zum Stadion sieht. Der erste Blick mag dann etwas verwirren: Airpods im Ohr, eine extravagante Jacke, dazu eine Halskette mit Diamanten, Anhänger mit Initialen inklusive. Auch die auffällige Sonnenbrille darf natürlich nicht fehlen. 

Ja, die heutige Spielergeneration setzt auch modische Akzente, bei dem 25-Jährigen wirkt es aber manchmal so, als wäre er vom Catwalk aus den 1980er-Jahren direkt in Richtung NFL-Saison 2021 aufgebrochen.

Die Klunker beschrieb er zuletzt übrigens als "definitiv echt. Ich verdiene zu viel Geld, um gefälschte zu haben".

Oha.

Und eine rosa getönte Sonnenbrille, die ebenfalls wie ein Relikt aus den 80ern wirkte, trägt er, weil er denkt, "dass sie cool ist". Was die anderen denken, spielt keine Rolle.

Ist das jetzt noch Swag? Oder schon fake? Ist er ein cooler Style-Setter? Oder sind das eher alberne Auftritte?

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OBJ-Urteil: "Smooth und cool"

Beim Super-Bowl-Gegner Los Angeles Rams (der Super Bowl am Sonntag ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) gibt es einen Spieler, der den Burrow-Swag bewerten kann. Und von Odell Beckham Jr. gibt es für den Quarterback der Cincinnati Bengals dann so etwas wie einen Style-Swag-Ritterschlag.

"Wenn man 'cool' im Wörterbuch nachschlägt, sieht man ein Bild von ihm mit einer Cartier-Brille. Dieser Kerl ist smooth. Man kann gar nicht anders, als ihn zu mögen, er wird einer der ganz Großen werden, glaube ich. Daran glaube ich wirklich", sagte OBJ. Und fügte an: "Joe Burrow, ja, er ist definitiv cool, ganz sicher."

Cool, cooler, Burrow.

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Clips 08.02

Pornostar outet sich als Fan von Joe Burrow

Unerwartete Unterstützung für die Cincinnati Bengals beim Super Bowl!

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Es ist allerdings immer ein schmaler Grat, wenn man sich so gibt wie der Nummer-1-Pick von 2020. Der wichtige Punkt: Wo es bei anderen aufgesetzt und bemüht wirkt, kommt Burrows natürliche Art an. Denn es ist das Ergebnis einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Nach außen hin kann man den Leuten vielleicht eine Zeitlang etwas vorspielen. Die Mitspieler durchschauen dich hingegen sofort. Burrow hat bei den Bengals stattdessen das geschafft, was große Quarterbacks auszeichnet: Das Team vertraut ihm, weiß, dass er in jedem Moment für den Unterschied sorgen kann.

"Er hat Eis in den Adern", sagte Tight End C.J. Uzomah. "Er hat das größte Vertrauen. Wir haben ihn im Huddle, wir haben seine Präsenz, seinen Verstand und seine Fähigkeit, die Defense zu analysieren und ein Anführer zu sein. Er ist ein eiskalter Killer, der da draußen die Verteidigung analysiert."

"Joe Cool" ist daher ein Spitzname von ihm, "Joe Brr" ebenso, "Joe Shiesty" oder auch "Joey Franchise". Weil er, so Uzomah, "eine Organisation umkrempeln" kann. "Es ist ein Mannschaftsspiel, aber er ist ein wichtiger Teil davon, warum wir da sind, wo wir sind. Er ist der Mann."

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Tom Brady ist neidisch

Doch wie kommt es, dass der Mann, auf den sogar Legende Tom Brady ("Er hat Werkzeuge, die ich in seinem Alter nicht hatte. Ich liebe sein Spiel!") ein bisschen neidisch ist, in seiner zweiten NFL-Saison und nach einem Kreuzbandriss während der ersten vor Selbstvertrauen nur so strotzt?

Die Eltern kennen ihren Sohn nicht anders. "Er hat sich immer sehr darauf konzentriert, sich auf alles vorzubereiten, was er vorhat, sei es im Sport, in der Schule oder in einem anderen Bereich des Lebens, und ich glaube, das macht ihn selbstbewusst", sagte seine Mutter Robin bei Reuters. Papa Jimmy verrät, dass der Filius auch in anderen Sportarten so selbstbewusst war. Ist er heute noch. "In der NBA würde ich 12 bis 15 Punkte machen", ist sich Joe sicher. 

Was ihn geprägt hat, war die College-Zeit. Denn an der Ohio State kam er nicht zum Zug, wechselte nach drei Saisons 2018 zur LSU und hatte noch zwei Jahre, um etwas zu reißen. Perfektes Timing: Den Durchbruch schaffte er in seinem Senior-Jahr.

"An der Ohio State war ich selbstbewusst, aber vielleicht nicht so selbstbewusst, wie ich es in der Vergangenheit war und in der Zukunft sein würde", sagte er: "Ich habe nicht gespielt, und das sind die Momente, in denen man wirklich viel über sich selbst als Spieler und als Mensch lernt."

Auf den Punkt da sein

Was er lernte: Auf den Punkt da zu sein.

Das gelang ihm auf dem College, und das gelingt ihm jetzt auch in der NFL. In den entscheidenden Spielen im Titel-Jahr auf dem College und an den letzten beiden Spieltagen der NFL 2021 kommt er auf 444 Yards pro Spiel und insgesamt 27 Touchdowns. 

In den Playoffs fügte er in drei Spielen 842 Yards und vier Touchdowns hinzu – kombiniert mit seinem Selbstvertrauen, das die NFL in einem kurzen Clip festgehalten hat.

"Er ist für diese Bühne gemacht", sagt sein Trainer Zac Taylor. "Er hat um Staats-Meisterschaften und nationale Meisterschaften gespielt, und jetzt spielt er um den Super Bowl. Ich denke, das war schon immer seine Erwartung. Er ist davon nicht überrascht; er ist an diesen Gelegenheiten gewachsen."

Mindset ist das Stichwort. Der Kopf, die Einstellung.

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Tom Brady ein Vorbild

Während die Herausforderungen, die Spiele und Gegner größer werden, bleibt sein Ansatz der gleiche. Burrow: "Es fühlt sich alles gleich an, aber ich habe jetzt mehr Erfahrung in solchen Situationen, also bin ich wahrscheinlich noch ein bisschen ruhiger." Als Gast in Bradys Podcast "Let's go" verriet Burrow auch, welche Rolle der GOAT in seinem Mindset spielt. "Ich habe gesehen, wie du 2001 gegen die Bills einen bösen Hit eingesteckt hast. Du bist so schnell wieder aufgestanden, das hat mich inspiriert. Ich sagte mir: Ich will so sein wie du! Diese Szene ist mir noch heute ein Vorbild!", sagte Burrow.

Die faszinierende Mischung aus Selbstbewusstsein, Arroganz und seinen Fähigkeiten können nicht einmal seine Trainer richtig greifen. Offensive Coordinator Brian Callahan versucht es bei "The Athletic" so: "All das Selbstvertrauen und das Grinsen, er will dir deine verdammte Seele nehmen. Die Leute spüren das."

Seine Mitspieler folgen ihm deshalb blind, die Gegner bringt er zur Verzweiflung.

Es sei selten, was Burrow habe, sagte Taylor. "Es ist schwer zu beschreiben. Das ist der beste Weg, es zu beschreiben. Man muss es in seinem ganzen Ausmaß erleben, um es wirklich zu verstehen."

Die nächste Gelegenheit, das Phänomen Joe Burrow zu erleben, bietet der Super Bowl (am Sonntag ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de).

Auftritt als komischer Vogel inklusive.

Andreas Reiners

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