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Cleveland Browns: Warum Mayfield und Co. derzeit nur ein "Durchschnittsteam" sind

  • Aktualisiert: 21.10.2021
  • 23:43 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© Getty Images

Die Cleveland Browns können die hohen Erwartungen derzeit kaum erfüllen. Die Gründe dafür sind vielfältig, die Aussicht auf Besserung kaum vorhanden. Dabei rollt der Playoff-Zug bereits langsam davon.

Cleveland/München - Und so saß er da. Der Kopf gesenkt, die Miene wie versteinert. Man sah Kareem Hunt den Frust an. 

Anfang des vierten Viertels musste der Running Back der Cleveland Browns vom Platz gefahren werden. Die Wade machte Probleme. Große sogar. Belasten konnte er sein rechtes Bein nicht. 

Mittlerweile ist klar: Hunt wird rund vier bis sechs Wochen ausfallen und reißt damit eine weitere Lücke in die von Verletzungen geplagte Offensive der Browns. 

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Lange Liste an personellen Ausfällen

Auch Nick Chubb, ebenfalls mit Wadenproblemen, ist derzeit zum Zuschauen verdammt, gleiches gilt für die beiden Starting-O-Liner Jedrick Willis Jr. und Jack Conklin. Star-Receiver Jarvis Landry fehlt mit einer Knieverletzung ohnehin. 

Zuletzt kam nun auch der Ausfall von Quarterback Baker Mayfield hinzu. 

Ohne Frage: Die Verletzungsprobleme sind ein Grund, warum das Team um Head Coach Kevin Stefanski derzeit unter den Erwartungen spielt. Sie sind aber bei Weitem nicht der einzige und schon lange nicht der ausschlaggebende. Das offenbarte die bittere 14:37-Heimniederlage gegen die Arizona Cardinals, bei der nicht einmal eine spektakuläre Hail Mary reichte, auf gleich mehreren Ebenen. 

Geht es gegen vermeintliche Top-Teams, schwächelt Cleveland. Offensiv, aber vor allem defensiv. Siege gegen die Texans, Bears und Vikings stehen Niederlagen gegen die Chiefs, Chargers und Cardinals gegenüber. Mit einer Bilanz von 3-3 drohen die Baltimore Ravens (5-1) in der AFC North bereits zu enteilen, auch die Cincinnati Bengals (4-2) machen derzeit den besseren Eindruck. 

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Browns bringen ihr Potenzial nicht auf den Platz

"Wir spielen wie ein 3-3-Team", sagte Stefanski nach der Pleite gegen Arizona: "Wir sind durchschnittlich, mehr nicht." Ex-NFL-Spieler und "ESPN"-Experte Dan Orlovsky bezeichnet die Franchise als "die größte Enttäuschung der gesamten Liga" und meint: "Sie haben einen Kader, mit dem sie 6-0 stehen könnten. Stattdessen stehen sie 3-3." 

Doch wo liegen die Probleme? 

Bei den drei Pleiten ließ die Browns-Defense 117 (!) Punkte zu. 33 gegen die Chiefs, 47 gegen die Chargers und nun 37 gegen die Cardinals. Während die Verteidigung gegen den Lauf weitestgehend stabil blieb, hagelte es durch die Luft reihenweise Big Plays. 

Stefanski: "Die Lösung aller Probleme liegt sicher nicht nur in dieser einen Sache, aber wir wissen, dass wir dort besser werden müssen." 

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Viel Geld für die Defense - wo bleibt der Ertrag?

Insgesamt ließ Cleveland so bereits 14 Passing Touchdowns zu, nur die Indianapolis Colts und das Washington Football Team weisen noch schlechtere Bilanzen auf. 

Dabei investierten die Browns über die vergangenen Jahre eine Menge Draft-Kapital und Geld in die Defense. Die beiden Cornerbacks Denzel Ward und Greg Newsome II - beides Picks aus der ersten Draft-Runde. 

Star-Verteidiger Myles Garrett schätzt ein: "Es ist derzeit schwierig. Jeder spielt seine Rolle, im Training und über das ganze Jahr. Wir haben gezeigt, dass wir auch in der Defense große Spiele machen können, aber derzeit müssen wir uns finden. Wir verteidigen nicht so, wie wir sollten." 

Doch auch auf der anderen Seite des Balles hapert es. Im Top-Spiel gegen die Cardinals leistete sich Mayfield zwei frühe Fumbles, warf zudem eine Interception. Insgesamt kommt der 26-Jährige erst auf sechs Touchdown-Pässe in sechs Spielen. 

Zu viel Risiko bei ausgespielten vierten Versuchen

Nach seiner Verletzung soll es nun der 33-Jährige Case Keenum richten. 

Zuletzt lief das Running-Game zwar überdurchschnittlich gut, durch die Ausfälle von Chubb und Hunt müssen nun aber D'Ernest Johnson und Demetric Felton, zwei weitestgehend unerfahrene Backs, in die Bresche springen. 

Hinzu kommt: Gleich mehrfach gingen die Browns in diesem Jahr bereits ins Risiko und spielten einen vierten Versuch aus. 15. Mal - mehr als jedes andere Team in der Liga. 

Ausgezahlt hat sich dies aber nur selten. Gerade einmal sechs Versuche gelangen - gegen die Cardinals lag die Bilanz bei eins aus vier. Im ersten Viertel ließ Cleveland ein sicheres Field Goal liegen und scheiterte daraufhin bei 4th & 3. 

"Es gibt eine Reihe von Dingen, in denen wir uns verbessern müssen. Das werden wir angehen. Dafür bin ich verantwortlich", erklärt Stefanski. 

Viel Zeit bleibt dafür nicht. Bereits in der Nacht auf Freitag reisen die Browns zu den Denver Broncos. Die kurze Regenerationszeit dürfte auch der Verletztenliste nicht entgegenkommen. 

Timo Nicklaus

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