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Später Trade mit den Seahawks

Denver Broncos: So kämpfte der NFL-Champion um Wunschspieler Paxton Lynch

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:52 Uhr
  • ran.de
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© 2016 Getty Images, Wikipedia

John Elway hat sein Ziel erreicht. Mit Paxton Lynch schnappte sich der General Manager der Denver Broncos einen der begehrtesten Quarterbacks des Draft. Dabei spielen auch die Seattle Seahawks eine wichtige Rolle.

München - An seinem bislang größten Tag musste sich Paxton Lynch dann doch geschlagen geben. Die Tränen flossen beim 22-Jährigen, nachdem die Denver Broncos ihn an 26. Stelle gedraftet hatten und sein NFL-Traum wahr wurde.

Den Pick verkündete ein 16-jähriger Broncos-Fan, der jüngst eine Krebs-Erkrankung überstanden hat. Schon allein deshalb schlugen in diesem Moment die Herzen von Millionen Football-Liebhabern höher.

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Lynch: "Darauf wartest du dein ganzes Leben"

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Besonders aufgewühlt wirkte Lynch, der - mit einem Broncos-Cap ausgestattet - stammelte: "Es ist schwer zu beschreiben, wie großartig sich dieser Anruf anfühlt. Darauf wartest du dein ganzes Leben."

Er hatte den ersten Draft-Abend auf einer Bowling-Bahn in Deltona verbracht - denn es war alles andere als sicher, dass sich schon in der ersten Runde ein Klub für den gebürtigen Texaner entscheiden würde. Doch die Broncos setzten alle Hebel in Bewegung, um ihre größte Baustelle im Roster rasch zu schließen.

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Elway führt viele Telefonate

"Wir haben seit Mittag viele Telefonate geführt, um in der Draft-Reihenfolge nach vorne zu rutschen. Wir haben mit allen Klubs ab Position 17 gesprochen", verriet General Manager John Elway, der erstmals einen Offense-Spieler in Runde eins auswählte: "Er ist derjenige, den wir haben wollten."

Letztlich einigten sich die Broncos mit den Seattle Seahawks, tauschten die First-Round-Picks und gaben zudem ihren Zug für die dritte Runde ab. So stachen sie die Kansas City Chiefs und die Dallas Cowboys aus, die ebenfalls scharf auf Lynch gewesen sein sollen. Letztere hätten wohl in Runde zwei zugeschlagen.

Drei Quarterbacks bei den Broncos

Mit Lynch, Mark Sanchez und Trevor Siemian verfügt Head Coach Gary Kubiak nun über drei Optionen für die Spielmacher-Position. Das muss aber noch nicht das Ende vom Lied sein, wie Elway bestätigt: "Wir halten die Augen weiter nach anderen Quarterbacks offen."

Zugleich beendete der GM die Spekulationen um Colin Kaepernick von den San Francisco 49ers und Sam Bradford von den Philadelphia Eagles. Für beide soll Denver vor dem Draft geboten haben.

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Holt Denver Veteran McCown?

Die "Denver Post" spekuliert jedoch, dass ein Veteran wie der in zwei Monaten 37 Jahre alt werdende Josh McCown von den Cleveland Browns dem Roster des NFL-Champions mehr Tiefe bescheren könnte.

Wer bei den Broncos als Nachfolger von Peyton Manning die Starter-Rolle übernehmen wird, ist laut Kubiak völlig offen: "Ich erwarte, dass Paxton schnell Boden gutmacht."

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Kubiak lobt Lynchs Ruhe am Ball

Der Meister-Coach schwärmt besonders von der Übersicht und der Ruhe seines Zugangs: "Wir sind begeistert, wie dieser Kerl Spielzüge ausreizt. Er schickt die Gegner ins Leere. Es ist wirklich nicht einfach, jemandem beizubringen, in der Bewegung die Augen auf das Spielfeld gerichtet zu lassen."

Lynchs besondere Stärke neben seiner Übersicht, die bei 2,01 Meter Körpergröße nicht von ungefähr kommt: Er verfügt über einen echten Raketenarm und schnelle Beine, was den Broncos das unter dem fußfaulen Manning vernachlässigte Laufspiel wieder schmackhaft machen dürfte.

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Von Home Run zu Strike Out

Allerdings haben einige Experten auch eine große Schwäche bei Lynch erkannt - die Psyche. "Mit ihm kannst du einen Home Run gewählt haben, aber wegen seiner Mentalität auch ein Strike Out. Manchmal ist er etwas ausgeflippt", bemühte ein nicht genannter Fachmann im "Journal Sentinel" eine Baseball-Metapher.

Ein anderer NFL-Kenner urteilt: "Ich bin trotz seiner Fähigkeiten etwas besorgt. Er ist ein Riesenkerl mit starkem Arm. Aber psychisch ist er noch nicht soweit." Cameron Wolfe von der "Denver Post" sieht in Lynch das Potenzial eines Franchise Quarterback, der jedoch am meisten davon profitieren würde, in seiner ersten Saison als Backup von Sanchez zu agieren.

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Experte: Sanchez als Lynch-Lehrer

Lynch selbst fühlt sich nach drei College-Jahren in Memphis bereit für seine Karriere in der NFL: "Ich würde nicht sagen, dass ich bei null anfange. Aber natürlich muss jeder Quarterback, der vom College kommt, noch eine Menge lernen." Die Broncos sollen ihn ähnlich stark einschätzen wie Jared Goff, der Overall-Nummer-eins-Pick des Jahres.

Der Blick richtet sich in Denver nach einem stressigen ersten Draft-Tag nun also nach vorne. Ob Lynch irgendwann einmal in einem Atemzug mit seinem großen Fan Elway genannt wird? Der GM schnauft nach dem Coup von Chicago jedenfalls erst einmal durch: "Es war eine lange Nacht und es waren natürlich auch harte Monate."