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Super Bowl LV am Sonntag ab 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de

Der dankbare Philosoph Antonio Brown: Das etwas andere Pressegespräch

  • Aktualisiert: 03.02.2022
  • 17:30 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© Getty

Bei seinem ersten Auftritt vor der Presse in der Super Bowl-Woche dauert es, bis Antonio Brown in Fahrt kommt. Es ist ein skurriler Auftritt zwischen Beastmode und Sokrates.

München/Tampa Bay - Etwas schmallippig, nur kurze Antworten. Antonio Brown ist bei seinem ersten Medien-Auftritt der Hot Week zum Super Bowl LV (So., ab 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de) zu Beginn ungewöhnlich ruhig, ja geradezu zurückhaltend.

Manchmal erinnert er mit seinen Aussagen "Ich bin hier und bereite mich darauf vor, um mit meinem Team unsere Ziele zu erreichen" an die schon legendäre Pressekonferenz von Marshawn Lynch.

"I'm here, so I won't get fined" ("Ich bin nur hier, damit ich nicht bestraft werde") - gerade, dass er den legendären Satz des einstigen Running Backs der Seattle Seahawks nicht auspackt.

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Lange Pausen mit peinlicher Stille

Wenn er dann ein Lächeln mit seinen strahlend weißen Zähnen aufsetzt, ist man sich nicht ganz sicher, ob er einen ernst nimmt. Dadurch entstehen Längen zwischen den Fragen, teilweise eine peinliche Stille.

Aber dann ist da auch der Antonio Brown, der über seine Beziehung mit Tom Brady spricht, wie er ihm geholfen hat, ihn geschärft habe, sich besser auf Ziele zu fokussieren.

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Antonio Brown - der Dr. Jekyll und Mr. Hyde der NFL

Gefühlt spiegelt dieses ambivalente Verhalten seine gesamte Karriere wider. Dieses Dr. Jekyll- und Mr. Hyde-Verhalten des genialen Wide Receivers und der teils schwer verständliche Person Antonio Brown.

Er driftet dann teils ins Philosophische ab, spricht über seine Einstellung zum Leben.

"Das hier ist eine Reise für jeden Spieler, ob im Leben oder der Karriere, es gibt Auf und Abs, Widrigkeiten, aber du musst Durchhaltevermögen beweisen, diszipliniert sein und darfst nicht aufgeben", sagt er dann

Und er führt weiter aus: "Folge den drei Punkten, lege dir einen Plan zurecht, Ziele, hab die richtigen Leute an deiner Seite, die dich unterstützen, dann ist alles möglich. Schaut mich an, wo ich jetzt bin."

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Dankbar - das meist genutzte Wort

Allerdings meidet er immer wieder über die Verfehlungen früherer Tage zu sprechen, er wischt sie beiseite, spricht lieber über seine Bindung zu den Teamkollegen - vor allem Brady.

"Tom hat mir geholfen, als Mensch zu wachsen. Mental und emotional. Er hat mich hier hergebracht. Er hat mir gezeigt, einen Plan für meine Ziele zu haben und mich davon nicht abbringen zu lassen", führt er aus.

Es sei Tom sehr dankbar dafür. Dankbar. Es ist wohl das meistgenutzte Wort in seinen Antworten.

Auch, dass er in Tampa Bay ein neues Zuhause gefunden, eine neue Chance erhalten hat. "Ich musste es nur mir beweisen, ich bin immer noch ein herausragender Football-Spieler, ich liebe diesen Sport, liebe es gegen Gegner anzutreten. Ich habe nie aufgegeben, habe immer an meinen Zielen und meinen Vorstellungen festgehalten. Jetzt bin ich hier und dafür bin ich dankbar."

Dankbar hierfür, dankbar dafür, dankbar für alles und jenes. Passend zu seiner Reise, die ihn wieder in den Super Bowl gebracht hat, den er bereits in seiner ersten NFL-Saison 2010 mit den Pittsburgh Steelers erreicht hatte.

AB lächelt Fragen weg

Passt ihm eine Frage nicht, lächelt er sie weg, gibt kurze Antworten, allzu private Sachen lässt er auch nicht zu, nicht mal die Frage, ob er denn Tom Bradys Avocado-Eis probieren musste. "Das ist ein Geheimnis", sagt er dann und zeigt seine strahlend weißen Zähne.

Auch Fragen, die seine Reise betreffen, wie diese: Was ihn denn von dem jungen Antonio Brown unterscheide, der mit den Steelers den Super Bowl erreicht habe, von dem 32 Jahre alten Antonio Brown, der jetzt mit den Buccaneers im Super Bowl stehe?

"Jetzt bin ich 32." Punkt. Aus. Nichts weiter.

Rainer Nachtwey

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