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Derek Carr von den Las Vegas Raiders: Im Rampenlicht dem Druck standgehalten
- Aktualisiert: 14.09.2021
- 18:06 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Beim dramatischen 33:27-Overtime-Sieg gegen die Baltimore Ravens stach bei den Las Vegas Raiders vor allem ein Mann heraus: Quarterback Derek Carr. Obwohl er statistisch zu den Besseren gehört, konnte er in der Vergangenheit in entscheidenden Momenten nie wirklich liefern. Das änderte sich in Woche eins.
München/Las Vegas - Es ist etwas Besonderes, wenn man in der NFL zur Prime Time antritt. Die ganze Nation schaut zu, meistens ist es ein hoch einzuschätzender Gegner und die Spiele sind in der Regel besonders unterhaltsam.
Und vor allem: Die besten Spieler zeigen, warum sie die besten Spieler sind. Im Eröffnungsspiel der Saison zum Beispiel lieferten sich mit Tom Brady und Dak Prescott zwei hervorragende Quarterbacks einen offenen und sehenswerten Schlagabtausch, den Brady und die Tampa Bay Buccaneers 31:29 für sich entschieden. Im Monday Night Game waren es mit Derek Carr und Lamar Jackson auch zwei sehr gute Spielmacher, die für einen frühen Anwärter für das Spiel des Jahres sorgten.
Doch nur Jackson wird von beiden als Top-Quarterback gesehen. Warum eigentlich?
Die Statistiken stimmten beinahe immer
Würde man 100 NFL-Fans fragen, wer ihrer Meinung nach die zehn besten Quarterbacks der Liga sind, so würden die wenigsten von ihnen den Namen Derek Carr nennen. Doch die Zahlen gäben das absolut her.
In der Saison 2020 warf Carr für 4.103 Yards Raumgewinn (Karriere-Höchstwert), brachte 67 Prozent seiner Pässe an und hatte ein Passer-Rating von 101,4. Zur Erinnerung: Die Schwelle von 100 über eine gesamte Saison zu halten ist unglaublich schwer und zeugt von hoher Qualität. In allen relevanten Werten war er übrigens schlechtestens Elfter.
Auch 2019 und 2018 brachte Carr es auf über 4.000 Yards sowie mehr als zwei Drittel angekommener Pässe. Dabei hatte Carr nie wirklich einen Nummer-1-Receiver. Nicht umsonst ist die zuverlässigste Anspielstation des Spielmachers Tight End Darren Waller.
Endlich auch unter Druck erfolgreich
Gegen die Ravens zeigte der Quarterback der Raiders jedoch eine Fähigkeit, die ihm oft abging: Er lieferte auch unter größtem Druck. Das unterscheidet sehr gute von echten Top-Quarterbacks.
Ein Beispiel: Als im Eröffnungsspiel die Dallas Cowboys mit 29:28 in Führung gingen und Tom Brady noch knapp anderthalb Minuten auf der Uhr hatte, war eigentlich allen klar, dass die Tampa Bay Buccaneers das Spiel gewinnen werden.
Diese Situationen sind wie gemacht für Brady, es ist eine seiner größten Stärken. Und eben keine von Carr, obwohl bei ihm immerhin auch schon 22 Game Winning Drives zu Buche stehen.
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Cover Zero Blitzes der Ravens lassen Carr kalt
Im Spiel gegen die Ravens stand Carr unter unglaublichem Druck. Nicht nur sah das ganze Land zu, auch die begeisterten Raiders-Fans im neuen Allegiant Stadium erwarteten den Sieg von ihm.
Er schaffte es nicht nur, das Spiel auszugleichen und in die Overtime zu schicken, er stand dort an der Endzone und nur wegen eines Fehlers seines Receivers Willie Snead, der den Pass durch die Hände rutschen ließ, wurde der Pass abgefangen.
Nachdem die Raiders den Ball zurückbekamen, sorgte ein Fehler von Jon Gruden und dem Coaching-Team für eine 2nd und 14-Situation. Die Ravens zeigten einen sogenannten "Cover Zero All out Blitz" an und brachten mehr Rusher, als die Offensive Line hätte blocken können. Carr jedoch erkannte das und warf einen Touchdown-Pass über 31 Yards, um das Spiel zu beenden.
Nahezu jeder im Stadion wusste, dass dieser Sieg dem 30-Jährigen zu verdanken war. Carr zeigte, dass er dem größtmöglichen Druck standhalten kann. Und obwohl er das Personal nicht hat wie andere Quarterbacks, gehört er zu den besten dieser Liga.
Sein Saisonauftakt zeigte, warum das so ist. Nicht nur statistisch.
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