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Houston Texans at New England Patriots

Dion Lewis - kleiner Mann ganz groß

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:03 Uhr
  • ran.de
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© 2017 Getty Images
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Dion Lewis führt die New England Patriots zum Sieg gegen die Houston Texans. Allerdings ärgert sich der Running Back über ein Fumble. Tom Brady und Belichick fordern eine Steigerung von den Patriots.

Foxborough - Der Mann des Spiels war kaum zu erkennen.

Dion Lewis stand nach dem 34:16-Heimsieg der New England Patriots im Playoff-Spiel gegen die Houston Texans am Samstag in der Umkleide-Kabine. Hinter ihm war sein Spind, vor sich hatte der Runningback eine rund fünf Meter dicke, menschliche Wand aus Reportern. Und irgendwie schien er sich in dieser Enge nicht so ganz wohl zu fühlen.

Vielleicht war es Lewis auch einfach nicht gewohnt, so im Mittelpunkt zu stehen. Wie denn auch? Schließlich hatte er noch nie zuvor ein Playoff-Spiel absolviert. Und wer konnte schon erahnen, dass der 26-Jährige gleich bei seiner Premiere Historisches leisten wird?

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DionLewis
News

Texans können Patriots und Lewis nicht stoppen

Die New England Patriots können sich gegen eine starke Texans-Defense durchsetzen und stehen im AFC Championship Game. Vor allem Running Back Dion Lewis wusste zu überzeugen.

  • 22.02.2018
  • 15:03 Uhr

Lewis sorgt für die Highlights

In einem Spiel, in dem die klaren Außenseiter aus Houston bis zur Pause (13:17-Rückstand) erstaunlich gut mithielten und bei den Patriots lange Zeit nicht viel klappte, sorgte Dion John Lewis für die Highlights. Was dem kleinen, 1,73 Meter-Mann gelang, hatte zuvor noch niemand in der Liga geschafft. Lewis erzielte drei Touchdowns. Alle drei auf unterschiedliche Weise. 

In der sechsten Minute warf ihm Tom Brady an der 13 Yard-Linie der Texans den Ball zu. Lewis fing mühelos, lief an zwei Gegnern vorbei in die Endzone und sorgte für die 6:0-Führung. Nach einem verwandelten Field Goal der Gäste schnappte er dann beim anschließenden Kickoff das Football-Ei tief in der eigenen Hälfte.

Vor sich hatte Lewis beinahe das gesamte Feld und elf Texaner, die nur eines im Sinn hatten - ihn so schnell wie möglich zu Boden zu reißen. Doch Lewis sprintete, schlug Haken, wich allen heranstürzenden Kontrahenten geschickt aus und stoppte erst, als er nach 98 Yards Houstons Endzone erreicht hatte.

Ein solcher Kickoff Return-Touchdown war den Patriots die gesamte Saison noch nicht gelungen. "Das war ein großartiger Lauf, aber meine Mitspieler haben auch gut geblockt", meinte Lewis.

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Kreuzbandriss in der letzten Saison

Im November 2015 hatte er sich das Kreuzband gerissen, musste sich zu Saisonbeginn einem zweiten Eingriff am Knie unterziehen. Erst vor zwei Monaten gab er sein Comeback. Seitdem Lewis wieder dabei ist, können die Patriots den Ausfall von Tight End-Superstar Rob Gronkowksi ein wenig leichter verkraften. Denn New Englands Laufspiel hat an Qualität gewonnen.

Das wurde in der 48. Minute deutlich. Lewis trug den Ball von der gegnerischen sechs Yards-Linie bis ein Yard vor die Endzone. Dann steckte ihm Brady erneut das Leder zu - der Rest war Formsache und Lewis nach einem receiving sowie einem Kickoff Return-Touchdown auch noch ein rushing Touchdown gelungen.

Und so endete seine Playoff-Premiere mit einem Eintrag im dicken Buch der NFL-Rekorde. Das sei ja ganz toll, betonte Lewis. Als er jedoch seine Leistung reflektierte, sprach er kaum über die Touchdowns, sondern ärgerte sich viel mehr über seinen Fumble im zweiten Viertel. Houston kam durch den Fauxpass in Ballbesitz und verkürzte auf 13:14. Er habe sein Team mit dem Ballverlust in Gefahr gebracht, sei deshalb enttäuscht, so Lewis. Seine Erkenntnis des Abends: "Ich habe noch einige Arbeit vor mir."

Patriots tun sich schwer 

Dies trifft auf das gesamte Patriots-Team zu. Der viermalige Meister war bei den Wettanbietern im Vorfeld dieses Playoff-Spiels so klar favorisiert, wie seit 18 Jahren kein Team mehr. Obwohl New England diese Rolle bei einem Heimspiel im Januar bestens vertraut ist, taten sich die Gastgeber diesmal schwer damit.

Houston spielte in der Abwehr stark, bereitete vor allem Tom Brady immer wieder Probleme. Der Quarterback warf so viele Interceptions (2) wie in den vergangenen zwölf Spielen zusammen. Von seinen 38 Würfen kamen nur 18 an. Die 47,3 Prozent Passquote waren der schlechteste Wert seiner Playoff-Karriere.

"Wir hatten unsere Gelegenheiten, konnten sie aber nicht nutzen. Und wenn du das nicht machst, wirst du ein gutes Team wie die Patriots nicht besiegen", ärgerte sich Brock Osweiler. Der Texans-Spielmacher war der Hauptgrund dafür, dass niemand - nicht einmal in Houston - den Gästen eine Überraschung zutraute. Dennoch lagen sie zu Beginn des Schlussviertels nur 16:24 zurück. "Wir waren drin im Spiel, konnten es aber nicht drehen", resümierte Trainer Bill O'Brien. Ausgerechnet Osweiler bestätigte in dieser wichtigen Phase seine Kritiker, warf innerhalb von zehn Minuten seine Interceptions Nummer zwei und drei der Partie.

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Patriots mit beeindruckender Serie  

Für Houston endete somit eine Saison, in der mit der Divisional Playoff-Runde das maximal Machbare erreicht wurde. New England hingegen spielt zum sechsten Mal nacheinander im AFC Championship-Match. So konstant war noch kein Team in der NFL-Geschichte. Am Sonntag kommen Kansas City oder Pittsburgh nach Foxborough. Und egal, wie der Gegner heißt, man müsse sich gewaltig steigern, hoben Brady und Bill Belichick hervor - ansonsten werde die nächste Partie die letzte der Saison sein.

Die Trainer-Quarterback-Kombination steht bereits zum elften Mal auf der Vorstufe zum Super Bowl. Doch beide hätten nicht zusammen sechs Mal das Endspiel erreicht und vier Finals gewonnen, wenn sie sich mit solchen Momentaufnahmen begnügen würden. Ihn interessiere nur das jetzige Team, nur diese Saison, grummelte Belichick in seiner bekannt kauzigen Manier. Und Brady fand viel zu viele Kritikpunkte, als dass er sich über seinen 23. Playoff-Sieg – noch so ein NFL-Rekord – freuen konnte.

Dion Lewis hingegen genoss den Moment und seinen ersten Triumph in der Ko-Runde. Es sei ein großartiges Gefühl das AFC Championship-Match erreicht zu haben, betonte er. Jeder wisse, so Lewis, dass im Sport nichts garantiert sei. Und deshalb sei eben ein Sieg in den Playoffs immer wertvoll. Abschließend beantwortete er noch einige Fragen via Facebook Livechat und dann bat Lewis die Menge um ihn herum um Entschuldigung. Er müsse jetzt nach Hause. Sprachs und bahnte sich seinen Weg so elegant durch die Medien-Meute wie zuvor auf dem Spielfeld durch die Texans-Abwehr.

Heiko Oldörp 

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