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Wild Card Game gegen Detroit Lions

Fehlentscheidungen: Seahawks einmal mehr im Glück

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:00 Uhr
  • ran.de
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© 2017 Getty Images

Beim Wild Card Game gegen Detroit treffen die Schiedsrichter gleich mehrere Entscheidungen zu Gunsten Seattles. Das passiert nicht zum ersten Mal bei Heimspielen der Seahawks.

Seattle - Es ist schon wieder passiert.

Beim Wild Card Game in Seattle gegen die Detroit Lions (24:6) in der Nacht von Samstag auf Sonntag entschieden die Schiedsrichter mehrfach zu Gunsten der Seahawks.

Die krasseste Fehlentscheidung unterlief den Referees bei Paul Richardsons spektakulärem Touchdown. Der Receiver griff Gegenspieler Tavon Wilson ins Gesichtsgitter, so dass dessen Helm verrutschte und der Verteidiger den Ball nicht sehen konnte.

Die Schiedsrichter hätten auf Facemask entscheiden und den Touchdown annullieren müssen, was aber nicht geschah. Lions-Coach Jim Caldwell erzählte US-Reportern, dass die Schiedsrichter ihren Fehler ihm gegenüber eingeräumt hätten.

Caldwell sagte später zwar, dass sein Team nicht wegen dieser Fehlentscheidung verloren habe. Dennoch hatte die Aktion großen Einfluss auf das Spiel. Richardson sorgte für die ersten Punkte der Partie, die Seahawks schafften den Touchdown im vierten Versuch und hätten ansonsten den Drive ohne Punkte beenden müssen.

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"Die Schiedsrichter waren schrecklich"

Und es war nicht die einzige Fehlentscheidung zugunsten der Seahawks. Mehrfach behinderten Seahawks-Verteidiger die Lions-Receiver, ohne dass Holding oder Pass-Interference geahndet wurde. "Fast jede Fifty-Fifty-Situation wurde für Seattle entschieden", fasste ran-Kommentator Uwe Morawe zusammen.

"Die Schiedsrichter waren schrecklich", urteilte Lions-Cornerback Darius Slay. Das Wild Card Game reiht sich in eine ganze Serie von Spielen ein, in denen die Schiedsrichter Entscheidungen zu Gunsten der Seahawks trafen. Alle diese Spiele fanden im heimischen CenturyLink Stadium statt, wo die lautstarken Fans der Seahawks für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen.

"Um ehrlich zu sein, haben wir damit schon gerechnet", sagte Lions-Receiver Anquan Boldin: "Da waren einige Entscheidungen, wo man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Ich bin mir sicher, ihr wisst alle, wovon ich rede. Aber es ist nun mal, wie es ist. Wenn man an einen Ort wie diesen kommt, muss man gegen mehr als nur das Team spielen."

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Nun kann man sich die berechtigte Frage stellen, ob es in der NFL einen ähnlichen Bonus für die Seahawks gibt. Ob die einschüchternde Atmosphäre in Seattle die Schiedsrichter vielleicht beeinflusst.

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Sherman erwischt Carpenters Knie

Anfang November waren in einem umkämpften Monday Night Game gegen die Buffalo Bills noch drei Sekunden vor der Halbzeit in Seattle zu spielen, als die Bills versuchten, aus 53 Yards ein Field Goal zu erzielen. Richard Sherman stürmte deutlich zu früh los und verpasste Bills-Kicker Dan Carpenter einen heftigen Hit im Bereich des Knies.

Anstatt die unnötige Härte gegen den Kicker zu bestrafen, entschieden die Schiedsrichter aber nur auf "Offside" wegen Shermans Frühstart.

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Carpenters drei Versuche: Foul, drin, vorbei

Für die Bills hatte dies heftige Folgen. Betreuer liefen auf das Feld zu Carpenter, der sich mit schmerzendem Knie auf dem Boden rollte. Deshalb musste der Kicker das Feld verlassen und die Bills den Ball "spiken", um Carpenter wieder ins Spiel zu bringen.

Einige Buffalo-Spieler machten sich zu diesem Zeitpunkt in der allgemeinen Verwirrung sogar schon auf den Weg in die Kabine, doch die Bills bekamen eine weitere Chance auf ein Field Goal. Diesmal aus 48 Yards, da die Seahawks eine Fünf-Yards-Strafe wegen Shermans Frühstart bekamen. Hätten die Schiedsrichter korrekt auf "Roughing the Kicker" entschieden, hätte Carpenter sogar von der 38-Yards-Linie schießen dürfen.

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Blandino räumt Fehler ein

Carpenter verwandelte zwar das Field Goal, aber es zählte nicht. Die Schiedsrichter entschieden diesmal auf Spielverzögerung gegen die Bills, obwohl während die Uhr runtertickte einer der Unparteiischen noch über dem Ball stand. Die Schiedsrichter versäumten es auch, die Uhr auf 25 Sekunden zurückzustellen. Die 5-Yards-Strafe für die Spielverzögerung sorgte schließlich dafür, dass die Carpenter erneut aus 53 Yards schießen musste. Diesmal ging der Versuch daneben - die Bills mussten am Ende des Spiels auf einen Touchdown gehen, anstatt unter Umständen mit einem Field Goal die Verlängerung zu erzwingen.

Der für die Schiedsrichter zuständige NFL-Vize-Präsident Dean Blandino räumte die Fehler später ein.

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Die Seahawks hatten schon häufiger Glück

Mitte Oktober wurde eine klare Pass-Interference von Sherman gegen Atlantas Star-Receiver Julio Jones nicht geahndet. Der Ballbesitz wechselte, die Chance der Falcons auf den Sieg war dahin.

Im Jahr 2012 wurde bei einem Hail-Mary-Pass von Russell Wilson auf Golden Tate ebenfalls zu Gunsten der Seahawks entschieden, obwohl Tate einen Verteidiger der Green Bay Packers mit beiden Händen weg geschoben hatte. Die Fehlentscheidung ist als "Fail Mary" in die NFL-Geschichte eingegangen.

Gegen die Detroit Lions beförderte Linebacker K.J. Wright 2015 einen freien Ball, den Kam Chancellor Calvin Johnson aus den Armen geschlagen hatte, in der Endzone ins Aus. Ein klarer Regelverstoß, den die Schiedsrichter nicht ahndeten. Anstatt Ballbesitz für die Lions ein Yard vor der Endzone gab es einen Touchback, der den Seahawks den Sieg sicherte. An diese Fehlentscheidung erinnert man sich als das "Batgate".

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Gibt es den Seahawks-Bonus wirklich?

Natürlich wurden in den letzten Jahren auch die Seahawks in einzelnen Spielen benachteiligt, natürlich wurde in der überwiegenden Mehrheit der Spiele von den Schiedsrichtern absolut korrekt entschieden. Und doch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass das die Atmosphäre in Seattle einen Einfluss auf die Referees zu haben scheint.

Gibt es also tatsächlich den Bayern-Bonus bei den Seahawks?

Im vergangenen Jahr wiesen Wissenschaftler nach, dass der FC Bayern von den Schiedsrichtern in der Bundesliga bei Elfmetern tatsächlich bevorteilt wird. 

Vielleicht sollten sich diese Wissenschaftler als nächstes dem Team von Pete Carroll widmen.

Christian Stüwe

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