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Hamlin-Drama: Laut Bericht drängten Bills und Bengals die NFL zum Spielabbruch

  • Aktualisiert: 13.01.2023
  • 09:58 Uhr
  • ran.de
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© imago

Nach seinem Herzstillstand bangte die ganze Football-Welt um Damar Hamlin. Während der Safety um sein Leben kämpfte, wurde einem Bericht zufolge vonseiten der NFL auch über eine Spielfortsetzung diskutiert. Doch da spielten die Buffalo Bills und die Cincinnati Bengals demnach nicht mit.

An ein normales NFL-Spiel war nicht mehr zu denken, nachdem Damar Hamlin auf dem Rasen einen Herzstillstand erlitten hatte und fortan um sein Leben kämpfte. Ja, es war in diesen Minuten und Stunden vor gut einer Woche an überhaupt nichts anderes zu denken als an den Zustand des jungen Safetys der Buffalo Bills, der sich zum Glück mittlerweile erheblich gebessert hat.

Weder für die Teamkollegen des 24-Jährigen. Noch für die Cincinnati Bengals, den Gastgeber an diesem verhängnisvollen Montagabend. Oder für die Fans im Paycor Stadium oder auf dem heimischen Sofa.

Und auch nicht für die NFL, die mit der dramatischen Situation offenbar überfordert war. Darauf lässt jedenfalls ein "ESPN"-Bericht schließen, demzufolge die beiden Klubs die Liga zum Abbruch der zunächst nur unterbrochenen Partie treiben mussten.

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Hamlin-Zusammenbruch: Bills und Bengals wollten auf keinen Fall weiterspielen

Im Innenbereich des Stadions sei es zu chaotischen Szenen gekommen. Dort hätten die beiden Head Coaches Sean McDermott und Zac Taylor, Referee Shawn Smith sowie einige Team-Offizielle und -Mitarbeiter mit Dawn Aponte, als NFL Chief Football Administrator vor Ort, zusammengestanden. Abwechselnd hätten sie über das Telefon Apontes mit den NFL-Offiziellen in der Zentrale gesprochen.

Die Liga habe sich zu diesem Zeitpunkt, eine Stunde nach Hamlins Zusammenbruch, noch zu keiner endgültigen Entscheidung durchringen können. Für die Bills und Bengals sei hingegen bereits klar gewesen, dass sie an diesem Abend keine Sekunde weiterspielen würden.

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Lob für NFL-Offizielle vor Ort: "Sie hat es ausgehalten"

"Der Herr selbst hätte herunterkommen können und wir hätten nicht weitergespielt", soll ein hochrangiger Offizieller eines der beiden Teams "ESPN" gesagt haben. Zugleich nahm die nicht näher benannte Person Aponte in Schutz: "Sie wurde unter Druck gesetzt. Sie hat nicht die konsequente und direkte Botschaft erhalten, die sie verdient gehabt hätte."

Die Quelle aus einem der Teams lobte die Anwältin, die unter anderem den reibungslosen Ablauf der Spiele gewährleistet: "Was ihr auch immer für ein verrückter Blödsinn zugetragen wurde – sie hat es ausgehalten. Sie hat es stark ausgehalten."

Hamlin-Drama: "Bills und Bengals haben das Spiel abgesagt"

Kritik setzte es dagegen an der Kommandozentrale der NFL, in der Executive Vice President of Football Operations Troy Vincent das Sagen hatte. Denn dort sei dem Team-Offiziellen zufolge eine Stunde lang die Möglichkeit offengehalten worden, das Spiel nach der Unterbrechung fortzusetzen.

Die Entscheidung zum Abbruch sei also nicht von oben gefällt worden, sondern von unten. "Nicht de Liga hat das Spiel abgesagt. Die Bills und die Bengals haben das Spiel abgesagt", betont die "ESPN"-Quelle.

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Kritik an NFL-Vorgehen: "Verwirrend und unsinnig"

Und weiter: "Nachdem der Krankenwagen das Feld verlassen hatte, war jedem klar, dass wir nicht mehr spielen können." Doch Aponte habe pausenlos mit den NFL-Führungskräften in New York sowie den Coaches und den Offiziellen vor Ort gesprochen. "Für das ganze Chaos hat die Kommandozentrale gesorgt", schimpft der zitierte Team-Offizielle.

Laut "ESPN" hätten sogar zwei mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet, es habe die Idee gegeben, die Bills in Cincinnati übernachten zu lassen. "Für uns hat sich das eher verwirrend und unsinnig angefühlt, als dass wir Druck gespürt hätten", wird der Team-Offizielle zitiert: "Für uns gab es da nichts zu diskutieren. Wir wären auch gegangen, wenn sie uns gesagt hätten: 'Falls ihr jetzt geht, gebt ihr das Spiel auf.'"

"ESPN" contra NFL: Gab es den Plan zur Spielfortsetzung oder nicht?

Auf Nachfrage des US-Senders sagte ein NFL-Sprecher, die Liga gebe keinen weiteren Kommentar zum Thema ab. Offiziell hatte es geheißen, es sei niemals Teil der Überlegungen gewesen, die Partie an jenem Abend fortzusetzen.

Interessanterweise hatte "ESPN" in seiner Sendung "Monday Night Football" sogar die Meldung verbreitet, die Teams würden das Spiel nach einem fünfminütigen Warmup wieder aufnehmen. Dem Artikel zufolge sei dem Sender von mehreren Quellen aus erster Hand berichtet worden, dass ein Regel-Experte aus der NFL-Kommandozentrale den entsprechenden Plan einem in der "ESPN"-Übertragungskabine arbeitenden Schiedsrichterexperten übermittelt hatte.

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Nur Commissioner Goodell kann Partie wegen besonderer Umstände absagen

Vincent hatte später mehrmals dementiert, dass sich die Liga für eine Spielfortsetzung ausgesprochen hätte. Den NFL-Regularien zufolge kann jedoch nur Commissioner Roger Goodell ein Spiel wegen besonderer Umstände absagen. Dies will der Liga-Boss nach Gesprächen mit den Teams und der Spielergewerkschaft NFLPA auch getan haben, wie er am Tag darauf verkündete.

Offiziell wurde der Spielabbruch erst 66 Minuten nach Hamlins Herzsillstand. Mittlerweile ist auch klar, dass die Partie nicht nachgeholt wird. Zum Zeitpunkt des Vorfalls hatte es 7:3 für die Bengals gestanden.