Jakob Johnson zurück im Practice Squad der Las Vegas Raiders: Wie es für den deutschen Fullback weitergeht
Aktualisiert: 24.11.2023
11:43 Uhr
Max Bruns
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Jakob Johnson ist zurück bei den Las Vegas Raiders - allerdings vorerst nur im Practice Squad. Wie es dazu kam, was das bedeutet und wie es nun weitergeht, beantwortet ran.
"Es ist der falsche Moment, um verbittert zu sein. Die NFL ist eben ein Business", sagte Jakob Johnson nach seiner Entlassung bei den Las Vegas Raiders infolge einer Concussion.
Ob der 28-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits geahnt hat, dass ihn die Raiders wenige Tage nach der Entlassung bereits wieder zurückholen würden, ist unklar.
Jedenfalls ist Johnson mittlerweile wieder zurück in Las Vegas, das bestätigte der Stuttgarter auf Social Media selbst.
"Ich habe beim Practice Squad der Raiders unterschrieben", gab Johnson auf der Plattform X - ehemals Twitter - bekannt und fügte noch einen Emoji eines Maschinen-Arms hinzu.
Was das für den deutschen NFL-Star genau bedeutet, wie es weiter gehen könnte und warum es überhaupt zur Entlassung kam, beantwortet ran.
Jakob Johnson: Ist der Fullback wieder bei den Las Vegas Raiders unter Vertrag?
Ja, Jakob Johnson steht vier Tage nach seiner Entlassung wieder bei den Las Vegas Raiders unter Vertrag. Allerdings vorerst nur im Practice Squad und nicht wie zuvor im aktiven Roster der Raiders.
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Jakob Johnson im Practice Squad: Was bedeutet das?
Dass Jakob Johnson im Practice Squad bei den Raiders steht, bedeutet zum einen, dass er wieder an den Trainingseinheiten des gesamten Teams teilnimmt. Er trainiert also unter besten Bedingungen.
Zum anderen bedeutet es aber auch, dass er und die (bis zu 15) anderen Spieler im Practice Squad derzeit nicht spielberechtigt sind.
Für weitere Einsätze müsste Johnson wieder in den aktiven Kader berufen oder von einem anderen Team unter Vertrag und in den aktiven Kader genommen werden.
Aber: Dadurch, dass Johnson wieder im Teamtraining ist, kann er auf sich aufmerksam machen und sich wieder in den aktiven Kader spielen.
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Jakob Johnson: Warum die Rolle rückwärts bei den Raiders?
Fakt ist: Die Rückkehr (ins Practice Squad) spricht schon einmal dafür, dass die Raiders womöglich doch wieder auf Johnson zurückgreifen möchten.
Schon kurz nach der Entlassung machte Head Coach Antonio Pierce bei einer Pressekonferenz die Tür für eine Rückkehr schon wieder auf: "Jakob ist sehr wichtig für unser Team, mit seiner Energie, seinem Tempo und allem, was er für uns getan hat. Ihr wisst, wie die Liga funktioniert, die Dinge ändern sich täglich, und Du musst harte Personalentscheidungen treffen. Hoffentlich ergibt sich schon in naher Zukunft eine Möglichkeit, ihn zurückzubekommen."
Bei der 13:20-Niederlage gegen die Miami Dolphins am vergangenen Wochenende hätten die Raiders mehrfach einen guten Vorblocker für die Running Backs gebrauchen können.
Gerade bei dritten Versuchen mit wenig benötigten Yards hat ein Vorblocker für Running Back Josh Jacobs gefehlt, damit dieser das nächste First Down erzielen kann.
Jakob Johnson: Wie hoch ist die Chance, wieder im Active Roster zu landen?
Neben seinen Leistungen im Training hängt das von zwei großen Faktoren ab:
Zum einen ist entscheidend, ob der Coaching Staff um Interims-Head-Coach Antonio Pierce und Interims-Offensive-Coordinator Bo Hardegree doch wieder vermehrt die Fähigkeiten eines Fullbacks oder Johnson bei den Special Teams benötigen.
Zum anderen kann natürlich jederzeit eine Verletzung im Kader aufkommen, durch die wieder Platz im Active Roster für Johnson frei wird.
Jakob Johnson: Warum wurde der Fullback überhaupt entlassen?
Wie Johnson selbst schon sagte, die NFL ist ein Business. Dadurch, dass die Raiders Johnson gewaived haben, wurde auch ein gewisser Geldbetrag eingespart.
Dass die Franchise ihn nun wieder ins Practice Squad aufgenommen hat, ist für die Raiders weitaus günstiger als ein regulärer Vertrag.
Andererseits hat die Franchise aber auch einen Tag nach dem Johnson-Aus Wide Receiver DJ Turner vom Practice Squad in den aktiven Kader berufen. Möglicherweise hat Coach Pierce einen Spot für den Receiver benötigt.
In solchen Fällen mussten in der Vergangenheit immer wieder die Fullbacks im Kader dran glauben, da sie seit Jahren in der NFL vergleichsweise wenig Gebrauch finden.
Auch das neue offensive Playcalling unter den Interims-Trainern ist (zumindest gegen die Dolphins) nicht auf einen Fullback ausgelegt. Ein neuer Coach bedeutet auch immer ein neues Playbook.
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Jakob Johnson: Was geschah in der Zwischenzeit?
In den ersten 24 Stunden nach der Entlassung stand Johnson auf der Waiver Liste und hätte von jedem NFL-Team verpflichtet werden können.
Allerdings wurde diese Option von keiner Franchise gezogen, sodass der Fullback bis zu seinem Comeback im Practice Squad ein Free Agent bzw. ein vertragsloser Spieler war und mit jedem Team frei verhandeln konnte.
Warum sich jedoch kein Team um ihn bemühte, liegt wahrscheinlich wieder mit seiner Position zusammen.
Insgesamt haben laut "Spotrac" derzeit lediglich 19 Fullbacks einen laufenden Vertrag bei einem NFL-Team im aktiven Kader. Dies zeigt deutlich, wie wenige Teams überhaupt noch einen Fullback in ihr Spiel einbauen.
Sprich: Teams ohne Fullback im Kader brauchen Johnson aufgrund des offensiven Schemas nicht. Teams, die einen Fullback im Kader haben, benötigen ihn erst recht nicht, weil sie bereits besetzt sind.
Die Needs anderer Teams liegen daher zurzeit wohl eher auf anderen Positionen, wodurch sich erklärt, dass sich keine andere Franchise um Johnsons Dienste bemüht hat.
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Jakob Johnson: Wer ist seine Konkurrenz?
Einen direkten Positions-Konkurrenten gibt es bei den Raiders nicht. Johnson war der einzige Fullback im Kader.
Auf der Position des Running Backs ist Las Vegas hingegen gleich vierfach besetzt. Star-Rusher Josh Jacobs, Zamir White, Ameer Abdullah und Brandon Bolden stehen im Kader.
Bei den Special Teams ist es schwer zu sagen. Auch hier hängt es von den Coaches ab, welches Spielermaterial diese beim Blocking haben möchten.
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Jakob Johnson: Wie verfolgte er das Spiel gegen Miami?
Gegenüber des "Las Vegas Review-Journals" hatte sich Johnson nach dem Spiel gegen die Dolphins, das ohne seine Beteiligung stattfand, folgendermaßen geäußert.
"Das Spiel zu sehen, war etwas anderes", sagte Johnson. "Man will einfach nur mit den Jungs da draußen sein. Aber ich war sehr stolz auf die Arbeit, die sie geleistet haben. Sie haben über weite Strecken sehr gut ausgesehen. Ich glaube, es war viel knapper, als viele Leute dachten. In diesem Team steckt noch eine Menge Kampfgeist und ich bin froh, dass ich immer noch ein Teil davon bin."
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Jakob Johnson: Wie lief die bisherige Saison?
Bereits in den vorherigen beiden Spielen vor der Entlassung kam Johnson auf keinen einzigen Snap. Unter Coach Pierce hat er also noch gar nicht gespielt, auch wenn er in Week 9 und 10 zumindest noch im Kader stand.
In den ersten acht Partien kam Johnson stets zum Einsatz, damals war allerdings auch noch Josh McDaniels Head Coach der Raiders. Dieser wurde jedoch am 31. Oktober von Las Vegas entlassen.
In diesen acht Spielen stand Johnson im Schnitt bei 23,25 Prozent aller Offensive Snaps für die Raiders auf dem Feld - insgesamt bei 115 Stück.
Den Ball getragen hat er in der laufenden Saison bisher kein einziges Mal. Lediglich ein gefangener Pass für zwölf Yards stehen bei zwei Targets zu Buche.
Bei den Special Teams kam er regelmäßig als Vorblocker bei Kickoff- und Punt-Returns zum Einsatz, insgesamt bei 74 Snaps.
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Jakob Johnson: Wie viel verdient der Fullback im Practice Squad?
Johnson hatte vor der Saison einen Vertrag über bis zu 1,625 Millionen Dollar unterzeichnet. "Alles, was ich bereits verdient habe, habe ich verdient. Und was ich noch nicht verdient habe, ist raus. Es geht nach Gamedays", erklärte er im Podcast.
"Die ersten zehn Gamechecks habe ich verdient, sieben [mittlerweile nur noch sechs, Anm. d. Red.] Spiele wären noch. Also habe ich Zehn-Siebzehntel drin."
Laut "Spotrac" könnte Johnson im Practice Squad nun wöchentlich ein Gehalt ab 12.500 Dollar verdienen. Wie genau er eingestuft wird, ist jedoch nicht bekannt. Mehr als 20.000 Dollar wöchentlich werden es demnach jedoch nicht sein.