Nach E-Mail-Skandal
Jon Gruden tritt als Head Coach der Las Vegas Raiders zurück: Rassistische Bemerkungen und Beleidigung von Joe Biden
- Aktualisiert: 12.10.2021
- 17:40 Uhr
- ran.de
Jon Gruden zieht Konsequenzen aus dem Skandal um seine Person. In E-Mails hatte er rassistische, sexistisch und homophobe Ansichten geäußert. Nun tritt er als Head Coach der Las Vegas Raiders zurück.
München/Las Vegas - Jon Gruden ist nicht länger Head Coach der Las Vegas Raiders.
In einem Statement teilte der 58-Jährige mit: "Ich liebe die Raiders. Ich will keine Belastung für das Team darstellen."
Jon Gruden: Alte E-Mails schockieren
Zuvor hatte die "New York Times" einen Artikel über E-Mails aus Grudens Vergangenheit veröffentlicht, in denen sich der Coach rassistisch, sexistisch und homophob ausgedrückt hatte.
Laut "ESPN" wird der bisherige Assistant Head Coach und Special Teams Coach Rich Bisaccia vorerst als Interims-Head-Coach fungieren.
Vor zehn Jahren, während des Lockouts 2011, hatte Gruden eine E-Mail an den damaligen Präsidenten des Washington Football Teams gesendet. Darin schrieb Gruden, der schwarze Präsident der NFL-Spielervereinigung, DeMaurice Smith, habe "Lippen so groß wie Michelin-Reifen".
Gruden kritisiert weibliche Schiedsrichter
Die Nachricht kam kürzlich während der NFL-Ermittlungen gegen das Wahington Football Team ans Licht und liegt dem "Wall Street Journal" vor. Gruden entschuldigte sich mehrfach und betonte, er sei kein Rassist. Doch für den 58-Jährigen kam es noch schlimmer.
Die "New York Times" veröffentlichte einen Artikel über weitere E-Mails von Gruden aus der Zeitspanne von 2011 bis 2018. Laut Bericht soll sich Gruden unter anderem abfällig über weibliche Schiedsrichter, schwule Football-Profis und den Hymnen-Protest geäußert haben.
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Raiders-Beben: Auch NFL-Boss übel verunglimpft
Laut Bericht soll Gruden auch NFL-Boss Roger Goodell als "Schw***tel" und "P*ssy" beleidigt haben. Er kritisierte demnach, dass der Commissioner Druck auf die Teams ausüben würde "queere" Spieler zu draften. Dabei bezog sich der Coach auf Defensive End Michael Sam, der 2014 von den Rams gedraftet wurde.
Zudem soll Gruden Bilder von oberkörperfreien Frauen mit Bruce Allen ausgetauscht haben, ehemals Präsident des Washington Football Teams. Allen musste ebenfalls nach einem heftigen Skandal zurücktreten. Unter seiner Präsidentschaft wurden Cheerleader des Teams gezwungen, an einem Foto-Shooting teilzunehmen, bei dem sie ihre Brüste entblößen sollten. Auch diese Bilder sollen sich Gruden und Allen zugeschickt haben.
NFL-Coach beleidigt US-Präsident Biden
In Bezug auf den Hymnenprotest schrieb Gruden nach Informationen der "Times", dass der damalige 49ers-Safety Eric Reid für sein Hinknien während der Nationalhymne "gefeuert" werden solle. Zudem soll er den aktuellen US-Präsidenten und damaligen Vizepräsidenten als "nervöse, ahnugslose P*ssy" bezeichnet haben.
Erst 2018 hatte Gruden bei den Raiders einen Zehnjahresvertrag unterschrieben. Für den gesamten Zeitraum hätte der Head Coach 100 Millionen US-Dollar bekommen.
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