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Historischer Auftritt der San Francisco 49ers

Kampfansage von Richard Sherman: Die Defense der 49ers lehrt die NFL das Fürchten

  • Aktualisiert: 12.01.2020
  • 18:46 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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© 2020 Getty Images

Die San Francisco 49ers senden mit der Machtdemonstration gegen die Minnesota Vikings ein Zeichen an die Liga: Mit der wiedergenesenen Defense und einem Richard Sherman in Bestform sind die Niners kaum zu überwinden.

München/ San Francisco - Woran merkt man, wenn eine Defense dominiert? Wenn sie kaum auf dem Platz steht. Gerade einmal etwas über 21 von 60 Spielminuten brauchte die Verteidigung der San Francisco 49ers beim souveränen 27:10 gegen die Minnesota Vikings. Mehr war nicht nötig, um die Vikings völlig zu demoralisieren.

"Ich saß an der Seitenlinie und habe mir gedacht: 'Mann, es fühlt sich so an, als würden wir gar nicht spielen'", sagte Linebacker Fred Warner nach der Partie.

Aber die Defense hat gespielt. Und wie: Nur 147 Overall Yards hat sie zugelassen – Franchise-Rekord in den Playoffs. Mit insgesamt gerade einmal sieben First Downs schrammten die Vikings nur einen Versuch am ewigen Playoff-Negativrekord vorbei.

Mit 18 Yards bei neun Touches beschränkten die Niners Vikings-Running-Back Dalvin Cook auf mickrige zwei Yards pro Touch. Quarterback Kirk Cousins wurde gleich sechs Mal gesackt, von insgesamt fünf verschiedenen D-Linern, allesamt einstige Erstrunden-Picks.

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Richard Sherman teilt gegen Kritiker aus

Dazu kam eine Interception durch einen gewissen Richard Sherman. Der ehemalige Super-Bowl-Sieger der Seattle Seahawks hat der Defense Siegermentalität eingeimpft – und hatte nach der Partie noch genügend Luft, um nach der Vikings-Offensive auch seine Kritiker in den Boden zu stampfen:

"Der Pick? Das war ganz einfach Manndeckung. Das geht raus an all die, die sagen, ich könne nur Zonendeckung spielen. Aber wisst ihr, was passieren wird? Sie werden wieder einen Vorwand für meine Klasse finden. Wenn irgendjemand sonst so etwas leistet, heißt es, er sei der beste Cornerback."

Dafür, dass er das selbst sei, lieferte Sherman bei der Gelegenheit auch gleich die Zahlen mit: "Ich habe in 13 Playoff-Spielen keinen Touchdown gegen mich zugelassen und drei Interceptions gemacht. Zeigt mir jemanden, der das geschafft hat. Es gibt keinen!"

Der 31-Jährige beweist in dieser Saison, dass er auch nach seinen langwierigen Achillessehnenproblemen wieder auf Topniveau spielen kann. Und: Seit 2011 kam tatsächlich kein Cornerback auf seine 38 Interceptions in Regular Season und Playoffs.

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Drei Leistungsträger nach Verletzungen zurück

Eindrucksvoll Verletzungen getrotzt haben auch seine Vorderleute: Mit Dee Ford, Kwon Alexander und Jaquiski Tartt kehrten in der Divisional Round gleich drei Langzeitverletzte mit starken Leistungen zurück. Sehr zur Freude von Rookie Nick Bosa, der mit zwei Sacks und sechs Tackles ebenfalls abräumte: "Mit Dee, Kwon und Tartt haben wir eine komplett andere Energie auf dem Platz. Es ist die Energie, die wir auch schon Anfang der Saison hatten."

Es war überhaupt zum ersten Mal seit dem 3. Spieltag, dass San Francisco annähernd in Bestbesetzung – nur Defensive Tackle D.J. Jones fehlt noch – auflaufen konnte. Damals zum Saisonstart deutete die Defense von Coordinator Robert Saleh an, dass sie zur NFL-Elite gehört, in den ersten sieben Spielen ließ San Francisco gerade einmal durchschnittlich elf Punkte pro Spiel zu.

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Lob für Defensive Coordinator Robert Saleh

Nun also sogar noch einen weniger. "Das war sein Meisterstück. Er kennt seine Leute genau und gibt ihnen einen fantastischen Plan an die Hand. Er verdient eine Menge Lob – und einen Job als Head Coach", adelte Sherman Saleh, der als heißer Kandidat für den Cheftrainer-Posten bei den Cleveland Browns gilt.

Nun aber steht nach dem ersten Playoff-Sieg für San Francisco seit 2013 am kommenden Wochenende das NFC Championship Game auf dem Plan. Dann warten mit den Green Bay Packers oder Seattle Seahawks gefährlichere Angriffsreihen und playofferfahrenere Quarterbacks als die Vikings und Kirk Cousins. Sorgen macht man sich bei den Kaliforniern darüber aber nicht.

"So sieht das aus, wenn bei uns alle gesund sind", schickte Sherman schon einmal eine Warnung an die Konkurrenz. Und auch Fred Warner hat schon Lust, die nächsten Offensivspieler zu malträtieren: "Wir fangen gerade erst an und laufen jetzt richtig heiß."

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