Der neue Starting-Quarterback steht für Spektakel
Kansas City Chiefs: Mit Mahomes in eine bessere Zukunft?
- Aktualisiert: 17.03.2018
- 17:10 Uhr
- ran.de
In der regulären Saison top, in den Playoffs ein Flop. Diese Regel zieht sich bei den Kansas City Chiefs durch die jüngere Franchisegeschichte. Nicht zuletzt deshalb werden nun sämtliche Schlüsselspieler ausgetauscht. Wird jetzt alles besser?
Kansas City / München - Ein neuer Wind weht durch das kalte Missouri. Standen die Kansas City Chiefs früher für eine konservative Kaderplanung, so sorgt aktuell eine Personalentscheidung nach der anderen für Schlagzeilen. In der bislang noch so kurzen Offseason wurden bereits der Star-Quarterback, der beste Cornerback und eine Linebacker-Ikone vor die Tür gesetzt.
Der Umbruch nahm Ende Januar erstmals Form an. Damals wurde bekanntgegeben, dass die Kansas City Chiefs ihren Quarterback Alex Smith an die Washington Redskins abgegeben. Ein mutiger Schritt: Smith hatte die beste Saison seines Lebens gespielt und das Team zum dritten Mal hintereinander in die Playoffs geführt.
Ganz überraschend kam diese Entscheidung allerdings nicht. Patrick Mahomes, der 2017 an 10. Position und somit als zweithöchster Quarterback hinter Mitchell Trubisky (Chicago Bears) gedraftet wurde, soll die Zukunft gehören.
Vermutlich hätten die Verantwortlichen der Chiefs den Tausch bereits im Verlaufe der letzten Spielzeit vollzogen, hätte Smith nicht so eine starke Saison gespielt. Der Abgang von Smith entlastet zwar das Budget, ist aber auch mit einem Risiko verbunden.
Mahomes wirft riskanter als Smith
Mahomes Leistungen in der vergangenen Preseason waren zwar ansprechend, sein Debüt in der regulären Saison allerdings eher durchwachsen. In Woche 17 führte er sein Team zum Sieg gegen die Denver Broncos, blieb aber ohne Touchdown-Pass, warf dafür eine Interception und kam auf ein mäßiges QB-Rating von 76,4.
Der mit einem starken Wurfarm ausgestattete Mahomes ist ein anderer Spielertyp als Smith. Während Letzterer eher die sicheren Pässe bevorzugt, wirft Mahomes gerne in enge Räume. Das heißt: Mit Mahomes könnte es mehr spektakuläre Plays, aber auch mehr Interceptions geben. Smith warf letzte Saison gerade einmal fünf Bälle in gegnerische Hände.
Dafür ist Mahomes deutlich mobiler und schneller als Smith. Und genau darauf legt Head Coach Andy Reid großen Wert: "In der NFL befindet man sich nur selten in einer perfekten Pocket. Man muss dazu in der Lage sein, sich zu bewegen und bei voller Geschwindigkeit zu werfen. Mahomes bringt diese Fähigkeit mit."
Ob er mit seinen 22 Jahren auch die Fähigkeit hat, den Locker Room für sich zu gewinnen, muss sich hingegen erst noch zeigen. "Ich bin gespannt, wie er das als Leader angehen wird. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste", sagt Tight End Travis Kelce. Der damalige General Manager John Dorsey ließ direkt nach dem Draft keinen Zweifel an den Führungsqualitäten von Mahomes aufkommen: "Spieler versammeln sich gerne um ihn, weil jeder sieht, dass er mit seinen schnellen Füßen und seinem starken Arm einfach ein super Spieler ist."
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Marcus Peters Trade sorgt für Unverständnis
Die Kansas City Chiefs sorgten jedoch nicht nur auf der Position des Quarterbacks für Schlagzeilen. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Cornerback Marcus Peters an die Los Angeles Rams abgegeben werden - offenbar für einen Viertrunden-Draftpick in diesem Jahr und einen Zweitrunden-Pick im Draft 2019.
Das sorgt nicht überall für Verständnis: Peters gilt zwar als ein schwieriger Charakter, zählt aber zu den besten Cornerbacks der Liga und befindet sich mit seinen 25 Jahren im besten Alter.
Damit nicht genug: Star-Linebacker Derrick Johnson darf sich ebenfalls ein neues Team suchen. Dass er seit dem Jahre 2005 eine Ikone bei den Chiefs ist und auch letzte Saison teamintern die meisten Tackles aller Linebacker hatte, spielt nun keine Rolle mehr. Auch für Cornerback Darrelle Revis ist zukünftig kein Platz mehr. Im Gegenzug kamen in Kendall Fuller und David Amerson zwei neue Passverteidiger hinzu.
Im Draft kann die Verjüngungskur weiter vorangetrieben werden. Die Chiefs haben ihren diesjährigen First-Round-Pick zwar vor einem Jahr an die Buffalo Bills abgegeben, um Mahomes draften zu können. Jedoch hat gerade diese Franchise bewiesen, auch mit späten Picks Volltreffer landen zu können.
Ein paar Beispiele: Running Back Kareem Hunt wurde letzte Saison erst in der 3. Runde gedraftet, Wide Receiver Tyreek Hill 2016 in der 5. Runde, Tight End Travis Kelce 2013 in der 3. Runde.
Durchbricht Reid den Playoff-Fluch?
Ob es Head Coach Andy Reid mit seiner neu formierten Gruppe gelingen wird, kommende Saison nicht nur in der regulären Saison, sondern auch in den Playoffs erfolgreich zu sein? Seit fünf Jahren ist Reid für die Chiefs verantwortlich, erreichte vier Mal die Playoffs, gewann in der Postseason aber nur ein einziges Spiel. Letzte Saison war in der Wild Card Round gegen die Tennessee Titans Endstation.
Reid ist mit seinen fast 60 Jahren einer der erfahrensten Head Coaches der NFL, hat aber nie einen Super Bowl gewonnen. Mahomes gilt als die letzte Chance von Reid, mit einem jungen Quarterback mittelfristig ein Meisterschaftsteam zu formen.
Gelingt das nicht, bekommt auch Reid bald den kalten Wind von Missouri zu spüren.
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